Daniel Briester - Hass verbindet
nicht im Mittelpunkt stand, wenn man ihn rügte, ihn auf Fehler hinwies. Er machte keine Fehler, hatte sofort eine Ausrede parat und wenn möglich schob er es auf andere. Er wollte besser sein als Torsten. Allein bedingt durch das Alter eher unmöglich. Das wollte er nicht hören. Es hieß, ich war besser, aber Torsten, Karsten, Chris haben ... Sigrid stimmte dem zu und Daniel glaubte seiner Mutter alles, selbst als er erwachsen war. Dafür wurde er reichlich mit Geld belohnt. Bekam Daniel Grenzen gesetzt, egal ob in der Schule, von Heinz, von den Eltern seiner damaligen Freunde, meckerte er herum, weil alle logen. Er kam oft zu uns, hat sich dort heulend ausgetobt. Mein Mann hat ihm je nach Laune gesagt, armer Junge oder du bist ein verblödetes Muttersöhnchen, flenn nicht herum. Kinder ärgerten Daniel, aber er wehrte sich nicht, lief zu seiner Mutter, damit die etwas unternahm. Torsten hat mal gesagt, komm wir üben kämpfen, dann haust du dem blöden Kerl das nächste Mal eine runter. Wir saßen im Garten, schauten zu. Erich rief, Daniel in den Bauch boxen. Torsten wirft ihn kurz ins Gras und Daniel springt auf, der ist doof und bescheißt. Ich will nicht mehr. Jetzt ist meine Hose dreckig, du blöder Kerl. Erich sagte damals zu Sigrid, was hast du aus dem Jungen gemacht? Soll er sich umoperieren lassen, kann er als Weib gehen. Soll er ein Prolet wie Torsten werden, fragte Sigrid. Daniel tönte wochenlang, Torsten ist ein Prolet, bis ihm Jürgen eine klebte.
Erich hat Torsten mal zu einem Boxkampf herausgefordert, da war Torsten zehn, elf. Der stimmt selbstbewusst zu, stellte sich in Position. Es sah zu lustig aus. Erich boxte, richtig fest, Torsten fällt, rappelt sich auf und eher mein Mann sich versah, hatte ihn Torsten unterhalb des Brustbeins voll getroffen. Der schnappte nach Luft, lachte danach schallend und lobte Torsten. Etwas was eher seltener der Fall war. Nach einer Weile sagt er, Daniel nun du. Daniel erwidert, aber du tust mir nicht weh? Erich hat ihn weggeschickt, geh mit Puppen spielen, waren seine Worte. Daniel läuft als Jugendlicher mit Ketten behangen wie ein Weihnachtsbaum herum. So wie heute. Vier Jungs lauern ihm nach der Schule auf, verspotteten ihn als schwul, schubsen ihn hin und her. Torsten und Uwe gehen dazwischen, beendet das Theater. Daniel rennt nach Hause und erzählt, wie böse Torsten sei, weil der ihn geschlagen habe. Torsten hat Daniel später mitgenommen, in Discos, zu Veranstaltungen. Was macht Daniel, er versucht Torsten und seinen Freunden die Mädchen auszuspannen, indem er mit Geld nur um sich warf. Sigrid gab ihm reichlich davon. Die Geschichte mit seiner ersten Heirat. Schüler, 18, heiratet in einer Nacht- und Nebelaktion Frau, die vier Jahre älter und stadtbekannt war. Torsten und seine Freunde hatten sie alle schon vor Jahren mitgenommen, aber sie hängte sich besonders an Torsten. Der jedoch hatte Sylvia. Daniel will Sylvia, bekommt er nicht, dachte er, nehme ich Petra, die hängt dauernd bei dem herum. Er heiratet, freut sich, na hab ich dir die Braut wegge- nommen? Du bist ein Versager, tönt er einen Tag danach. Torsten klärt ihn auf, zu spät, er war verheiratet. Diese Frau hat ihn wegen des Namen Briester genommen und sich Geld davon versprochen. Sie pumpte ständig Heinz an, da gab es nur nichts. Dieser rote Faden zieht sich durch sein gesamtes Leben. Er hat wie mein Mann später sein marodes Selbstbewusstsein mit Hunderten Frauengeschichten aufgebaut. Es wurde jede mitgenommen, egal ob er oder sie verheiratet war, Hauptsache sie sah einigermaßen aus und war jünger. Zig Ehen sind deswegen in die Brüche gegangen. Das hat mein Mann wenigstens diskreter getan. Wissen Sie, Daniel, hat ein großes Harmoniebestreben, deswegen verschließt er vor der realen Welt oftmals die Augen. Holt diese ihn ein, er muss sich der Tatsache stellen, ist er völlig überfordert, weil er nie gelernt hat, Konflikte, Probleme eigenständig zu lösen. So war es in seinen Ehen mit den jeweiligen Frauen. Eine Katastrophe jagte die Nächste. Er ist gestresst, kann keine Konsequenzen ziehen und beginnt wie als Kind um sich zu schlagen, verbal natürlich. Dieses ergibt neue Komplikationen, Kontroversen und er verstrickt sich tiefer und tiefer da drinnen. Er ergreift die Flucht, entzieht sich jeglicher Konfliktlösung, Stellungnahme. Wird sich ja von allein klären. Er ist weg und alle Menschen vergessen. Taucht er Jahre später wieder auf, denkt er, er fängt neu an und alle anderen
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