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Danke, liebes Hausgespenst!

Danke, liebes Hausgespenst!

Titel: Danke, liebes Hausgespenst! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Louise Fischer
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ausstellen?“
    „Nein.“
    „Auch gut.“ Mit rotem Kopf wandte Herr Schmücker sich Frau Schmidt zu. „Aber glauben Sie bloß nicht, daß Sie damit gewonnen haben! Ich komme wieder, und zwar mit einem anderen Arzt!“
    „Ich würde Ihnen den Doktor von Hellabrunn empfehlen“, sagte Dr. Görgler freundlich, „der kann es dann mit einem Betäubungsschuß versuchen. Ich bezweifle sehr, daß dieses Tier einen anderen Arzt an sich herankommen lassen wird.“
    „Das werden wir ja sehen!“ Wütend und ohne Gruß stieg der Reitlehrer in sein Fahrzeug, gab in der Aufregung so viel Gas, daß der Motor aufheulte, und brauste davon.
    „Er war sonst immer so nett“, sagte Monika, „nur aus Anhänglichkeit und Bodos wegen bin ich immer noch nach München zur Reitschule gefahren. Auf Gut Apfelkam gibt es ja auch eine.“
    „Das ist eine gute Idee!“ meinte ihre Mutter. „Wir werden dich in Gut Apfelkam anmelden. Es wird dir leichter fallen, dich von Bodo zu trennen, wenn du ihn nicht jede Woche wieder siehst.“
    Monika sagte nichts dazu.
    „Außerdem“, fügte Frau Schmidt hinzu, „ist Herr Schmücket jetzt so verärgert, daß er dich vielleicht nicht einmal mehr auf Bodo reiten läßt.“
    Monika preßte die Lippen zusammen.
    „Würdest du dich auf Bodo denn überhaupt noch hinauftrauen?“ fragte der Tierarzt und nahm ihr die Kapsel aus der Hand, untersuchte sie, um sie dann wieder in seiner Bereitschaftstasche zu verstauen.
    „Wenn ich ihn reite, ist er ganz brav.“
    Dr. Görgler schüttelte den Kopf. „Ich habe im Laufe der Jahre wirklich eine Menge Erfahrungen mit Tieren gesammelt... auch mit Pferden... aber ich muß ehrlich sagen, was Bodo betrifft, bin ich mit meinem Latein am Ende.“
    „Sehen Sie nur, da kommt er wieder!“ rief Frau Schmidt. Monika hob den Kopf, und wirklich, da kam Bodo angetrabt. Lammfromm lief er zu Monika hin und rieb sich die Nase an ihrer Schulter.
    „Vielleicht sollten Sie jetzt mal sein Bein untersuchen“, schlug sie vor, „für alle Fälle... wer weiß, was Herr Schmücker sich sonst noch ausdenkt.“
    Dr. Görgler zögerte. Zwei böse Erfahrungen genügten ihm eigentlich. Aber dann überwand er sich doch und streckte vorsichtig die Hand nach Bodos Bein aus. Ohne Widerstand ließ sich der Hengst untersuchen.
    „Nicht die Spur eines Sehnenrisses“, stellte der Doktor fest, „nicht einmal von einer Zerrung kann die Rede sein. Führ ihn doch mal auf und ab.“
    Monika tat es und, wie vorauszusehen, Bodos Gangart war fehlerfrei. Dr. Görgler ließ es sich nicht nehmen, auch noch seine Lungen, sein Herz und seine Bronchien abzuhorchen und stellte fest, daß das Pferd ganz gesund war.
    „Wie ich gesagt habe!“ triumphierte Monika.
    Der Tierarzt kratzte sich hinter dem Ohr. „Eine merkwürdige Geschichte. Wie kam es bloß, daß er vorhin den Wilden gemimt hat? Er muß verhext gewesen sein. Anders kann ich es mir nicht erklären.“
    Monika und ihre Mutter lachten herzlich.
    „Sie ahnen nicht, wie nahe Sie an der Wahrheit sind, Herr Doktor“, sagte Frau Schmidt.
    Er drohte mit dem Finger. „Und Sie wollen mich verulken!“ Es klingelte schrill.
    „Was war denn das?“ fragte Monika verwundert und drehte sich um sich selbst.
    Kaspar begann zu bellen.
    „Mein Telefon!“ Dr. Görgler eilte zu seinem Landrover.
    „Sie haben ein Autotelefon?“ fragte Monika und lief mit.
    „Ja, das erspart mir manchen unnötigen Weg.“ Er nahm den Hörer ab, meldete sich, lauschte und sagte kurz: „Ich komme sofort!“ Dann erklärte er Monika: „Eine Kuh vom Stufferbauern ist unglücklich gestürzt... siehst du, und jetzt brauche ich nicht erst nach Heidholzen zurück, sondern kann gleich weiterfahren. Grüß deine Mutter von mir!“ Er kletterte in sein Fahrzeug.
    „Herr Doktor!“ rief Monika durch den Lärm des anspringenden Motors. „Kriegen wir ein Attest für Bodo? Daß er ganz gesund ist?“
    „Das kannst du dir in meiner Praxis abholen!“
    „Danke, Herr Doktor, danke!“ Monika trat einen Schritt zurück und winkte dem abfahrenden Auto nach.
    Dann lief sie zurück und warf beide Arme um Bodos Hals. „Ach, Bodo, ich bin ja so glücklich!“
    „Freu dich nur nicht zu sehr“, mahnte die Mutter, „ich fürchte, das war nur ein Scheinsieg, Bodo gehört immer noch Herrn Schmücker. Daran hat sich nichts geändert.“
    „Jede Stunde, die er länger bei mir bleiben kann, ist für mich schon ein Gewinn! Weißt du was? Ich reite gleich noch einmal mit ihm aus!“
    „Hast

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