Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester
Sippschaft, etwas davon abzugeben. Sie haben sie alle angepumpt, sie danach bedroht, wollten sie sogar auf Unterhaltszahlung verklagen. Sie wollten die Frau umbringen, so wie sie es mit der Mutter gemacht haben. Der Vater wäre an die Hälfte des Vermögens gekommen, falls es kein Testament gab. Sie waren einmal mit einem Mord durchgekommen, ergo würde das ein zweites Mal funktionieren. Eine widerwärtige Familie. Ich denke weiter, dass sie den Hellwich, Tellner und Mangold umgebracht haben. Der Hellwich wollte sich scheiden lassen, da er erfahren hatte, dass ihn seine Frau seit langem betrog. Die war damals schwanger und er wusste, dass er nicht der Vater sein konnte. Der Haken war, sie hatten Gütertrennung. Inge Schmitz wäre leer ausgegangen. Alles gehörte ihm und er wollte seine Söhne mitnehmen.“
„Wie krank sind die veranlagt? Das damals aber keiner auf Mord gekommen ist? Hätte man im Krankenhaus nachgefragt, hätte man die Tote da obduzieren müssen. Wurde der Unfall nie untersucht?“
„Ja, leider, aber du weißt ja, dass das selbst heute noch passiert. Ich möchte die Zahl lieber nicht kennen, wie viel Menschen im Jahr sterben und ein Hausarzt natürlichen Tod bescheinigt. Nein, der Fahrer Tellner hatte Alk im Blut, das reichte als Unfallursache. Fahren wir und statten der netten Frau einen Besuch ab.“
„Sperrt sie zusammen und werft den Schlüssel weg“, rief ihnen Klaus nach. „Der Junior kennt sich ja mit Gerichten aus und unsere Tote war da nicht ohne.“
Gemeinsam mit einigen Beamten und Mitarbeitern der Spurensicherung betraten sie das Haus. Die Frau war völlig überrumpelt und zeterte herum, dass man das nicht dürfe.
„Wir haben einen Durchsuchungsbeschluss. Setzen Sie sich. Wir haben einige Fragen an Sie. Warum haben Sie Sabine Grander für den Sonntag herbestellt?“
„Das hat mein Mann gesagt. Angela wollte mit uns reden. Ach, meine süße Angela“, schluchzte sie gekünstelt auf.
„Quatsch! Warum sollte sie das ausgerechnet ihrer Halbschwester sagen? Karsten, ihr Mann und Sie wussten es bereits seit längerem. Und wenn Angela das gewollt hätte, da hätte sie es ihr sagen können, als sie bei ihr war, um Geld zu fordern.“
„Aber… das ist falsch. Mein Mann hat es gesagt.“
„Das war gelogen.“
„Was erlauben Sie sich. Mein Mann lügt nicht.“
„Er bringt nur seine Ex-Frau um, zahlte jahrelang keinen Unterhalt und bestiehl seine Tochter.“
Christa beugte sich zu ihm hinüber, flüsterte ihm etwas ins Ohr.
„Frau Schmitz, geben Sie bitte meiner Kollegin die Telefonnummer von Ihrem Sohn Arne.“
„Warum? Was wollen Sie denn von dem? Der ist in Amerika.“
„Die Nummer, oder muss ich erst Frau Grander anrufen?“
„Diese Hexe ist an allem schuld. Die hat das viele Geld und wir müssen hungern, können uns nichts leisten.“
„Die Nummer!“
„Die habe ich nicht“, erklärte sie trotzig.
Daniel erhob sich und rief Sabine Grander an, sprach kurz mit ihr. Danach klingelte er Arne Schmitz aus dem Bett. Mit ihm redete er eine Weile, trat in das Zimmer zurück.
„Frau Schmitz, Sie haben gelogen, genauso wie Ihr Mann. Arne wusste nicht, dass seine Schwester als Prostituierte gearbeitet hat, da es ihn nicht interessiert hat. Er hat seit vier Monaten nichts von der Familie gehört. Frau Grander hat es ihm erst vor wenigen Tagen erzählt.“
„Die Hexe? Was hat die mit meinem Arne zu tun?“
„Reden Sie gefälligst in meinem Beisein nicht so von Frau Grander“, meckerte er. „Besitzen Sie nicht einmal Benehmen? Die beiden verstehen sich sehr gut und das immer. Wussten Sie das nicht? Wussten Sie nicht, dass Arne Ihretwegen in Amerika bleiben wird? Er hatte von dieser raffgierig, verlogenen Familie die Nase voll. Übrigens, Frau Grander wäre an diesem Sonntagnachmittag nicht gekommen. Ihre Plan wäre also gescheitert.“
„Aber die hat gesagt, dass sie kommt?“
„Weil sie ihre Ruhe wollte. Was wollten Sie mit der Frau machen?“
„Nichts! Was wollen Sie bloß von mir? Erst stirbt meine süße Angela. Ach meine süße Angela musste nur wegen der Hexe so etwas machen. Sie sperren meinen Sohn und meinen Mann ein. Alles nur wegen der geldgierigen Hexe.“ Die Frau sprang auf und man hörte den Hass in ihrer schrillen Stimme heraus. „Die ist genauso wie ihre Mutter. Die hat immer nur Geld von uns gefordert, dieser Krüppel. Mein Mann hat die Missgeburt erlöst. Die wäre nie gesund geworden und immer hätte er zahlen müssen. Die war bloß noch ein hässlicher
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