Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

reden.“
„Ja, danke. Möglicherweise gibt er Ihnen ja das fehlende Puzzleteilchen, damit man ihn entlassen kann. Er sollte den Mund aufmachen und endlich alles sagen. Vielleicht sollte ihn seine Mutter besuchen.“
„Ich werde Ingrid mitnehmen. Die beiden verstehen sich sehr gut. Läuft die Suche nach Mike Hertleg?“
„Ja, auf Hochtouren, aber seit Frau Larsen ihn in der Disco aufge- scheucht hat, ist er untergetaucht. Sein Auto steht seit Tagen vor seiner Haustür, die Wohnung hat er nicht betreten. Alles wird observiert. Wir lassen ihn per Steckbrief suchen. Frau Larsen sucht ihn, war mehrmals dort, telefoniert mit dessen Eltern, ruft bei Freunden von dem Hertleg an. Sie kennen Herrn Hertleg? Was ist der für ein Mensch?“
„Ein sympathischer Kerl. Er hat Charme, ist nicht dumm, ein wenig naiv, träge, aber ehrlich. Er hat sich allerdings nie auf krumme Sachen eingelassen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er das gemacht haben soll. Es passt irgendwie nicht zu ihm. Mike und Volker sind seit Jahren befreundet. Der eine würde für den anderen durchs Feuer gehen. Mike hat Volker nie hintergangen und dass er wegen dem Mädchen derart ausflippt … Ich traue es ihm nicht zu, wenn ich ehrlich bin. Mein Sohn und meine Tochter kennen den Hertleg besser und sie sind meiner Meinung. Das mit den Drogen ja, da er so zu Geld kommen würde.“
Claus Keitler seufzte.
„Am Montag kommt der Staatsanwalt wieder, vielleicht kann Volker entlassen werden. Ich werde daraufhin arbeiten und würde ihn bei mir unterbringen, bis diese Geschichte geklärt ist. Er versteht sich gerade mit meinem Sohn sehr gut.“
„Bisher zeigte sich Doktor Sanders da wenig kooperativ. Ich habe es bereits zweimal probiert.“
„Sie machen sich richtig Sorgen um den Jungen, nicht wahr?“
„Ja, da ich ihn für unschuldig halte, aber weil ich ihn mag. Er ist ein feiner Kerl und er hat genug mit sich selbst zu tun. Es wird eine Weile dauern, bis er das verarbeitet hat.“
„Ich werde ihn mit Ingrid einige Wochen nach Kreta schicken. Freunde haben dort ein kleines Häuschen.“
„Herr Keitler, Frau Larsen hat das Siegel der Gallert Wohnung aufge- brochen, hat alles auf den Kopf gestellt. Sie hat dort Fotos und Geld entwendet. Einige der Fotos haben wir in der Wohnung Hertleg wieder- gefunden. Die Fingerabdrücke auf den Fotos sind nur von Frau Gallert und Frau Larsen. Herr Hertleg hat die nie angefasst. Ich möchte einen Durchsuchungsbeschluss für deren Wohnung, das Hausboot. Sie hängt mit drinnen, und zwar sehr tief. Möglichweise hat sie es so gedreht, dass der Verdacht auf Herrn Hertleg fallen soll.“
Einige Sekunden herrschte Stille. „Herr Briester, das ist Quatsch.“
„Kommen Sie mir nicht so. Sie will das Geld von dem Bruder, hat ihm deswegen eine Bankvollmacht vorgelegt, hat ihn bedroht. Sie ist pleite. Sie wissen am besten, wie diese Person ist. Sie bestiehlt Mutter und Bruder und das seit Jahren. Sie verprügelt Frauen, trinkt übermäßig, poppt herum, arbeitet nicht. Sie hat Frau Gallert gehasst, diese grün und blau geschlagen, dort Eigentum demoliert. Sie hat Herrn Hertleg in ihr Bett gezogen und wenn der Geld hat, dann weiß das Frau Larsen. Deswegen sucht sie ihn. So hat sie sich gegenüber Volker geäußert. Sie will etwas vom Kuchen abhaben und sie hat Angst, dass der etwas Falsches aussagt. Sie hängt mit drinnen, und zwar tief.“
„Meine Herren, finden Sie Mike, dann sehen wir weiter.“
„Vielleicht finden wir den nur noch tot, falls diese Person durchdreht.“
„Sie übertreiben. Sandra reagiert bisweilen etwas über, aber sie ist keine Mörderin.“
„Sie reagiert über? Nennt man das so? Sehen Sie sich die Bilder von Frau Gallert an, wie es dann aussieht“, warf Klaus sarkastisch ein.
„Wie gesagt, finden Sie den Hertleg.“
„Denkt grundlegend jemand an Volker, an die tote Mia Gallert? Nein, alles dreht sich nur um diese völlig kranke Frau. Die darf alles, selbst jemanden ermorden? Soll Volker das nächste Opfer sein? Oder Mike Hertleg? Sie kennen die beiden jungen Männer. Ist das diese Person wert? Was kann so schlimm sein, dass man das in Kauf nimmt und sich erpressen lässt?“
„Herr Briester, Sie überschreiten die Grenze und vergessen, wen Sie vor sich haben.“
„Oh nein. Ich weiß es leider inzwischen genau, wen ich vor mir habe. Männer, die gegen Frau Larsen ermitteln bekommen einen Verweis. Andere, die sich kurz von ihr im Auto befriedigen lassen, werden befördert. Ich habe ermittelt und das