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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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dich herfallen. Dazu fällt mir bestimmt noch mehr ein. Du siehst eben sehr verführerisch aus und da kommt man auf sündige Gedanken.“
Sie erhob ihr Glas, trank einen Schluck, als wenn sie darüber nachdenken würde, nur jetzt war sein Appetit irgendwie geweckt, und als er ihren Blick erspähte, wusste er, dass es ihr nicht anders ging.
    *
    Daniel wurde durch das Telefon geweckt. Automatisch warf einen Blick zu dem Wecker, gerade mal zehn nach sechs und das am Sonntag- morgen. Er suchte sein Handy, meldete sich und hörte zu, während er auf die Frau neben sich blickte. Alle Farbe wich aus seinem Gesicht.
„Merde, wie konnte das passieren?“ Er schrie in das Gerät, beruhigte sich nur unter Aufbringung aller Beherrschung. „Wann wurde er gefunden?“
Er lauschte, während er aufstand, sich Sachen aus dem Schrank holte, anzog.
„Ich bin in einer Viertelstunde da.“
Hastig zog er sich fertig an, putzte Zähne, kämmte kurz seine Haare.
„Was Schlimmes?“
Er drehte sich nach Carola um. „Tut mir Leid. Ich habe mir unseren Sonntagmorgen anders vorgestellt. Ich muss weg.“
Er gab ihr einen flüchtigen Kuss, strich ihr über die Wange. „Schlaf weiter, die Nacht war ja sehr kurz“, dann rannte er zum Fahrstuhl.
Er sah den Krankenwagen, Leichenwagen, zwei Polizeiautos und den Wagen von Claus Keitler. Sanders war nicht hier, registrierte er automatisch.
Er eilte hinein, unterschrieb und folgte nicht nur ungeduldig und genervt, sondern geschockt dem Beamten.
Vor der Zelle drängten sich Polizisten und er schlängelte sich durch. Claus Keitler kniete, schneeweiß im Gesicht, blickte mit Tränen in den Augen zu ihm hoch. Er erhob sich, trat von der Leiche weg.
„Warum?“, fragte er mit leiser Stimme, „warum konnte er nicht noch die ein, zwei Tage aushalten? Ich habe ihm gestern gesagt, dass ich ihn Montag mit Ihrer Hilfe herausholen werde, dass Sie genug Beweise haben, die auf Mike hindeuten.“
„Vielleicht gerade deswegen.“
Ihm ging das Nahe und zum Teil hatte er Schuld. Weswegen hatte er Sandra´s Wunsch nach einer Einzelzelle nachgegeben? Wieso hatte er es nicht früher erkannt und den Jungen zurückverlegen lassen? Nein, das war nicht richtig, wusste er trotzdem. Der Junge wollte nicht mehr leben, wegen des Todes von Mia Gallert. Man hätte ihn auf die Krankenstation bringen, unter psychiatrische Obhut geben müssen. Man hätte …
„Herr Briester, hier ist etwas für Sie.“
Er schreckte aus seinen Gedanken und sah den Mann von der Spuren- sicherung an.
„Hier ist ein Umschlag, an Sie adressiert.“
Er nahm das braune Kuvert entgegen, öffnete es und sah zwei kleine Kassetten und einen Zettel.
Ich will ohne sie nicht leben. Jetzt bin ich bei meinem Schmetterling. Danke für alles. Geben Sie die eine bitte Sandra.
Volker Larsen
Die beiden Bilder habe ich für Sie gemalt, Herr Briester.
„Ist ein Fremdverschulden ausgeschlossen?“
Doktor Richter nickte. „Ich denke ja. Er hat sich erhängt und nichts deutet auf ein Fremdverschulden hin, aber wie immer mehr nach der Obduktion.“
„Wann ist es passiert?“
„Ungefähr zwei Stunden.“
„Ich muss es Ingrid sagen“, kam es leise von Claus Keitler, „und Sandra.“
Daniel nickte, wandte sich an einen Beamten.
„Herr Sinner kommt gerade. Er wird alle Aussagen aufnehmen. Ich möchte wissen, wer, wann, was gesehen hat oder Sonstiges, was mit dem Tod zu tun hat. Mit wem Herr Larsen geredet hat und so weiter. Alles!“
„Jawohl, Herr Hauptkommissar.“
Er sprach kurz mit Peter, drehte sich zu seinem Chef um.
„Ich fahre zu Frau Larsen. Da kann sie sich an mir austoben, vielleicht hilft ihr das.“
„Danke, Herr Briester. Ich will diesen Hertleg haben, und zwar schnell.“
„Ich auch.“
Er warf noch einmal einen letzten Blick auf Volker, verließ neben seinem Chef schweigend einhergehend das Gebäude.

Sandra sah ihn an, etwas erstaunt, dass er hierher kam, noch dazu um diese Uhrzeit. Sie wirkte verschlafen, obwohl Musik dröhnte, zu laut, wie er fand. Sie trug nur einen durchsichtigen Morgenmantel. „Etwas Neues?“
„Setz dich bitte, ich muss mit dir reden.“
„Ich stehe lieber.“
Sie trat an das Fenster und sah hinaus. Über der Stadt lag eine graue Decke, selbst der Michel war in Grau gehüllt. Sie wusste augenblicklich, dass etwas passiert war und was. Sein Blick hatte es ihr verraten.
„Ich komme gerade aus dem Gefängnis. Man hat … sie haben … Ich meine …“ Merde wie sollte er ihr sagen, dass er tot war? Weswegen hatte er sich

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