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Daniel Briester - Tödlicher Wahnsinn

Daniel Briester - Tödlicher Wahnsinn

Titel: Daniel Briester - Tödlicher Wahnsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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Zacharias erzählte, dass ihr hinter eine Rechts- oder Linkskurve ein dunkler Wagen auf der verkehrten Fahrbahn entgegen- kam. Sie habe die Spur gewechselt, gehupt, aber der Wagen wäre ebenfalls rübergefahren. Sie hätte Angst bekommen und irgendwie das Lenkrad verrissen. Mehr wusste sie nicht. "Ach nein, sie sagte noch, eine Frau mit dunklen Haaren und einer großen Sonnenbrille hätte am Steuer des anderen Wagens gesessen."
"War bei der Befragung von Frau Heller, damals Zacharias noch jemand anwesend?"
"Ja, Ihr Mann. Der war zusammen mit dem Beamten gekommen."
"Hat er etwas bei der Vernehmung geäußert?"
"Mehrmals! Es sagte in etwa, du kannst dich nicht daran erinnern. Das ist Quatsch, was du sagst. Du konntest noch nie richtig Auto fahren. Es gab da wohl in der Vergangenheit mehrere kleinere Unfälle, die Frau Heller verursacht hatte. Aber etwas anderes. Eine Krankenschwester hat mich heute Morgen darauf hingewiesen. Sie hat damals auf der Intensiv- station Dienst gehabt, als Frau Heller dort lag. Es gab damals vom Senat ein Pilotprojekt, um den Ablauf gerade auf Intensivstationen zu optimieren, ohne dabei mehr Personal einzusetzen. Es wurde sechs Monaten in verschiedenen Krankenhäusern Kameras eingesetzt, um den Ablauf zu dokumentieren. Von den Patienten haben wir uns die Zustimmung geholt, dass man das Bandmaterial für Forschungszwecke auswerten darf. Frau Heller gehörte dazu und gab uns ihre Einwilligung."
"Frau Heller, entspricht das den Tatsachen?"
"Ja, jetzt wo es Doktor Stern erwähnt, fällt es mir wieder ein. Ich habe damals unterschrieben, dass man damit machen kann, was sie wollen."
"Doktor Stern, heißt das, dass es diese Aufnahmen noch gibt?"
"Ja, wie mir vorhin die Krankenhausleitung bestätigte. Frau Müller, das ist die Krankenschwester wird sie später herbringen, sobald man sie gefunden hat."
"Danke, etwas anderes, war Herr Zacharias oft bei seiner Frau?"
"Die ersten Tage, als sie im Koma lag, ja. Danach als man bemerkte, dass sie überleben würde, eher selten, soweit ich es gehört und mitbekommen habe. Ich habe etwa vier Wochen später im Flur einen Streit zwischen dem Bruder von Frau Heller und Herrn Zacharias mitbekommen. Der Bruder hat ihn beschimpft, weil er sich nicht um seine Frau kümmern würde. Herr Zacharias meckerte zurück, das ginge ihn nichts an. Er hätte schließlich etwas anderes zu tun, als sich um einen Krüppel zu kümmern. Der Bruder wollte auf den Mann losgehen und ich bin mit einem Kollegen dazwischen. Der Bruder rief Herrn Zacharias hinterher, er solle aus dem Haus ausziehen, sonst würde er ihn hinauswerfen."
"Doktor Stern, es gab da ja einen Vorfall."
"Sie meinen, drei Tage nach der Einlieferung der Patientin? Ja, das ist korrekt. Frau Heider, eine der Schwestern rief mich und den Kollegen Brandt. Der Schlauch des Sauerstoffgerätes hatte sich gelöst. Frau Müller, eine andere Schwester sagte damals, Herr Zacharias habe kurz zuvor den Raum betreten. Wir haben angenommen, dass er aus Versehen dagegen gekommen sei, obwohl er das bestritt. Von allein kann sich das nicht gelöst haben."
"Doktor Stern, war damals bereits absehbar, dass Frau Heller jemals wieder laufen kann?"
"Ja, allerdings. Sie sollte nach dem Krankenhausaufenthalt eine Reha-Maßnahme aufsuchen, aber Herr Zacharias sagte uns, dass das seine Frau nicht wollte. Ich habe die Patientin danach nie wieder gesehen, da sie nicht zu den Untersuchungen erschien. Sie wurde zwar angeschrieben, aber es erfolgte nie eine Reaktion. Wir sind davon ausgegangen, dass sie einen anderen Arzt konsultierte."
"Diese Briefe habe ich nie bekommen."
Es waren keine Fragen mehr und man verkündete eine Pause.
Daniel ging hinaus und suchte den Jungen, der bei der Mutter und seinen beiden Geschwistern stand. Er trat zu ihm, stellte sich vor.
"Manuel, du solltest eventuell einmal deine anderen Großeltern besuchen. Sie würden sich sicher darüber freuen. Sie sind anders, als es Jana war. Ein Bruder von dir lebt dort."
"Sie waren mit der Frau verheiratet, nicht wahr?"
"Ja, leider und bei mir leben drei Halbgeschwister von dir. Falls du irgendwann möchtest, besuch uns."
"Eventuell später einmal, und nur wenn meine Mutter mitkommen darf."
"Selbstverständlich, kein Problem. Ich gebe dir die Adresse von deinen Großeltern. Sie sind schwer in Ordnung, genauso wie dein Onkel Rafael. Du siehst fast wie er aus." Daniel schrieb die Adresse auf.
"Herr Briester, danke. Endlich bin ich frei."
"Es hat für viele zu lange gedauert, Frau

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