Danke fuer die Blumen

sah sie ihn an und sah Enttäuschung in seinem Gesicht. Er war sichtbar gekränkt von ihrer Anschuldigung. Sie schüttelte ihren Kopf. „Es tut mir leid, Lance. Ich wollte dir nichts unterstellen.“
    Lance guckte nun versöhnlicher, kam auf sie zu und nahm ihre Hände in seine. „Sag mal, kann es sein, dass du kalte Füße bekommst?“
    „Dasselbe hat auch schon Brooke gesagt. Ja, kann sein. Ist das nicht ganz normal?“
    „ Ich weiß nicht, ich jedenfalls habe keine kalten Füße. Ich kann es kaum erwarten, dein Ehemann zu werden.“ Dann sah er sie plötzlich komisch an. „Hast du etwa Brooke von deiner furchtbaren Vermutung erzählt?“
    „ Nein“, sagte Sam schnell. „Nein, habe ich nicht.“ Brooke hat das mit den kalten Füßen nur gesagt, weil ich einen anderen geküsst habe.
    Sam fühlte sich ganz schrecklich. Sie hatte einen anderen geküsst. Zum Glück war es vor der Hochzeit passiert. So etwas würde nie wieder geschehen, schwor sie sich, und erst recht nicht, wenn sie erst einmal verheiratet waren.
    „Na, dann ist es ja gut. Sie soll nicht so etwas von mir denken, niemand soll das, besonders du nicht.“
    „ Ich wollte dich nicht verletzen, Lance, bitte verzeih mir.“
    „ Natürlich verzeihe ich dir“, sagte Lance und umarmte sie zärtlich. „Ich liebe dich, mein Schatz.“
    „ Ich liebe dich auch. Ich bin nur froh, wenn wir endlich Mann und Frau sind.“
    „ Wo wir gerade bei der Hochzeit sind“, sagte Lance. „Ich habe da eine nette kleine Jazzband engagiert. Ich habe sie mir gestern Abend angehört.“
    „ Deshalb hattest du keine Zeit.“
    „ Ja, genau. Wie war es denn mit Brooke?“
    „ Wirklich schön. Ich werde sie vermissen, wenn ich zu dir ziehe.“
    „ Ja. Aber sie ist uns immer herzlich willkommen.“
    „ Ich weiß. Du, Lance, du hast jetzt also diese Jazzband für unsere Hochzeit gebucht?“
    „ War das okay? Oder wolltest du sie dir vorher erst auch noch anhören? Ich dachte, ich greife dir bei ein paar Dingen unter die Arme, damit du nicht alles alleine machen musst.“
    „ Das ist superlieb von dir, Lance, vor allem da ich mich ein bisschen überfordert fühle mit der ganzen Planung. Aber … was ist denn jetzt mit meinem Lied?“
    Jetzt frag bitte nicht wieder „Welches Lied?“, betete Sam.
    „ Das von John Lennon?“, fragte Lance.
    Sam nickte glücklich.
    „Dafür ist gesorgt“, sagte Lance lächelnd und Sam fiel ihm in die Arme.
    ♥
    Es war, als wären ihm hunderttausend Steine vom Herzen gefallen. Bridget hatte die Scheidungspapiere unterzeichnet. Jetzt konnte er einen Schlussstrich unter ihre Ehe ziehen. Er wusste, dass es einige Monate dauern würde, bis das Urteil rechtsgültig war und es noch einiges zu regeln gab, aber das würde er auch noch durchstehen. Die Hauptsache war, dass er jetzt ein neues Leben beginnen konnte, ein Leben ohne Bridget.
    Inzwischen wusste er, dank einer gewissen Person, dass es Gründe gab, für die sich ein Neustart lohnte. Das Leben könnte trotzdem noch lebenswert sein. Jeder musste doch mal Rückschläge einstecken, aber es ging auch immer wieder bergauf. Und wenn man ganz oben auf dem Berg angelangt war, stand da vielleicht jemand, mit dem man eine neue Beziehung eingehen konnte. Es würde nicht diejenige sein, mit der man es sich wünschte, denn sie würde inzwischen mit einem anderen verheiratet sein, wenn nicht noch ein Wunder geschah, aber Taylor hatte beschlossen, die Schultern nicht hängen zu lassen. Eines Tages würde er vielleicht wieder „Ich liebe dich“ sagen können. Er wünschte es sich sehr.
    Er rief sogleich Mark Rowland an und informierte ihn darüber, dass Bridget die Scheidungspapiere unterzeichnet hatte. Dann packte er ein paar Sachen und sagte seinen Mitarbeitern, dass er für einige Tage weg sein würde. Er brauchte jetzt dringend ein bisschen Ruhe und Zeit mit sich selbst. Zum Erholen, Nachdenken und Kraft tanken. Außerdem wollte er einer gewissen Floristin erst einmal aus dem Weg gehen, bevor er noch zu intensive Gefühle für sie entwickelte. Noch eine Enttäuschung könnte er jetzt nicht verkraften.
    ♥
    Sam war erleichtert, Lance hatte all ihre Bedenken zerstreut. Natürlich war es Unsinn gewesen, überhaupt nur zu erwägen, er habe sie betrogen. Wie dumm von ihr. Wie konnte sie nur auf die Worte eines Mannes hereinfallen, der in seinem Stolz verletzt war?
Nur warum hatte er es getan? Warum hatte er ausgerechnet Lance beschuldigt? Sie würde es wahrscheinlich niemals herausfinden, was