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Dann gib ihm die Axt

Dann gib ihm die Axt

Titel: Dann gib ihm die Axt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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muß es tatsächlich eine Wirbelsäulen Verletzung gewesen sein.«
    »Mich würde die Summe interessieren.«
    »Ich mache Ihnen einen Vorschlag«, sagte er. »Morgen rufe ich bei meiner Versicherung an und frage, ob sie was dagegen hätten, wenn ich Ihnen die Summe sage, und dann gebe ich sie Ihnen telefonisch durch.«
    »Bei wem sind Sie eigentlich versichert?«
    Er lachte. »Dafür, daß Sie mir völlig fremd sind, habe ich Ihnen schon mehr als genug verraten.«
    »Es ist ein interessanter Fall«, meinte ich.
    »Mich interessiert besonders«, sagte Cullingdon, »worauf Sie aus sind. Vermuten Sie, daß da etwas nicht ganz mit rechten Dingen zugegangen ist?«
    »Nein«, meinte ich. »Da brauchen Sie sich keine Hoffnungen zu machen. Nehmen Sie einfach an, ich überprüfe ganz allgemein Miß Begleys finanzielle Lage.«
    »Ach so! Na, eins kann ich Ihnen sagen, Mr. Lam: Wenn sie nicht gerade mit den Lappen ihr Kaminfeuer angezündet hat, ist sie in vernünftigen Grenzen durchaus kreditwürdig. Die Versicherung hat ganz schön bluten müssen.«
    »Vielen Dank«, sagte ich. »Sie rufen also morgen dort an und geben mir die Summe durch, falls die Versicherung sich nicht querlegt. Einverstanden?«
    »Ja, einverstanden.«
    Wir schüttelten uns die Hand. Ich ging hinunter zu meinem Wagen und ließ gerade den Motor an, als ein anderer Wagen vorfuhr und hielt.
    Die junge Dame, die ausstieg, war schlank, unten- und obenherum wohlproportioniert und rundherum Klasse. Ich musterte sie wohlgefällig. Dann erkannte ich sie.
    Es war das Zigarettenmädchen aus dem Rimley Rendezvous.
    Ich schaltete den Motor wieder ab, zündete mir eine Zigarette an und wartete.
    Fünf Minuten vergingen.
    Das Mädchen kam sehr eilig aus dem Haus, riß die Tür ihres Wagens auf und klemmte sich hinters Steuer.
    Ich stieg aus und zog mit Schwung meinen Hut.
    Sie blieb regungslos sitzen, während ich zu ihr hinüberging.
    »Für so was braucht man eine Lizenz, wissen Sie«, sagte ich. »Wofür?«
    »Für vertrauliche Ermittlungen, Recherchen und so weiter. Das ist Detektivarbeit.«
    Sie wurde rot. »Was Sie nicht alles wissen...«
    »Ich wünschte, ich wüßte mehr.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Als Privatdetektiv kann ich mich begraben lassen.«
    »Finde ich gar nicht.«
    »Doch.«
    »Und warum?«
    »Das Gericht ist jetzt geschlossen.«
    »Und?«
    Ich erklärte: »Ich habe im Prozeßregister nachgeschlagen, in welchem Prozeß wohl Irma Begley in einer Unfallsache ein Schmerzensgeld beantragt hat, und habe mich für sehr schlau gehalten.«
    »Zu Unrecht?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    ' »Weil ich es dabei belassen habe.«
    »Sie sprechen in Rätseln.«
    »Als ich den Prozeß gefunden hatte, habe ich mir den Namen des Beklagten und der Anwälte notiert und bin gegangen.«
    »Und Sie meinen, Sie hätten am Ball bleiben sollen?«
    »Natürlich.« Ich grinste. »Hoffentlich haben Sie es schlauer angestellt.«
    »Wieso?«
    »Dann können wir unsere Erkenntnisse zusammenwerfen, und ich brauche morgen nicht noch einmal in den Akten zu wühlen.«
    »Sie sind doch ein gerissener Bursche.«
    »Ich hab' Ihnen ja gesagt: Als Privatdetektiv kann ich mich begraben lassen. ..«
    »Ich weiß von vier Prozessen«, rückte sie widerwillig heraus.
    »Alle unter ihrem wahren Namen?«
    »Natürlich. So dumm ist sie nun auch wieder nicht.«
    »Wie hat sie sich die Wirbelsäulenverletztung wirklich geholt?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Wie lange ermitteln Sie schon?«
    »Ich — ach, eine ganze Weile.«
    »Warum?«
    »Sie sind ziemlich neugierig...«
    »Fahren Sie mit mir? Oder fahre ich mit Ihnen? Oder muß ich mich an Sie hängen, um festzustellen, wohin Sie fahren und was Sie Vorhaben?«
    Sie überlegte. »Wenn Sie schon Klette spielen wollen, dann fahren wir wenigstens mit meinem Wagen.«
    Vorsichtshalber ging ich vorn um ihren Wagen herum, denn dann konnte sie nicht starten, ohne mich über den Haufen zu fahren. Ich öffnete die rechte Tür, setzte mich, klappte die Tür zu. »Fahren Sie vorsichtig«, mahnte ich. »Wenn ein anderer am Steuer sitzt, bin ich immer nervös.«
    Sie zögerte sekundenlang. Dann gab sie sich geschlagen. »Bekommen Sie immer, was Sie wollen?« erkundigte sie sich bitter.
    »Wenn ich die Frage bejahe, ist Ihnen wohler, nicht?«
    »Es ist mir piepegal«, fauchte sie wütend.
    »Um so besser«, meinte ich seelenruhig.
    Nach einer Weile fragte sie: »Was wollen Sie von mir? Und wohin fahren wir?«
    »Sie sitzen am Steuer«, sagte ich. »Und ich will

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