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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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Briester. Der war an allem Schuld. Der redete schlecht über sie, schwärzte sie bei Claus an, gab ihr keine Informationen und wahrscheinlich hatte er Volker manipuliert. Wer weiß, was er dem für Lügen aufgetischt hatte.
Schließlich versuchte sie ihre Mutter zu erreichen, aber die meldete sich nicht. Fluchend warf sie den Hörer auf die Couch. Wo trieb sich die Alte herum? Geld ausgeben, vermutlich, aber das würde sie ihr noch aus- treiben. Sie war heute in dem Haus gewesen, hatte aber nur hundert Mark gefunden, aber sie brauchte mehr, viel mehr. Das Armband und die Kette von der hatten nur fünfhundert gebracht. Das reichte ja nicht mal für einen Tag. Ich hätte den gesamten Schmuck mitnehmen sollen, dachte sie jetzt auf sich selbst ärgerlich und das Sparbuch. Rainer war nicht zu Hause, ebenso wenig wie sie Claus Keitler erreichte, Till legte wortlos auf.
So zog sie sich an, raste zu der Wohnung von Julia Bellmer, aber die war nicht zu Hause, meldete sich trotz mehrfachen Klingeln nicht.
In der Disco war wenig los. Weder die Bellmer noch der Gallert waren hier. Sie blieb nur kurz, da sie kein Geld für einen Drink mehr hatte und so lenkte sie den Wagen zu einer Bar, wo sie rasch den gesuchten Mann fand. Aller Ärger war vergessen. Da hatte sich der Besuch doch gelohnt. Dieser alte Sack suchte hier etwas Junges. Anscheinend hatte die Behrend ihn abserviert, aber das würde sie später erfahren, hoffte sie. Fast hätte sie sich verquatscht, als sie ihn ansprach. Sie flirtete und bemerkte, wie verliebt er sie ansah. Wie so ein blöder Bulle auf der Weide, glotzte der. Nach drei Drinks, die er bezahlte, fuhren sie los. Der war so wild, obwohl sie nur ein bisschen in seiner offenen Hose gespielt hatte, dass sie es ihm schnell mit der Hand im Auto besorgte.
„Ich fahre dich zu deinem Auto zurück.“
„Aber wieso?“, erkundigte sie sich völlig verdutzt. „Wir können noch zu mir und uns dort einen schönen Abend machen.“
„Nein, ich bin müde. Du warst aber gut.“
„Wenn du meinst, aber ich bekomme noch einen Hunderter von dir.“
„Du spinnst, keinen Pfennig. Das hättest du vorher sagen müssen, dann hätte ich es nämlich gelassen. Hast du einen Gesundheitspass?“
Sie stieg aus und er gab Gas, brauste mit quietschenden Reifen davon.
Heulend stand sie da und lief langsam zu ihrem Wagen. In ihrer Wohnung angekommen, trank sie direkt aus der Flasche hastig den Saft, wollte den Alkoholgeschmack loswerden, warf sich mit Schuhen auf die Couch und schlief wenig später ein.
    *
    Daniel rief am Morgen kurzfristig alle Mitarbeiter zusammen und berichtete von den bisherigen Ergebnissen.
„Wir werden uns dieser Sandra Larsen näher widmen. Sie misshandelte die ehemaligen Freundinnen des Bruders, vielleicht hat sie mehr damit zu tun. Wir benötigen Zeugenaussagen zum Beispiel von der Sekretärin Claudia Harnisch, von eventuellen Freunden, Bekannten und ich möchte, dass man in der Umgebung der Wohnung von Frau Gallert Zeugen befragt, ob man in der betreffenden Nacht den Wagen von Frau Larsen gesichtet hat. Der fällt ja auf.“
„Selbst wenn wir da etwas finden, der Alten passiert nichts. Die holt Sanders gleich heraus.“
„Wieso Sanders?“
„Na der oder Keitler.“
„Wenn sie etwas damit zu tun hat, holt sie keiner heraus“, gab er grob von sich. „Ich denke, wir verfolgen Schuldige? Dabei ist es mir ziemlich egal, wer das ist. Nicht in dieser Abteilung!“
„Damit kommen Sie nie durch, Herr Hauptkommissar Briester.“
„Ich komme damit durch, Herr Oberkommissar Resser. Es gibt noch Menschen über einem Oberstaatsanwalt und über Herrn Keitler. Danke, machen wir uns an die Arbeit.“

Mittags traf er sich mit Jutta Enders in einem kleinen Café. Er sah sie an einem hinteren Tisch sitzen, schaute jedoch erst den Kuchen an, für den er ein Faible hatte, trat zu ihr. „Frau Enders?“
Sie blickte zu ihm auf, nickte und er setzte sich.
„Danke, dass Sie gekommen sind. Ich habe nur einige Fragen. Es dauert nicht lange“, lächelte er.
Eine Bedienung kam und er bestellte Kaffee, ein Stück Käsesahnetorte. Sie dagegen zog Tee vor. „Sie kommen wegen Volker?“
„Ja! Sie waren mit ihm befreundet. Erzählen Sie mir von ihm.“
„Er würde so etwas nie tun. Das passt nicht zu ihm. Er ist ein netter Typ, der Gewalt ablehnt. Egal, was passieren würde, Volker würde niemals so eine scheußliche Tat begehen. Der rastet nicht aus. Der hat noch nicht einmal gemeckert, wenn er wütend war.“
„War er wütend

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