Daniel Briester - Hass verbindet
Tochter? Bist du irre? Sandra war extrem ordentlich und sauber und das können zig Leute bestätigen. Langsam begreife ich. Du hast mit dem Angeklagten gemeinsame Sache gemacht, nur um an das Geld deiner Tochter zu kommen, so wie an meins. Sandra hatte immer recht, als sie mich warnte. Deswegen gehst du mit so einem ins Bett? Widerlich!"
"Wie meinen Sie das?"
"Ich lernte Sandra als sehr ruhige, ausgeglichene Frau, liebevolle Mutter kennen. Für sich selbst verzichtete sie auf alles, nur damit es den Kindern gut ging. Ihre Praxis lief gut, da man sie sehr schätzte. Es war September, nein August 2001. Sandra war an dem Wochenende mit den Zwillingen bei uns und die Kinder tobten draußen im Wasser herum. Sandra legte mir einige Fotos von Häusern vor, da sie umziehen wollte. Sie wollte Arbeit und Kinder besser koordinieren können, ferner sollten die Kinder einen Garten zum Spielen haben. Meine Frau rastete deswegen völlig aus. Warum ein Haus kaufen? Sie könne das mieten und nicht das ganze Geld verplempern und so weiter. Sandra ignorierte ihr Gemecker wie meistens, rief nach den Zwillingen, da sie fahren wollten. Meine Frau lenkte ein und meinte, sie solle am nächsten Wochenende mit Till und Heike zum Hafenfest gehen. Sandra lehnte ab. Sie wurde förmlich von meiner Frau gedrängt, aber sie wollte nicht. Sie ging nie abends weg oder ohne die Kinder. Ich habe mich gewundert. An dem Tag traf Sandra nämlich Herrn Briester, wie sie später erzählte. Als uns das Sandra erzählte, sagte meine Frau in etwa, ach der ist ja so nett und höflich. Man merkt gleich, aus welch gutem Haus der kommt und solchen Schmus. Er habe Volker helfen wollen und nun ging das Thema Volker los. Sandra verdrehte nur die Augen, schüttelte den Kopf. Jetzt ergibt das alles einen Sinn. Der Angeklagte und Ingrid wollten Sandra in eine bestimmte Richtung drängen, damit sie an das Geld von ihr kamen. Deswegen kam Herr Briester zu uns, hat uns Schauermärchen über Sandra erzählt und wir dürften ihr keinesfalls erlauben, die Kinder zu sehen, da sie diese töten wollte, wir sollten der bankrotten Frau kein Geld mehr geben, sie nicht mehr ins Haus lassen. Er hätte einen Test machen lassen und sie habe Aids, weil sie als Hure ungeschützt Sex mit jedem Penner hätte. Ich habe es nicht geglaubt, aber die beiden haben mich tagelang bequatscht. Sie haben von Sandra´s Wohnung gesprochen und wie schmutzig es dort sei, das alle Möbel verschimmelt wären. Diese Fotos haben sie mir allerdings nie gezeigt. Sandra hat einmal gesagt, sei vorsichtig. Sie will nur dein Geld. Sie hatte recht. Was seid ihr für abscheuliche Menschen?"
"Danke Herr Ottensen, dazu werden Sie nochmals im Prozess gegen Ihre Frau aussagen müssen. Schändlich wie da eine Mutter agierte. Die Familie Peters wird sich deswegen ebenfalls vor Gericht verantworten müssen."
Der Verhandlungstag wurde beendet.
*
Jörg Rüttig, 37, verheiratet, zwei Kinder, erster Hauptkommissar, zu laden über das LKA Hamburg. Er setzte sich, wurde wie jeder belehrt.
"Zunächst möchte ich eine Erklärung abgeben", Doktor Steffens erhob sich. "Herr Rüttig arbeitet seit 2004 als Sonderermittler für unsere Behörde. Er hat seinerzeit, auf unser Drängen und mit unserer Zustimmung einen Kredit von Herrn Claassen angenommen. Dieser ist inzwischen ausgelöst worden. Wir wollten dadurch erreichen, dass er in die Abhängigkeit von Herrn Claassen fiel, wie andere Kollegen. Durch die Aussagen von Frau Sandra Larsen, Herrn Claus Keitler, Doktor Helmut Sanders, Frau Doktor Marianne Jonas, später Doktor Reimann, Herrn Sievert, Herrn Resser, Herrn Zacharias und weiteren Herren hatten wir Kenntnisse, dass Beamte in nicht ganz saubere Machenschaften verstrickt sind, beziehungsweise waren. Inzwischen wurden diese alle aus dem Dienst entlassen. Er hatte den Auftrag, das Umfeld von Herrn Claassen und dessen damaliger Frau, Doktor Jana Briester näher zu durchleuchten. In erster Linie drehte es sich um die Morde an Ober- staatsanwalt Doktor Helmut Sanders, dem Ehepaar Keitler und Frau Doktor Jonas. Die Täter wurden zwar inzwischen verurteilt, jedoch reichte uns oder mir das nicht. Ich hatte in diversen Zeugenaussagen gehört, dass Herr Claassen indirekt dahintersteckte. Daneben wurden im Rahmen dieser Ermittlungen weitere 24 ungeklärte Morde an Herren aufgeklärt. Wir ahnten 2004 nicht, in welches Wespennest wir da gestochen haben. Ich möchte für die Medienvertreter betonen, dass an diesen Tötungsdelikten kein
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