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Daniel Taylor und das magische Zepter

Daniel Taylor und das magische Zepter

Titel: Daniel Taylor und das magische Zepter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Davis
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dunklen Gang stehen und sah den anderen noch so lange hinterher, bis ihre Gestalten nicht mehr zu erkennen waren. Schwärze hüllte sie ein.
    »Mike?«, flüsterte sie und band sich den Pullover um die Hüften, damit sie in ihrer Hand ein Licht entzünden konnte. Mike war nicht neben ihr. Sie fand ihn mehrere Meter vor sich, wie er den Gang entlangschlich.
    »Mike!«, zischte sie und lief ihm hinterher, doch je näher sie kam, desto schneller rannte er vor ihr weg. »Was tust du?« Ihr Herz klopfte wild vor Angst.
    Mike schaute über seine Schulter, rannte aber unbeirrt weiter. »Ich werde mit ihnen gehen.«
    War er verrückt? Wieso tat er das? Es reichte, wenn sich zwei opferten, und Mike besaß nicht einmal mehr eine Waffe! Kurzerhand zerdrückte sie den Energieball in ihrer Hand, sodass Mike nichts mehr sehen konnte. Leider waren sie fast am Ende des Lüftungsschachtes angekommen. Marla erkannte ein flackerndes, orangefarbenes Licht. O nein, Mike lief direkt auf den Hauptgang zu, der zur Halle führte!
    Als Mike an der Weggabelung stehen blieb, atmete Marla auf. Aber sie freute sich zu früh. Mike streckte den Kopf in den Haupttunnel, schaute zu beiden Seiten, und bevor Marla sein Hemd zu fassen bekam, war er in den Gang gesprungen, der sich etwa einen Meter unter dem Belüftungsschacht befand.
    »Mike, komm zurück!«
    »Ich kann nicht.«
    »Ist dir Vanessa so wichtig?« Ihr Herz krampfte sich zusammen. Marla freute sich, dass er seine Freundin retten wollte, nur sollte er nicht dafür sterben.
    »Es ist nicht allein wegen Vanessa«, murmelte er und schlich weiter.
    Wie meinte er das? Hektisch blickte sich Marla um. Der Felsengang wirkte verlassen. Silvan und James waren sicher schon am Tor zur Halle. Diesen Weg benutzten nur die Oberen und ihre Anhänger, wie Sirina. Hier war nicht viel Verkehr, weil die niederen Dämonen keinen Zugang zu diesem Bereich hatten, dennoch könnte jederzeit jemand kommen!
    Marla sah nur einen Ausweg: Sie musste ihre Kräfte einsetzen. Ihre Hände schlossen sich um Mikes Oberarm. Mit all ihrer Macht riss sie an ihm und schleifte Mike zurück zum Belüftungsgang. Er zog gerade noch die Füße ein, bevor sie gegen die Kante schlugen. Marla ließ seinen Arm erst los, als sie einige Meter in dem Schacht zurückgelegt hatte. Schwer atmend sank sie auf die Knie.
    »Wow!« Mike hockte sich neben sie. »Du bist stark.«
    »Ach, das ist doch gar nichts«, erwiderte sie und versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, wie viel Kraft sie diese Aktion gekostet hatte. Marla besaß zu wenig Energie. Noch einmal würde sie Mike nicht aufhalten können, daher versuchte sie es ein letztes Mal mit Worten: »Du hast nichts, womit du dich verteidigen könntest! Das ist glatter Selbstmord!« Vor Erschöpfung und Verzweiflung brach sie in Tränen aus. »Bitte, lass es gut sein.«
    Er zog sie in die Arme, und sie legte den Kopf an seine Brust. Bei ihm fühlte sie sich wohl und geborgen. Die Dunkelheit in dem Tunnel wirkte wie ein zusätzlicher Schutz. Mike konnte nichts sehen, aber wegen des Restlichtes, das vom Hauptgang bis hierher drang, nahm Marla seine Gestalt wie einen Schatten wahr.
    Sie schmiegte sich an ihn. »Ich wollte das alles nicht, wollte nicht, dass sie Vanessa bekommen, und jetzt werden wir alle sterben.«
    »Ich werde nicht zulassen, dass du stirbst«, sagte er und küsste Marla auf die Stirn.
    »Wie willst du mich denn beschützen?« Sie schluchzte laut auf. Wieso lief plötzlich alles aus dem Ruder? Wenn doch Mike endlich zur Vernunft käme! »Außerdem ist es vorherbestimmt. Daran kannst du nichts ändern.«
    »Was redest du da?«, flüsterte er an ihrer Schläfe.
    Jetzt war wohl der Zeitpunkt gekommen, Mike die Wahrheit beizubringen. »Ich wollte es vor den anderen nicht sagen, aber … ein Orakel hat mein Ende vorhergesehen. Du sollst es wissen, weil … ich dich liebe.«
    »Marla …« Mike umfasste ihre Wangen. Seine Lippen trafen ungestüm auf ihren Mund; sein Kuss steckte voller Leidenschaft.
    Marla erwiderte Mikes wilde Zärtlichkeiten. Sie sehnte sich unendlich nach ihm, nach seiner Nähe, nach ihren Gesprächen.
    Marlas Herz wurde schwer. Sie hätte so gern mehr mit Mike erlebt. »Lass uns gehen, bitte. Ich muss dich in Sicherheit wissen, bevor ich sterbe«, sagte sie zwischen seinen Liebkosungen. Mike zu schmecken, ihn zu fühlen, ihn zu riechen war einfach himmlisch. Würde ihr das fehlen, wenn sie tot war? Würde sie dann überhaupt noch etwas fühlen?
    Atemlos wich Mike

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