Dann fressen sie die Raben
weiterlieben und weiterleben zu können.
Das war der Tag, als er mir gesagt hat, er müsste mich verlassen.
Er sagte, es ginge nicht mehr, wir hätten einfach keine Zukunft und er hätte wegen der ganzen Geschichte sowieso schon ein schlechtes Gewissen. Wenn das alles rauskäme, würden sie uns die Hölle heißmachen.
Ich war völlig überrascht und wollte schon so lächerlich eifersüchtig reagieren. Doch dann wurde mir klar, dass er das tun musste. Es war nichts anderes als eine Maßnahme, um mich zu schützen.
Aber ich habe höllische Qualen gelitten, denn er hat sich nicht damit begnügt, zum vorherigen Status zurückzukehren, sondern sich auch noch ein Opfer ausgesucht, das überaus schön und klug war. Ich musste dann doch die Eifersüchtige spielen, damit niemand Verdacht schöpft. Aber all das habe ich für uns getan. Dafür, dass uns niemand auf die Schliche kommt. Denn wenn man wirklich liebt, muss man bereit sein, sich selbst aufzulösen.
6 Kommentare:
Löwchenmeyers sagt:
Das klingt reichlich verworren. Warum schreibst du keinen Klartext, mit Namen und was wirklich los war? Alles so dermaßen zu verschleiern, ich glaube doch, du hast ein mächtiges Problem.
Und ich glaube, du projizierst deine Probleme auf mich, wahrscheinlich hast du noch nie jemanden geliebt, du tust mir leid!
webmaster.wahrste-liebe.de
Mauseküsschen sagt:
Stimmt, das wird mir hier zu verquirlt. Ich wollte lieber mehr von den Berührungen.
Muschifan sagt:
mailto: Öder krahm.
Lenatiggi sagt:
Lass dich nicht fertigmachen, ich liebe deine Art zu schreiben. Du solltest Bücher schreiben, echt.
Grimix.dichter sagt:
Wahrste Liebe sollte bisschen ehrlicher sein, finde ich. Die Idee ist gut, aber du machst nichts draus.
dr.gustl sagt:
Schlimmer als Volksmusik!
13. Kapitel
Ich renne die Treppe nach unten und hoffe, dass niemand meine Flucht bemerkt hat. Die nasse kalte Märzluft legt sich wie ein kühler Schleier auf mein heißes Gesicht und beruhigt mich, ich bleibe stehen, kann endlich durchatmen. Ich hätte nicht gedacht, dass dieser unglaublich grauenhafte Tag noch schlimmer werden könnte. Aber nachdem wir von der Polizei zurück waren, musste Oliver zum Nachtdienst und meine Eltern begannen, darüber zu streiten, ob Lina beerdigt oder verbrannt werden soll und was für eine Beerdigungsfeier sie sich gewünscht hätte. Dabei wurden sie immer lauter und lauter, und obwohl ich mir die Ohren zugehalten habe, musste ich mit anhören, wie sie um den Leichnam meiner Schwester zankten wie wütende Hunde.
Aus der Wohnung von Frau Vogel schimmert noch Licht, obwohl es schon spät in der Nacht ist. Ich könnte zu ihr gehen und fragen, ob es Leon wieder besser geht. Aber ich würde es nicht verkraften, wenn er auch gestorben wäre.
Deshalb laufe ich weiter durch den Hinterhof, vor auf die Karl-Theodor- und dann Richtung Leopoldstraße. Aber bei jedem Schritt, den ich mache, denke ich an Lina, die hier oft entlanggegangen sein muss.
Wann war sie das letzte Mal hier?
Ist sie diese Straße heruntergeschlendert, um an der Münchner Freiheit ins Kino zu gehen oder zu shoppen?
Sie hat keine Ahnung gehabt, dass sie mit achtzehn sterben würde. Wann werde ich sterben? Eine Gänsehaut kriecht mir über den Rücken, als mir wieder der Stoß in meinen Rücken von heute Nachmittag einfällt, ich kuschele mich fester in meine Jacke.
Lina hatte so viele Pläne! Sie wollte nach dem Abi nach Guatemala und dort in einem Kinderhilfsprojekt mitarbeiten, das die Kinder von der Straße holt und ihnen eine Schuhputzausrüstung kauft, mit der sie dann eine Existenz gründen können. Oliver hat die letzten Jahre ganz schön auf sie abgefärbt, aber egal.
Ich laufe immer schneller, habe das Gefühl, dass das mein Hirn auf Trab bringt. Mir fällt ein, was der Alte heute am Scheidplatz über Illusion und Wirklichkeit gesagt hat. Vielleicht sehe ich den Wald vor lauter Bäumen nicht? Sicher ist, dass Lina nicht sterben wollte. Aber sie hat Schlafmittel eingenommen und Alkohol. Es ist unmöglich, das einer Schlafenden einzuflößen, sie muss es also selbst getrunken haben. Aber dann muss sie ihren Mörder gekannt haben. Und als sie dann doch wieder aufgewacht ist, war sie für ihn eine tickende Zeitbombe.
Was ist, wenn es nie eine Komplikation gegeben hat, sondern jemand versucht hat, seinen verpfuschten Mordversuch zu Ende zu bringen? Aber das können nur die Menschen sein, die sie im Krankenhaus besucht haben: unsere Familie, die Leute von der
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