Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester
Lippen streiften ihren Hals, beugte er seinen Mund über ihren. Er fühlte ihre Lippen, ihre Zunge, die in ihm wütete, die Arme um seinen Nacken, ihre Fingernägel krallten sich in seine Schultern.
Er hielt sich mit einer Hand an der feuchten Wand fest, atemlos. Heftig nach Luft ringend tastete nach dem Hahn, drehte ab, öffnete die Tür, suchte nach einem Handtuch, wickelte sie ein und trug sie in das Schlafzimmer, wo er sie auf das Bett legte, küsste.
Jana lag da, feucht, rang immer noch nach Atem.
Daniel stand auf, kam wenig später mit zwei Gläsern Wein zurück und reichte ihr eins.
„Fällst du immer so über Frauen her? Ich bin völlig erledigt.“
Er grinste, trank das Glas in einem Zug aus. „Wenn ich so lange an eine Frau denke und jedes Mal kurz vor einem Vulkanausbruch bin, wenn ich sie vor mir sehe. Du machst mich verrückt, jedes Mal mehr.“
Sie sagte nichts, guckte ihn nur an, während sie langsam trank. Er ließ seine Hand über ihren Körper gleiten.
„Heute möchte ich meine Träume mit dir ausleben. Ich musste schließlich wochenlang auf dich verzichten.“
„Was ist mit deinem Bruder, deiner Schwägerin?“
„Sie sehen wir morgen zum Mittagessen. Ich muss morgens kurz ins Büro, aber ich habe am Wochenende Zeit. Ich genehmige sie mir.“
„Das hört sich vernünftig an und wird dir bestimmt guttun.“ Sie zog das Handtuch unter sich weg und rubbelte ihre nassen Haare.
„Tut mir Leid, dass wir uns so selten sehen, aber bei uns ist der Teufel los. Diese Pentagrammmorde halten uns rund um die Uhr in Trapp und dazu haben wir noch einige andere Fälle. “
„Ich beschwere mich nicht, falls du das herausgehört hast. Ich freue mich, dich zu sehen, sonst müsste ich mir einen neuen Lover suchen.“
„Du bist ja ein kleines Biest“, grinste er. „Das kannst du weit nach hinten schieben.“
Daniel neckte sie zwar, aber nicht zum ersten Mal spürte er, wie ihn der Gedanke belastete, sie an einen anderen Mann zu verlieren. Er durfte sich nicht vorstellen, dass sie bei einem anderen liegen würde, dass ein anderer Mann sie berührte. Aber er wusste, dass es so kommen würde. Heftig zog er sie an sich, damit das Bild aus seinem Kopf verschwand, küsste sie wild, voller Leidenschaft.
*
Morgens weckte ihn Kaffeeduft, der leicht zu ihm wehte und er sah bereits einen perfekt gedeckten Frühstückstisch.
„Wo hast du das denn her?“
„Ich bin einkaufen gewesen, während du schliefst.“
„Du hast Geburtstag, nicht ich.“
„Den haben wir um zwölf gefeiert“, schmunzelte sie. „Du musst bestimmt in Kürze los und so kannst du wenigstens eine Kleinigkeit essen, damit du bei Kräften bleibst.“
Er nahm sie lachend in den Arm. „Dafür wird es noch reichen, du kleine Wilde.“
Nach dem Frühstück räumte sie auf, während er sich anzog.
Sie ergriff ihre Tasche, gab ihm einen Kuss. „Erhol dich am Wochenende ein bisschen. Bis demnächst.“
Sie strebte zur Tür, da hielt sie Daniel am Arm fest. „Was soll das denn heißen?“
Irritiert sah sie ihn an. „Was meinst du?“
„Wir sehen uns in ein paar Stunden und du tust so, als wenn es das Ende wäre.“
„So habe ich das allerdings nicht gemeint. Wieso sehen wir uns in ein paar Stunden?“
„Sag, verstehe ich etwas nicht? Ich denke, wir gehen mittags essen?“
„Wieso wir? Wir gehen nie essen, sondern haben hin und wieder ein wenig Sex. Dein Bruder und deine Schwägerin sind da. Hast du das vergessen? En passant hattest du das, für was ich da bin.“
Daniel, völlig verwirrt, begriff nicht, was los war. „Was meinst du? Jana, ich wünsche, dass du mitgehst. Heute ist dein Geburtstag und ich möchte die freie Zeit mit dir verbringen, nicht nur die Nächte, obwohl die generell.“
„Ich soll mit? Das geht nicht. Ich bekomme heute Abend Besuch und muss noch so einiges vorbereiten. Du bist anderweitig vollbeschäftigt, so habe ich Freunde eingeladen. Meinen dreißigsten gedachte ich nicht allein zu feiern.“
Er blickte sie an, zog sie leicht an sich. „Hast du gedacht, dass ich den Tag nicht mit dir zusammen sein möchte? Das ist ein Missverständnis. Natürlich möchte ich, dass du mitkommst.“ Er strich über die Haare, sah sie an. „Gehen wir mittags essen, bereiten anschließend alles gemeinsam vor und feiern heute Abend deinen Geburtstag. Kommen zwei Gäste mehr, wenn es dir recht ist.“
„Ich soll deine Familie kennen lernen?“
„Meinen Bruder und meine Schwägerin. Was ist daran so außerge- wöhnlich? Sie haben schon
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