Danjal: Wächter meines Herzens (German Edition)
Hand und ließ sie gleich darauf wieder sinken. Wie war das nur möglich?
„Ist Ihnen nicht gut?“, fragte der Engel mit samtweicher sonorer Stimme. Automatisch seufzte Mia und hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund. Hatte sie eben wirklich beim Klang der Engelsstimme geseufzt?
„ Mir geht es gut, danke“, murmelte sie und machte auf dem Absatz kehrt. Erst in ihrem Büro wagte sie wieder zu atmen. Oh Gott, sie war wirklich rot angelaufen. Ihr Herz pochte aufgeregt gegen die Rippen. Mia atmete tief ein und schloss für einen Moment die Augen. Sie musste sich zusammen nehmen. Die Gäste erwarteten eine perfekte Gastgeberin, keine Durchgeknallte, die schwebende Engel in ihrem Schlafzimmer sah, die sich anschließend manifestierten.
„ Ok, Mia. Du bist Profi. Also reiß dich zusammen. Es gibt keine Engel. Und dieser Typ ist einfach nur ein Mann … ein umwerfend gut aussehender Mann und ja ich wünschte wir hätten Sex gehabt, wenn er schon mal auf meiner Bettkante sitzt. Aber du musst dich jetzt um deinen Laden kümmern Mia.“ Normalerweise sprach sie nicht mit sich selbst, aber wenn sie nervös war und kurz davor stand durchzudrehen, half ihr das, wieder herunterzufahren. Es war ja niemand anderes da, der diesen Job für sie übernehmen konnte.
Mia strich ihren schwarzen Rock glatt und wollte ihr Büro hocherhobenen Hauptes verlassen – als sie prompt in den Grund ihres merkwürdigen Zustandes hineinlief. Erschrocken verfiel sie in eine Art Kältestarre. Seine warmen Hände schlossen sich fest um ihre Schultern und seine grünen Augen musterten sie eingehend. Mia war fasziniert von diesen hypnotischen Augen. Ihre Knie wurden weich und ihre Kehle drohte auszutrocknen. Mühsam versuchte sie Haltung zu bewahren.
„Wie lange stehen Sie schon in der Tür, Herr …?“
Es war mehr ein zaghaftes Flüstern und eigentlich wollte Mia keine Antwort darauf haben, doch wenn dieser Leckerbissen ihr Selbstgespräch mitbekommen hatte, würde sie keine Chance mehr haben ihn auf die eine oder andere Art näher kennenzulernen.
„Damian Nightingale und ich bin gerade erst gekommen.“ Mia sah ein Flackern in den wunderschönen Augen, die von dichten schwarzen Wimpern umrahmt waren. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass er vermutlich ihr komplettes Selbstgespräch gehört hatte. Sie schrieb es ihm hoch an, dass er kein Wort darüber verlor. Am liebsten wäre sie im Boden versunken und nie wieder aufgetaucht.
„ Ok. Sie dürfen mich dann loslassen. Herr … Mister Nightingale. Sind sie der Amerikaner, von dem Herr Peters gesprochen hat? Der von der Agentur Bookmakers?“
„ Der bin ich und es ist mir eine Freude, Sie kennenzulernen Mia Goldmann.“ Damian hatte nicht vor, sie loszulassen, doch sie würde es vermutlich nicht verstehen, wenn er jetzt über sie herfiel. Nicht, um sie zu töten, sondern um sie zu küssen. Er konnte ihr einfach nicht wehtun. Er hielt sie in seinen Armen und könnte sie mit dem Zucken einer Wimper auslöschen, doch er tat es nicht. Vermutlich war das sein Untergang, aber Mia erschien es ihm wert.
Widerstrebend ließ er sie los und streifte dabei sanft über ihre Arme. Augenblicklich richteten sich Mias kleine Härchen an den Stellen, an denen er sie berührt hatte, auf.
„Was wollten Sie denn von mir?“, flüsterte Mia. Sie war nicht in der Lage klar zu denken, nicht solange er sie so ansah. Ihre Brust hob und senkte sich mit jedem hektischen Atemzug. Ihr Puls raste unkontrolliert. Sie hing an seinen Lippen und wünschte sich, dieses kleine Piercing zwischen ihre Zähne zu kriegen und mit ihrer Zunge daran zu spielen. Nervös leckte sie sich über die Lippen. Mein Gott sie wäre bereit, sofort über ihn herzufallen, wenn er bereit dazu war. Noch nie hatte sie ein Mann derart berührt, dass sie sich wie ein Straßenmädchen aufführte.
Damian bemerkte sofort ihre Erregung. Die Art, wie sie ihre Lippen befeuchtete, das matte Glänzen in ihren Augen und ihr schneller Atmen. Er könnte sie auf der Stelle nehmen, sie würde sich nicht wehren – doch irgendetwas hielt ihn zurück. Verflucht! Er mutierte bereits zum Kavalier. Er wollte sie umwerben und nicht auf der Oberfläche eines Baumarktschreibtisches vögeln!
„Ich bin hier, um mit Ihnen einen Vertrag zu schließen“, antwortete er ruhig.
„ Welche Art von Vertrag, Mister Nightingale?“
Die Art wie sie seinen Namen aussprach ließ ihn erschaudern. Sie machte es ihm wirklich nicht leicht und er hatte den leisen Verdacht, dass
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