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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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gearbeitet.
„Setzen Sie sich bitte.“
Er drehte sich um, nahm auf der Couch Platz, schaute ihr zu, wie sie den Tee einschenkte.
„Hat Volker etwas angestellt?“
Sie las anscheinend keine Tageszeitungen. „Nicht unbedingt. Sie waren eine Weile mit ihm befreundet? Weswegen haben Sie sich getrennt?“
„Zwei Monate waren wir zusammen. Die erste Zeit war Ok, aber dann hat seine Schwester was davon mitbekommen und der Spaß war vorbei. Diese Ziege ist hier aufgetaucht und hat einen schrecklichen Zoff gemacht.“
Daniel trank den Tee, blickte sie dabei an. „Warum?“
„Keinen Schimmer! Sie hat mir erzählt, dass ich die Finger von ihm lassen soll, hat herumgebrüllt und geschrien. Meine Freundin kam und die ist abgedampft. Abends war ich mit Volker weg. Am nächsten Tag stand sie nochmals vor meiner Tür. Sie hat mir eine geklebt, mich an den Haaren gezogen und mir noch mehr angedroht, wenn ich Volker nicht in Ruhe lasse. Das war’s!“ Sie zuckte mit der Schulter. „Auf so ne bescheuerte Geschichte hatte ich null Bock.“
„Und Volker?“
„Ach, der! Der hat von nichts etwas mitbekommen. Wenn wir bei ihm waren, klingelte jede halbe Stunde das Telefon und sie rief an, gelegent- lich stand sie vor der Tür. Auf dem Boot war es nicht anders. Der hat das hingenommen, hat selten was gesagt. Wenn wir Ruhe wollten, waren wir bei mir, bis sie die Nummer herausbekommen hatte. Dann rief sie hier an, oder über sein Handy. Die spinnt, völlig meschugge.“
„Ganz schön störend?“
„Und wie! Er war ein netter, aber sie … Die ist so ne Psychotante, hat aber wahrscheinlich selber ein Ding weg. Ich war froh, als es vorbei war. Irgendwie hat die mir Angst gemacht.“
„Haben Sie nicht mit Volker darüber geredet?“
„Nee, lieber nicht, hab ich mir gedacht. Wer weiß, was sonst noch passiert wäre? Aber weshalb fragen Sie dass alles?“
„Dienstgeheimnis, aber danke für den Tee.“
Er erhob sich, reichte ihr die Hand.
„Vielleicht, Herr Kommissar, haben Sie ja abends Zeit?“
„Leider nicht, da wartet meine Familie auf mich.“
Sie blickte ihn erstaunt an. „Alle interessanten Männer sind leider schon vergeben.“
„Für Sie kommt noch der passende Mann. Ich wäre sowieso ein bisschen zu alt“, amüsierte er sich über die Kleine.
Etwas aufgekratzt lief er zu seinem Wagen, immer noch belustigt von der Anmache des Mädchens. Auf der Fahrt zu der nächsten Adresse, dachte er über das nach, dass sie gesagt hatte. Ja, das passte zu Sandra Larsen. Es passte zu dem, was er von dem Bruder gehört hatte.

Anke Ahrens war fast der gleiche Typ. Jung, schlank, sehr gut aus- sehend, lange Haare, jedoch dunkelblond, dreiundzwanzig, studierte Architektur.
Die Wohnung war anders, als die Studentenbude vorher. Groß, geräumig, sehr gemütlich und teuer eingerichtet. Man sah den Möbeln an, dass sie von Designern stammten. Sehr modern und teilweise ungewöhnliche Formen.
Diesmal bot man ihm Orangensaft an.
„Sie kommen wegen Volker und der Sache mit dem Mädchen, nicht wahr?“
„Ja! Woher wissen Sie davon?“
„Ich habe das Bild von der toten Frau in der Zeitung gesehen und sie sofort wiedererkannt. Aber er war das nicht, eher seine Schwester.“
„Wie kommen Sie darauf, Frau Ahrens?“
„Ich habe diese Frau erlebt, wie sie ist, wenn sie ausflippt. Völlig ohne Kontrolle, hysterisch, gewalttätig.“
„Sie waren eine Weile mit Volker Larsen enger befreundet?“
„Ja!“ Sie drehte den Stiel des Glases in ihren Händen. „Wir haben uns an der Uni kennen gelernt und irgendwie haben wir uns sofort verstanden. Er war anders. Keine plumpe Anmache, kein Machogehabe. Eben anders. Die ersten vier, fünf Wochen liefen gut. Dann kam sie einen Freitag- nachmittag auf sein Boot, wollte ihn zu einem Wochenendtrip an die Nordsee mitnehmen, aber er wollte nicht, weil ich am nächsten Tag Geburtstag hatte. Mann, hat die einen Aufstand gemacht. Hat ihn ange- meckert, herumgebrüllt, ihn mit Schimpfwörtern attackiert. Er hat sie kurzerhand vom Boot geschickt und ihr gesagt, dass sie ihn in Ruhe lassen soll. Am Montag stand sie vor meiner Wohnungstür, als ich nach Hause kam. Ist einfach in meine Wohnung hinein und hat mich fürchter- lich beschimpft.“
Daniel lehnte sich vor, ergriff sein Glas, bemerkte, dass die Finger der Frau zitterten, als sie sich neuen Saft einschenkte.
„Was hat sie denn gesagt?“
„Ich sei eine hässliche Schlampe, die sich an ihren Bruder heranmache. Ich wollte sein Geld. Ich solle bloß die Finger

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