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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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zurückschicken, wo du gerade durch bist, aber dann wirst du deinem Leben selber ein Ende setzen, weil ich dir alles genommen habe. So habe ich Volker alles genommen. Alles! Verschwinde jetzt!“
„Sie sind nicht normal, unzurechnungsfähig.“
Every moment, erklang es, als er die Tür schloss. Als er auf den Fahrstuhl wartete, hörte er ein schrilles Lachen, dann ihr hysterischen Ton:
„Ich bringe den und seine Schlampe um. Das bereut dieser Mistkerl. Für seinen einen beschissenen Möchtegern-Bullen gebe ich mich her?“
Er konnte es nicht glauben. Drehte sie völlig durch? War diese Person so verrückt? Nein, die war so habgierig. Der Bruder ist tot und diese Person freute sich auf das Erbe? Abartig!
Am liebsten würde ich nach Hause fahren, mich verkriechen, dachte er, als er zurück Richtung Büro fuhr. Gleich kam wieder die Dunkelheit in ihm auf, wenn nicht so schwarz. Zum Teil sehnte er sich nach der Stille, zum Teil kam Panik in ihm hoch, wenn er daran dachte. Nein, ich muss dagegen ankämpfen, sagte er sich.
Er wartete an der Ampel, bis sie umschaltete, sah sich um, erblickte neben sich in einem Wagen einen Jungen, der zu ihm hinüberschaute. Automatisch lächelte er, dass der Kleine erwiderte und als der winkte, winkte er zurück.
Bei der nächsten Gelegenheit wendete er den Wagen und lenkte zu seiner Wohnung. Heute konnte er nichts mehr tun.
Er klingelte bei Carola. „Komm, wir fahren irgendwohin, gehen dort essen. Ich muss nur duschen, so in einer halben Stunde, wenn du Lust hast?“
„Na, gut.“
Er eilte die Treppe hoch, stellte sich unter die Dusche, ließ abwechselnd heißes und kaltes Wasser über den Körper laufen. Langsam entspannte er ein wenig, aber er sah ständig den jungen Mann vor sich. Die Augen von Volker, die ihn leblos, verschleiert, aber traurig, sehr traurig, anschauten. Hörte seine Worte, „Sie also auch“ und sah wie enttäuscht, hoffnungslos und … Ja, da hatte Volker gewusst, dass er sterben würde. Er hatte den letzten Rest an Zweifeln über Bord geworfen, als er ahnte, dass seine Schwester wieder ungeschoren davon kommen würde. Er wollte nicht nur wegen Mia sterben, sondern, weil er wusste, dass er nie die Chance haben würde, ein Leben ohne Sandra zu führen, egal was er tat. Diese Irre hatte es gesagt. „Ich werde dich im Knast verrotten lassen.“ Er stöhnte leise. Er hätte diese Person nicht mitnehmen dürfen. Er hätte … Ja, er war nicht unschuldig, an dem was passiert war.

Carola war bereits fertig und sie fuhren schweigend, bis er außerhalb hielt. „Wollen wir ein bisschen Laufen?“
„Ja, magst du darüber sprechen?“
Er erzählte ihr, was passiert war. Er fühlte sich etwas besser, aber noch sah er die Leiche von Volker vor sich, während sie einige Zeit schwei- gend an der Elbe entlang liefen. Ein Containerschiff wurde gerade von zwei Schleppern hineingelotst und Daniel blieb stehen, sah zu dem Ozeanriesen, der voll beladen war. Hunderte von Containern waren zu sehen. Enten schwammen am Rand entlang, warteten, ob sie etwas zu Fressen bekommen würden.
„Komm, mach dir keine Vorwürfe, Daniel. Weißt du, ich denke nicht, dass er das gewollt hätte. Zuweilen kann man jemanden nicht davon abhalten. Selbst wenn er herausgekommen wäre, hätte er es gemacht, vermute ich. Man hat ihm seine große Liebe geraubt, damit seine Träume. Das war der Punkt. Ich denke, diese Geschwister haben generell einen Knacks weg. Aber ich bin kein Psychologe. So etwas geht vereinzelt sehr tief, kann schon in der Kindheit gelegt worden sein.“
Er sah sie an und ihm wurde klar, dass er lange nicht so mit einer Frau gesprochen hatte; das lange keiner mehr Anteil an seinem Leben, seiner Arbeit gehabt oder genommen hatte, außer seinen Großeltern und ein paar Freunden, allen voran die Familie Greinet. Seine Eltern, sein Bruder hatten sich nie für seinen Beruf interessiert. Aber gerade Vater und Bruder interessiert generell nichts, was seine Person betraf. Für sie war er nur der Versager, das verkommene Subjekt, der blöde Trottel oder die Lieblingsaussage seines Vaters, die beschissene Missgeburt. Petra hatte sich nie für seinen Beruf interessiert, nie gefragt und wenn er mal etwas in dieser Richtung geäußert hatte, dann hatte sie abgewunken. „Lass mich mit deinen Mördergeschichten bloß in Ruhe. Es ist anormal, dass man sich andauernd mit so etwas beschäftigt.“ Schon vor der Hochzeit hätte er merken müssen, dass sie zu verschieden waren, dass es nie gut gehen

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