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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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eine Stimme weicher, langsamer, gediegener, tiefer. Daniel´s rauer, temperamentvoller. Das gesamte Auftreten von Torsten war distinguierter. Bei ihm fehlte der Gold- schmuck, die protzige Rolexuhr, das Armband, sogar der Ehering. Er kleidete sich wie ein Normalo, wie Daniel gern lästerte. Meistens nur Jeans und Shirt, außer wenn er Termin hatte, wo er zwangsläufig einen Anzug tragen musste.
Daniel hatte von seiner Mutter nur einen großen Batzen zu viel Herz geerbt, dass er aber seit Jahren, genauer gesagt, seit der Trennung von seiner Frau Petra, ignorierte und dass außerordentlich intensiv in den letzten Wochen.
Sie bestellten zur Feier des Tages zusätzlich eine Flasche sehr guten Wein und Daniel sah auf seine Uhr, da er auf Jana wartete.
„Hast du´s eilig?“
„Nein, überhaupt nicht. Wie kommst du darauf? Ich habe am Wochen- ende Zeit.“
„Weil du das dritte Mal auf die Uhr siehst.“ Tina lächelte ihn fragend an.
„Ich warte auf Jana, meine Freundin.“
„Freundin? Eine Neue also?“
„Kann man fast so nennen, obwohl ich sie länger kenne, aber bedauer- licherweise selten Zeit für sie habe.“
„Das macht sie mit?“
„Ja, noch. Fragt sich nur wie lange, aber es ist im Augenblick der Teufel los, im wahrsten Sinn des Wortes. Ich komme kaum zum Schlafen.“
„Euer Frauenmörder?“
„Ja, man liest es ja überall, aber lass uns von etwas anderem sprechen. Keine Arbeit bitte.“
„Wie ist sie denn so?“
„Süß, wunderschön, hinreißend, intelligent, verständnisvoll, humorvoll, natürlich und so einiges mehr.“
„Hei, du schwärmst ja richtig“, Tina hatte die Stirn leicht gerunzelt, die Mundwinkel heruntergezogen.
„Wenn ihr sie kennen lernt, wisst ihr wieso. Sie hat irgendetwas an sich, dass nicht jede hat. Eigentlich habe ich noch nie eine Frau getroffen, die so ist wie sie.“
„Wow, du bist richtig träumerisch. Hat es dich etwa erwischt? Du willst ja wohl nicht heiraten?“
„Snaksch“, gab er betont überzeugt von sich, war da aber nicht so sicher, dass es an dem war. Nein, genau das wollte er nicht. Einmal Liebe hatte gereicht. Ein gebranntes Kind scheute das Feuer und so ging es ihm und zwar sehr extrem. Sich jemals wieder zu verlieben, war für ihn fast so etwas wie eine Horrorvision.
„Wenn sie aber so viel Verständnis für deinen Beruf hat, so außer- gewöhnlich ist, da hast du Glück gehabt. Das sollte man festhalten.“
„Fast identisch hat es mein Boss vorhin ausgedrückt.“
„Kennt er sie?“
„Nein, das nicht, wir haben nur kurz über unser Privatleben im Allgemeinen geredet. Jana hat heute Geburtstag und heute Abend feiern wir bei ihr, wenn es euch recht ist.“
„Wieso nicht? Was macht sie beruflich?“
„Zahnärztin, eine Frau Doktor. Sie hat eine eigene kleine Praxis in Blankenese, die gut floriert.“
Wein und Brot wurde aufgetragen und er sah abermals auf die Uhr, dass von den beiden anderen mit Schmunzeln zur Kenntnis genommen wurde.
Torsten berichtete von den Eltern, von Freunden und Bekannten, während Daniel langsam nervöser wurde. Wo blieb bloß Jana? Er hörte nicht zu, weil das meiste sowieso nur irgendwelche Märchen waren. Die heile Ehe gab es nicht, hatte es nie gegeben.
Abermals warf er einen Blick auf die Uhr. Am liebsten hätte er sie angerufen, wollte sich aber gerade vor seinem Bruder nicht die Blöße eines verliebten Jünglings geben. Snaksch, ich bin nicht verliebt!
Die Tür öffnete sich und er strahlte, das war ihm allerdings nicht bewusst. Torsten und Tina hingegen sahen es wohl. Er erhob sich, trat einige Schritte auf sie zu, gab ihr nur einen leichten Kuss, obwohl er sie am liebsten in die Arme gerissen hätte. „Du bist spät.“
„Stau, dafür ist alles fertig vorbereitet, also keine Arbeit mehr für dich“, lächelte sie.
Er legte den Arm um ihre Taille und stellte sie dem Bruder, der Schwägerin vor, die ihr gratulierten. Belustigt bemerkte er den Blick, mit dem Torsten Jana anschaute.
Jana bestellte ein Mineralwasser und wenig später waren alle vier in nicht zu ernste Gespräche verwickelt.
Daniel merkte sofort, wie Torsten von Jana angetan war. Früher hätte Torsten sofort versucht, sie anzubaggern. Gut, dass er verheiratet war. Während sie plauderten, schweifte sein Blick an ihr hinunter. Sie sah entzückend aus. Ihr kurzes Sommerkleid in einem dottergelb, betonte ihre leicht gebräunte Haut. Die schwarzen Haare waren zu einem lustigen Pferdeschwanz zusammengefasst. Sie sieht wie ein junges Mädchen aus, aber nicht

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