Daniel Briester - Hass verbindet
unberührte Natur von Skandinavien, gehen dort angeln, im kalten Wasser schwimmen. Für Daniel muss es Luxus sein. Sie lieben die gleiche Musik, die gleichen Bücher, haben ein Faible für Opern und Musicals. Torsten und Heinz kamen von Geschäftsreisen zurück und stöhnten, diese Hotels und das feine Getue geht mir auf die Nerven. Das paradoxe ist heute, dass Roman, Daniel´s Sohn in allem wie Heinz und Torsten ist."
Daniel bemerkte, wie sich Torsten und sein Vater anschauten, schmun- zelten und da war sie wieder spürbar, diese tiefe Vertrautheit, die Zuneigung, die die beiden verband, Vater und Sohn, heute mehr Freunde. Nein, egal was passierte, sie würden immer diese Einheit verkörpern. Für ihn war da nie Platz gewesen.
"Später war es Torsten, der studierte, da in die Fußstapfen seines Vaters trat, ohne dass das Heinz jemals erwartet hat. Ich glaube, es gibt nur einen Unterschied und das ist Torsten´s Vorliebe für schnelle Autos. Das hat Heinz nie interessiert, selbst der Frauentyp ist bei ihnen gleich. Es waren Heinz und Torsten, die in den Medien standen, weil sie große Aufträge hereinholten, weil sie Menschen halfen, gelobt, ja teilweise geliebt wurden. Daniel war nur der Sohn von Doktor Heinz Briester oder der Bruder von Doktor Torsten Briester. Es hieß, Daniel Briester, der Sohn von ... Bei Torsten schrieb niemand der Sohn von Doktor Heinz Briester. Er war eben Torsten. Daniel war nie eine eigenständige Persönlichkeit, benötigte, um wahrgenommen zu werden, das Unternehmen. Das Briester-Unternehmen gehört meinem Vater, stellte er sich vor. Für Heinz oder Torsten etwas undenkbares, weil sie eben über Selbstbewusst- sein verfügen."
"Herr Bärlies, Sie nicken?"
"Weil alles richtig ist. Ich kannte Heinz früher als Torsten´s Vater und wie fast alle Kinder fanden wir ihn toll. Meine Vater hat einmal scherzhaft zu Heinz gesagt, manchmal bin ich eifersüchtig, wenn mein Junior von dir schwärmt."
"Was war besonderes an Doktor Heinz Briester als Vater?"
"Wir waren gerade im Sommer oftmals irgendwo unterwegs, haben in Zelten geschlafen. Heinz spielte Gitarre, Gerhard und Jochen sangen, man erzählte erfundene Räuber-Geschichten. Er machte alle Dumm- heiten mit, tobte mit uns herum, spielte mit uns Fußball, ruderte mit uns, spornte uns an, schwimmen zu lernen, Tennis zu spielen und besonders reiten zu lernen. Dadurch wurden Altersschranken bei uns Kindern beseitigt. Ältere lernten mit Jüngeren umzugehen, sich anderweitig einmal vor sie zu stellen. Wir lernten eine gewisse Liebe zur Natur zu entwickeln. Gerade Gerhard, Jochen und Heinz brachten uns Jugend- liche später vom Trinken, Discobesuchen ab, da sie mit uns selbst da etwas unternahmen, spornten uns an, uns sportlich zu betätigen. Was uns als Kindern gut gefallen hat, er fragte, zu was habt ihr Lust. Das taten die wenigsten Eltern, da wurde zuhause bestimmt. Wir kamen uns da gewaltig erwachsen, wichtig, zehn Zentimeter größer vor. Es war so, ich schaffe einmal alles, wenn ich will. Wir hatten einen Jungen bei uns, dessen Eltern ließen sich scheiden. Er sprach mit Heinz an einem Wochenende und hinterher sah die Welt nicht mehr so schwarz aus. Man vertraute ihm einfach, egal bei was. In der Schule sagte Torsten manchmal, wenn etwas war, müssen wir mit meinem Vater reden. Wir sind zu EI und Heinz hat sich Zeit genommen. Er nahm selbst uns mal in den Arm, lobte uns, baute lädiertes Selbstwertgefühl wieder auf. Er konnte allerdings auch meckern, wenn einer Mist baute. Aber man sprach darüber und danach wurde das Thema nie wieder erörtert. Aus und Finis. So war es bei den Arbeitnehmern bei EI. Gab es Probleme, schämte sich keiner mit dem Chef zu reden. Über was drang nie an die Öffentlichkeit. Das gesamte Paket war es, das aus ihm den Liebling von vielen Leuten hervorbrachte. Jahre später trat Torsten in seine Fußstapfen. Er vergaß nie ehemalige Schulkameraden, Freund, egal was aus dem oder der inzwischen geworden war. Ganz anders Daniel, der jeden dumm anblaffte, der nicht aus reichem Elternhaus kam und ein Abitur hatte."
"Danke Herr Bärlies. Frau Briester Sie bitte wieder."
"Torsten hat in seiner Kindheit wie alle Dummheiten gemacht, aber ihm verzieh man das schnell, weil er dazu stand, manchmal fluchte, weil er einen Fehler gemacht hatte und sich entschuldigte. Daniel leugnete seine kleinen Missetaten, und wenn man ihn dazu brachte, Entschul- digung zu sagen, sah man ihm an, dass er es nie ehrlich meinte. Er hasste es, wenn er
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