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Dann gib ihm die Axt

Dann gib ihm die Axt

Titel: Dann gib ihm die Axt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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»Keine Angst, ich komme wieder.« Dann folgte ich meinem Führer durch das Restaurant, über einen Korridor in einen Vorraum und durch eine Tür mit der Aufschrift >Privat<, die der Oberkellner öffnete, ohne zu klopfen.
    »Mr. Lam, Sir«, verkündete er, entschwand und schloß die schwere Tür sorgfältig.
    Der Mann an dem massigen Teakholzschreibtisch sah von seinen Papieren hoch. Seine Augen waren hart, dunkel, wach —, die Augen einer dynamischen Persönlichkeit.
    Ein Lächeln lag um den schweren Mund. Er schob den Drehstuhl zurück und kam hinter seinem Schreibtisch hervor.
    Er war nicht sehr groß, aber breit und kräftig gebaut. Breite Schultern, breiter Nacken, ein breiter schwerer Körper. Sein Schneider hatte ihn gut bedient, und sein Haarschnitt verriet die Hand eines Meisterfigaros. Jedes Haar war elegant gebändigt.
    »Guten Tag, Mr. Lam. Mein Name ist Rimley. Ich bin der Besitzer.«
    Ich schüttelte ihm die Hand.
    Er musterte mich nachdenklich. »Setzen Sie sich. Zigarre?«
    »Nein, danke. Ich bin Zigarettenraucher.«
    Er öffnete einen Kasten auf seinem Schreibtisch. »Hier finden Sie sicher Ihre Marke. Ich —«
    »Vielen Dank. Ich habe noch eine Packung in der Tasche. Die will ich erst aufrauchen.«
    Ich hütete mich, ihm zu verraten, daß ich sogar einen Vorrat von zwei Schachteln Zigaretten eingeheimst hatte.
    »Setzen Sie sich und machen Sie es sich gemütlich. Ein Drink?«
    »Ich habe gerade zwei von Ihren Scotch und Sodas konsumiert.«
    Er lachte. »Dann brauchen Sie bestimmt eine Stärkung.«
    Er hängte sich ans Telefon. »Zwei Scotch und Soda. Meine Privatmarke«, bestellte er.
    »Das Klima in Südostasien ist Ihnen nicht bekommen, wie ich höre?«
    »Darf ich fragen, woher Sie das wissen?«
    Er zog die Augenbrauen hoch. »Sicher dürfen Sie fragen...«
    Aber eine Antwort bekam ich nicht. Ich beschloß, der Sache auf den Grund zu gehen. »Ich war eine ganze Weile fort. Und soviel ich weiß, sind wir uns noch nicht begegnet.«
    »Deshalb interessiert mich Ihr heutiger Besuch ganz besonders.«
    »Woher wissen Sie aber, wer ich bin?«
    »Wir stehen doch beide mit beiden Beinen in der Wirklichkeit, Mr. Lam...«
    »Und?«
    »Versetzen Sie sich mal in meine Lage. Ich bin Geschäftsmann. Ich muß Geld verdienen.«
    »Natürlich,«
    »Meine Aufgabe ist es, meine Gäste gut zu bedienen. Ich frage mich: Wozu kommen die Gäste hierher? Was erwarten sie? Was biete ich ihnen? Was bezahlen sie? Wenn Sie sich das einmal überlegen, Mr. Lam, werden Sie verstehen, daß mir der unangemeldete Besuch eines Privatdetektivs als beachtenswerte Tatsache berichtet wurde...«
    »Ja, das leuchtet mir ein. Kennen Sie alle Privatdetektive?«
    »Natürlich nicht. Aber diejenigen, die klug genug sind, um gefährlich zu werden.«
    »Wie trennen Sie die Spreu vom Weizen?«
    »Ach, das kommt ganz von selbst.«
    »Das kapiere ich nicht.«
    »Privatdetektiv — das ist ein Beruf wie jeder andere. Wer nichts taugt, sackt ab. Die Durchschnittlichen strampeln sich so recht und schlecht durch, sie fallen nicht auf, aber sie kommen auch nie so recht auf einen grünen Zweig. Die smarten Jungs mit Köpfchen sind es, die im Lauf der Zeit von sich reden machen. Die haben Zulauf. Über die spricht man. Und die kenne ich auch.«
    »Sehr schmeichelhaft.«
    »Stellen Sie nur nicht Ihr Licht unter den Scheffel. Sie hatten sich, bevor Sie hier von der Bildfläche verschwanden, schon einen Namen gemacht. Das ist doch dieser clevere kleine Bursche, hieß es, der zäh und couragiert immer aufs Ganze geht und noch immer für seine Klienten die Trumpfkarte gezogen hat. Ich habe Ihre Laufbahn sehr aufmerksam verfolgt. Immerhin kommt man ja vielleicht selber mal in die Verlegenheit, sich nach einem Privatdetektiv umsehen zu müssen. Dann ist da noch Ihre Teilhaberin, Bertha Cool. Eine recht bemerkenswerte Erscheinung.«
    »Kennen Sie Bertha schon lange?«
    »Offengesagt hat sie mich nur mäßig interessiert, bevor Sie ihr Partner wurden. Natürlich stand Bertha auf meiner Liste. Ihre Detektei war eine von den wenigen, die Scheidungsgeschichten übernahm. Aber mehr war auch nicht drin. Sie erledigte ihre Routineaufträge brav und phantasielos. Dann kamen Sie, und Ihre Arbeitsweise war alles andere als phantasielos. Wenn Sie einen Fall in die Hand bekamen, war er kein Routineauftrag mehr.«
    »Sie wissen eine Menge über mich«, sagte ich.
    Er nickte sachlich. »Ja, das kann ich wohl sagen...«
    »Und was verschafft mir nun heute nachmittag die Ehre

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