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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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von ihm lassen. Solche Weiber wie mich, würde man an jeder Straßenecke finden. Ihr Bruder hätte etwas Besseres verdient und so weiter. Ich habe die Tür aufgemacht und sie höflich gebeten zu gehen.“
„Haben Sie sich getrennt?“
„Nein, nicht sofort, aber das war ein Fehler.“
Sie schwieg und er konnte beobachten, wie sie mit den Tränen kämpfte. Im leisen Tonfall erzählte sie weiter. „Am Donnerstagabend stand sie wieder vor der Tür. Als ich aufmachte, hat sie mir eine ins Gesicht gehauen, mich als billige Nutte beschimpft. Erst war ich vor Angst und Verblüffung wie gelähmt, dann habe ich ihr gesagt, dass ich sie deswegen anzeigen werde. Sie hat mich in die Wohnung geschubst, die Tür zu geknallt und mit ihrer Handtasche auf mich eingeschlagen, wie eine Verrückte. Sie hat Sachen hinuntergeworfen, hat mir eine Glas- scherbe vor Gesicht gehalten und mir gedroht, mir meine Fresse damit zu zerschneiden. Entschuldigen Sie bitte dieses Wort, aber das hat sie damals so gebrüllt. Ich hatte Angst, schreckliche Angst.“
Die Frau machte eine Pause, stellte ihr Glas ab, schob den Ärmel ihres Pullovers hoch.
„Sehen Sie die Narbe? Das hat sie gemacht, mit der Glasscherbe. Sie hat mir erzählt, dass sie gute Kontakte zur Polizei hätte und dass mir nie jemand glauben würde. Dabei hat sie die gesamte Zeit zugeschlagen. Ich hatte Glück, dass mein Bruder unten klingelte und sie abrauschte. Er hat mich sofort ins Krankenhaus gefahren, damit dass genäht wurde. Am gleichen Abend habe ich Volker angerufen und Schluss gemacht. Ich habe für ein paar Wochen bei meinen Eltern gewohnt, weil ich Furcht hatte, dass die nochmals kommt.“
„Wieso haben Sie keine Anzeige erstattet?“
„Es hätte nichts gebracht und wer weiß, was diese Frau mit mir gemacht hätte. Mein Bruder wollte sofort zur Polizei, aber ich habe auf ihn eingeredet, es zu unterlassen.“
„Volker wusste nichts davon?“
„Nein, ich habe es ihm nicht erzählt. Ich wollte das nur so schnell wie möglich vergessen. Sie hat bestimmt diese Frau umgebracht, und wenn ich denke, dass es mir hätte auch passieren können, dann …“ Sie brach ab.
„Sie würden Volker Larsen so eine Tat nicht zutrauen?“
„Niemals. Er ist kein gewalttätiger Typ, völlig anders als seine Schwester. Er hat sie am Telefon angemeckert, sie solle zu einem Arzt gehen, sie sei krank.“
„Um was drehte es sich bei dem Wortgefecht?“
„Das weiß ich nicht, da er sich nicht dazu geäußert hat.“ Daniel erhob sich und dankte. „Sollte Ihnen noch etwas einfallen, rufen Sie mich bitte an.“ Sehr nachdenklich fuhr er zurück.

Es war spät. In der Wohnung angekommen, aß er ein Brot. Gleich fühlte er wieder die Beklemmung in sich emporsteigen. Er öffnete das Küchen- fenster, atmete tief die frische Luft ein. Erst jetzt fiel ihm ein, dass er gestern und heute keine seiner speziellen Tabletten genommen hatte. Vermutlich bin ich auf dem Weg der Besserung, versuchte er sich zu beruhigen, aber trotzdem wich das Gefühl der Beengtheit nicht. Er fasste nach der Flasche Selters, trank hastig, als wenn er damit alles andere wegspülen könnte. Wahrscheinlich würde es sich ändern, wenn er dieses Loch hinter sich ließ. Er saß am Fenster, stellte sich eine große, helle Wohnung vor. Ein großes Zimmer so wie bei dieser Larsen. Schließlich zog er sich um, joggte durch den dunklen Park, bis er außer Atem, völlig verschwitzt nach einer Stunde wieder in der Wohnung ankam.

Sandra hingegen lag heulend auf dem Bett. Ständig sah sie den Bruder vor sich, eingesperrt in einer kleinen Zelle. Sie saß tatenlos herum, konnte ihm nicht helfen, weil ihr alle nur Steine in den Weg legten. Wenn die anderen kooperativer wären, könnte er lange bei ihr sein, aber nein, man wollte nicht. Dabei war es klar, weshalb man diese Person umgebracht hatte, wegen des Rauschgiftes. Wahrscheinlich hatte sie mit solchen Typen Krach gehabt, dann war es eben passiert. Solche Weiber mussten sich nicht wundern, wenn man sie tötete. Wer sich in so einem Milieu bewegte, musste immer mit Gewalt rechnen und ihr armer Bruder sollte die Suppe auslöffeln. Aber sie hatte ja vorher gewusst, dass das nur eine durchtriebene Tussi war. Nur keiner suchte nach einem anderen Täter und ihr waren die Hände gebunden. Alle versuchten ihr etwas in die Schuhe zu schieben, verleumdeten sie und nur deswegen der Brief von Volker´s Anwalt. Diese Freundin von der Braut musste sie sich noch vornehmen. Besonders aber diesen

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