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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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angeboten, es ihr selber mitzuteilen?
Daniel trat näher an sie heran, sah auf ihre blonden Haare, den Rücken.
„Was ist passiert?“ Ihre leisen, belegten Worte rissen ihn aus seiner Betrachtung.
„Es geht um Volker.“ Noch einmal strafte er sich. „Sie haben ihn heute Morgen tot in der Zelle gefunden.“
Es herrschte Schweigen, nur Cock Robin sang unbeirrt weiter: Every moment seems like the hardest to win…
„Das kann nicht sein. Du willst mich nur wieder einmal ärgern, mir Angst machen.“
Sie drehte sich zu ihm um, sah ihn mit den kristallblauen Augen an.
„Sandra, bitte. Es tut mir Leid, aber es ist die Wahrheit.“
„Nein, er ist nicht tot. Geh jetzt …! Ich …“
Ihr versagte die Stimme, ihr Gesicht blass, starr, kalt, still, wie tot. Die Augen glänzten nicht, die Lippen fast weiß, zitterten, genauso wie die Knie. Daniel zögerte, war unsicher, wusste nicht, was er machen sollte, wandte sich ab, schloss leise die Wohnungstür von außen. Er wartete auf den Aufzug, als ein Schrei ihn erreichte, der durch Mark und Bein glitt. Etwas klirrte und schepperte, dann war Ruhe. Er überlegte kurz, trat zu der Tür, lauschte und öffnete mit seiner Scheckkarte.
Sandra saß zusammengekauert auf dem Boden, Scherben lagen überall herum, in einer braunen Lache die Reste eines Kaffeebechers. Sie weinte, hämmerte mit den Fäusten auf den Boden, schrie herum, lachte völlig hysterisch. Es kroch in ihm durch und durch, so gruselig hörte es sich an. Sie schien völlig hysterisch zu sein, wahrscheinlich befand sie sich in einer Art Schockzustand.
Er fasste sie an den Armen, wollte sie hochziehen.
„Nein, nein, nein! Volker ist nicht tot.“
Er stellte sie auf die Füße, als sie auf seine Brust trommelte. Ihr Atem keuchend. „Er ist nicht tot, nein!“ Der Tonfall wurde leise, brach ab. Die Tränen strömten über ihr Gesicht, tropften auf seinen Pullover. Mit einem Aufschrei krallte sie ihre Finger in seine Arme, klammerte sich an ihn, aber nur sekundenlang, dann sah sie ihn an, hielt inne.
When the touch of forgiveness gets lost. It´s so unfair …, klang es von Cock Robin.
„Er ist nicht tot, sag es, verdammt noch mal!“
Er hielt sie fest an sich gedrückt, spürte wie ihr Körper zitterte, bebte. „Es tut mir Leid“, flüsterte er leise.
Sie löste sich ein wenig, schaute zu ihm empor, lächelte nun. „Warum musstest du mich so erschrecken? Warum? Volker wird noch sehr lange leben und in einigen Jahren glücklich mit einer Frau und Kindern als bedeutender Maler irgendwo auf dem Land leben. Mama wird bei ihnen wohnen und liebevolle Oma sein.“
Für einen Moment dachte er, er hätte sich verhört.
„Sandra, hast du verstanden, was ich dir gesagt habe?“ Er wusste nicht weiter, war perplex, fassungs- los und verwirrt.
„Du spinnst. Er kann nicht tot sein. er ist gesund und erst mitte zwanzig. in wenigen Tagen ist er draußen, weil ich ...“
Sie sah ihn an, die Augen glänzten wie im Fieber und er löste sich von ihr, immer noch konsterniert.
„Sag mal, drehst du völlig durch? Dein Bruder ist tot. Verstanden? Volker ist tot. Er hat sich das Leben genommen.“ Seine Stimme war immer lauter geworden. „Du bist widerlich. Ein kaltes, gefühlloses Geschöpf. Du ekelst mich an.“ Er trat einen Schritt von ihr weg.
Eine Weile war Stille und es schien ihm, als wenn Sandra schrumpfen würde. Sie wirkte klein, zerbrechlich, wie eine alte Frau.
Sie trat auf ihn zu, schaute ihn voller Hass an. Die Augen waren nur noch schmale Schlitze.
„Hast du ihn auch umgebracht, du Mistkerl?“ sie holte aus, aber er hielt ihr Handgelenk fest, drückte den Arm hinunter.
„Das bereust du“, schrie sie. „Du hast Volker umgebracht, du Huren- bock. Du bist an seinem Tod schuld. Er gehörte mir, nur mir. Ver- schwinde, bevor ich mich vergesse. Was hat die die Behrend dafür gegeben? Kassiert ihr bei Volker ab?“ Die leise Stimme war hasserfüllt, ihr Blick leblos durch einen Tränenschleier, der wie auf Wunsch auftauchte. Sie drehte sich weg, eilte zur Tür und wartete auf ihn.
But i still believe you´re here somewhere.
„Sandra, es tut mir leid, aber …“
„Dafür wirst du eines Tages bezahlen. Geh! Du hast ihn umgebracht! Mörder! Mörder! Nur, etwas Besseres konnte mir nicht passieren, da ich das e Geld erbe. Briester, das du mich weggeschickt hast, werde ich dir nie verzeihen. Irgendwann wirst du daran denken. Ich werde dir das nehmen, dass du am meisten liebst. Ich werde dich zerstören, werde dich dahin

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