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Daniel Taylor und das magische Zepter

Daniel Taylor und das magische Zepter

Titel: Daniel Taylor und das magische Zepter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Davis
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großer Vorteil.«
    Plötzlich meldete sich Mike zu Wort. »Ich kann euch helfen. Ich muss mit!«
    Marla drehte sich zu Blondie um. »Auf keinen Fall! Du hast nicht die geringste Chance gegen die Oberen.«
    »Ich habe eine Waffe bei mir zu Hause. Wenn du mich schnell dorthin bringst, komme ich mit.«
    »Eine Waffe?« James’ Brauen hoben sich. »Alles, was uns im Kampf gegen die Dämonen nützlich ist, nehmen wir mit.«
    »Okay.« Marla nickte, aber ein seltsames Lächeln umspielte ihre Lippen. Irgendetwas heckte sie aus, da war sich Daniel sicher.

    »Wenn es hart auf hart kommt«, sagte James zu Silvan, »tu so, als wäre ich dein Gefangener. Spiel den Dämonen etwas vor, tu so, als würdest du noch unter ihrem Einfluss stehen.«
    Marla ging hinter den beiden her, und ihr fiel auf, wie ähnlich sich Silvan und sein Vater waren. Die gleiche Statur, dieselben geschmeidigen Bewegungen. Vater und Sohn … Hinter ihrem Brustbein zog es. Sie hätte auch gern einen Vater gehabt, der zu ihr stand, stattdessen hatte Obron ihre Erziehung in die Hände von Metistakles gelegt. Wenn Marla bei Ilaria nicht immer wieder Geborgenheit gefunden hätte, wäre sie bestimmt so kalt und tot in ihrem Inneren wie die anderen Dämonen.
    Zuvor, in der Hütte, war Marla erst eifersüchtig auf ihren Bruder gewesen, weil er eine richtige Familie hatte und Menschen, die ihn liebten. Aber dann, als James sie in die Arme gezogen hatte, war etwas mit ihr geschehen. Ein Knoten, der bisher um ihr Herz gelegen hatte, hatte sich gelöst. Der Hass auf Carpenter war verflogen. Wie nannten die Menschen das: ihren Frieden machen? Hatte Marla ihren Frieden mit Carpenter gemacht, weil sie bald sterben würde? Wieso tat der Gedanke plötzlich so weh, das wenige, das sie hatte, zu verlieren?
    Marlas Herz war lebendiger denn je, seit sie sich von Mike verabschiedet hatte. Eigentlich war es kein Abschied gewesen, sondern sie waren regelrecht vor ihm geflüchtet. Marlas Gehirn spielte immer wieder dieselbe Szene ab:
    »Hier, das ist die Waffe!« Mike drückte Carpenter ein silbernes Stück Stoff in die Hand.
    »Was ist das?«, fragte er.
    »Ein magischer Handschuh. Er kann Energiegeschosse auffangen und zurückschleudern.«
    Gerade als Carpenter den Handschuh an Mike zurückgeben wollte, sagte Marla: »Hast du noch schnell einen neuen Pulli für mich?«
    Mike nickte und rannte ins Schlafzimmer zurück …
    Da hatte Marla die anderen durch ein Portal in die Unterwelt geschickt und war selbst hinterhergeeilt. James hatte ihn ohnehin nicht dabeihaben wollen.
    Jetzt hatte sie ein schlechtes Gefühl, weil sie Mikes enttäuschtes Gesicht regelrecht vor sich sah, aber so war es besser. Mike war in Sicherheit und musste ihren Tod nicht miterleben. Marla wusste, dass sie sich nie wiedersehen würden. Alles stand kurz davor, sich zu verändern, das spürte sie von den Haarwurzeln bis in ihre Zehenspitzen …
    Silvan fragte seinen Vater: »Wieso kommst du mit mir?«
    »Na hör mal, ich werde doch meinen Sohn nicht allein in die Hölle gehen lassen. Außerdem gilt es ein Leben zu retten.«
    »Fühlst du dich als Wächter dazu verpflichtet?«, wollte ihr Bruder wissen.
    James nickte. »Das auch.«
    »Sag mal«, begann Silvan, »was hat es denn mit dem Zepter auf sich? Warum wollen es die Oberen unbedingt, und wieso wollen sie dich?«
    Carpenter klärte ihn auf. Er erzählte ihm die Kurzfassung über die Kräfte des Artefakts und dass er als Einziger wusste, wo sich das Zepter befand. »Und da dein Blut in dem Zepter steckt, wollen die Oberen dich missbrauchen. Du sollst es wohl aktivieren. Es ist unglaublich mächtig, wenn ein Bluterbe es erweckt.«
    Silvan hob die Brauen. »Mein Blut steckt in dem Ding?«
    »Na ja, das deiner Vorfahren.«
    »Seid leiser, ihr beiden«, sagte Marla, denn sie befanden sich in der Nähe der Behausungen der Oberen. Warme, stickige Luft kam ihnen entgegen. Marla hatte das Portal in einem Belüftungsgang erschaffen. In unregelmäßigen Abständen öffneten sich in diesen Schächten automatisch Tore in die Oberwelt, in unbewohnte Gebiete, damit im Tunnelsystem die Sauerstoffzufuhr gesichert war. Hier brannten keine Fackeln, und so erhellten nur das magische Leuchten von James’ Energiestab und Silvans blau schimmernde Kugel die Höhlenwände.
    Ein kühler Luftstoß wehte durch den Gang, und Marla kroch eine Gänsehaut über den Rücken. Sie hatte Angst. Unvorstellbar große Angst. Ihr Herz pochte so heftig, dass sie ihre Schritte kaum hörte, die

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