Danke fuer die Blumen
Was war der Grund dafür? War er eingeschüchtert wegen SEINER gewaltigen Männlichkeit? Hatte er Angst, sich in seinem eigenen Restaurant zu blamieren? Wollte er Sams Glück nicht zerstören? Aber war es überhaupt Glück, wenn man nur dachte, dass es das war, es aber in Wahrheit nur einseitig etwas dafür getan wurde und die zweite Seite es längst mit Füßen trat?
Egal, er würde es schaffen. Nur noch ein letztes Glas Gin.
Als Taylor aufstand, schwankte er. Sich Mut zuredend verließ er sein Zimmerlein und ging auf den Tisch mit Sam und dem Idioten zu. Auf dem Weg stieß er einen Korb Brot von einem der Tische und entschuldigte sich, wobei er der Dame am Tisch auch noch ihr Glas Wasser über die Bluse schüttete.
Endlich bei Sam angelangt, begrüßte er sie lallend: „Hallo Sam, haben Sie es doch noch geschafft? Ich freue mich, Sie zu sehen.“
„ Taylor, Sie sind ja doch da. Ich hatte mich schon nach Ihnen umgeschaut. Darf ich Ihnen meinen Verlobten Lance Fineman vorstellen?“
Taylor schüttelte Lance die Hand und sah in seinem Gesicht, dass er ihn ebenfalls erkannte. „Lance, schön, Sie kennenzulernen! Heute. Zum allerersten Mal.“
„Die Freude ist ganz meinerseits“, murmelte Lance.
„ Geht es Ihnen nicht gut?“, fragte Sam.
„ Doch, doch, alles bestens. Ich bin nur … um ehrlich zu sein, geht es mir verdammt scheiße!“
„ Oh je“, sagte Sam. „Sie haben wohl ein bisschen zu viel getrunken. Vielleicht sollten Sie lieber nach Hause gehen.“
„ Würde ich machen. Wenn ich denn noch ein Zuhause hätte.“ Bei dem Satz sah er Lance böse an. Der ließ sich jedoch nichts anmerken, sagte auch kein Wort.
Inzwischen hatte Roger das Dilemma mitbekommen und ging rasch in Richtung Taylor. Eine Sekunde später hatte er auch schon einen Arm um ihn gelegt und schob ihn entschuldigend zurück ins Hinterzimmer.
„Schönen Abend noch!“, rief Taylor durchs ganze Restaurant Sam und Lance zu. „Und eine schöne Hochzeit!“
„ Sag mal, was sollte das denn werden?“, fragte Roger seinen Boss. So hatte er ihn noch nie erlebt. Eigentlich trank er nur selten und wusste auch immer, wann er genug hatte.
„ Der Kerl wird sie heiraten“, sagte er. „Er wird sie heiraten.“
„ Wer denn?“
„ Na, der Kerl, der mit dem Riesenpenis.“
„ Ach du meine Güte“, sagte Roger und legte Taylor behutsam auf das alte Sofa. „Und wen wird er heiraten?“
„ Na, sie. Sam. Die wundervolle Sam. Sie ist so schön. Und sie kann so gut mit Blumen. Sie hat die schönsten Blumen. Die sind so schön … sie ist so schön … so schön ...“ Dann war er auch schon eingedöst.
Roger sah auf ihn herunter. Was hatte Taylor da nur gerade von sich gegeben? Das ergab doch keinen Sinn! Wer zum Teufel war Sam? Und wieso war Taylor anscheinend eifersüchtig, wenn es um sie ging? Was war mit Bridget? Und wo steckte die überhaupt? Er hatte sie schon einige Tage nicht mehr gesehen. Und was ihn am meisten interessierte: Wer war der Kerl mit dem Riesenpenis?
7
Als Sam an dem Abend neben dem schlummernden Lance im Bett lag, dachte sie über den Vorfall im Restaurant nach.
Lance und sie wollten gerade anfangen zu besprechen, welche Musik sie sich denn nun für die Hochzeit wünschten, als Taylor Madison an ihrem Tisch auftauchte. Er benahm sich wie der letzte Volltrottel, war sturzbetrunken und lallte unverständliches Zeug vor sich hin. Einen Augenblick lang glaubte sie, er würde umkippen und sich quer über ihren Tisch legen.
Was hatte er gesagt? Er hätte kein Zuhause mehr? Steckte er in einer Ehekrise? Das würde so einiges erklären. Aber er hatte doch noch vor wenigen Tagen so glücklich gewirkt, wenn er von seiner Ehe sprach. Irgendetwas musste in der Zwischenzeit passiert sein. Und wenn sie mal raten sollte, würde sie sagen, seine Frau hatte ihn betrogen.
Da war aber noch etwas, das ihr nicht aus dem Kopf ging. Als sie ihm Lance vorstellte, hatte er so eine Andeutung gemacht, so, als wären sich die beiden schon mal begegnet. Er hatte ihn auch so komisch angesehen. Als sie Lance aber später danach fragte, sagte der nur, dass Taylor doch total weggetreten war. Der hätte nur dummes Zeug von sich gegeben, das man nicht ernst nehmen konnte. Sam war beruhigt gewesen. Und doch war da irgendetwas hängen geblieben, sie konnte nicht einmal genau beschreiben, was es war.
Ach, sie machte sich immer viel zu viele Gedanken. Eigentlich ging Taylor Madisons Liebesleben sie ja auch rein gar nichts an. Es war nur so,
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