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Dann gib ihm die Axt

Dann gib ihm die Axt

Titel: Dann gib ihm die Axt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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machte uns alle zur Minna, und Miß Raffzahn, die Schuld an dem ganzen Schlamassel hatte, feixte sich eins, fing sich ein Taxi und ließ ihre verbeulte Karre seelenruhig stehen.«
    »Und du?«
    »Ich hab' zusammen mit meinem Hintermann versucht, unsere Stoßstangen zu entheddern.«
    »Hat deine Miß Raffzahn Mrs. Crails Namen aufgeschrieben?«
    »Klar. Er stand ein paar Zeilen vor dem von Stanberry. Ich hab' mich mit der Adresse nicht aufgehalten, weil wir die ja haben. Mich interessierte der Mann.«
    »Hat Stanberry Mrs. Crails Namen gesehen?«
    »Nein. Ich bin die einzige, die selber ihren Namen aufgeschrieben hat. Die anderen — und auch die Autonummern — hat sie selber notiert. Na, meine Zulassungsnummer habe ich ihr nicht gesagt.«
    »Bist du direkt hierher zurückgekommen, nachdem du dich von dem anderen Wagen befreit hattest?«
    »Nein. Ich dachte, daß sie sich vermutlich mit Stanberry treffen würde, bin also schleunigst zur Fulrose Avenue 3271 geflitzt und habe mir den Laden einmal angesehen. Ganz auf vornehm, Empfang mit Telefonzentrale und so. Ich hab' mich dort noch eine Weile herumgetrieben, und als sie nicht auftauchten, hab' ich es aufgegeben und bin hierher zurückgekommen. Und was hast du erlebt?«
    »Mich hat man aus dem Rimley Rendezvous hinausgeworfen«, sagte ich.
    »Weil du den Damen unsittliche Anträge gemacht hast?«
    »Nein. Der Manager hat mich in seine Privatkemenate gebeten, mir einen Drink serviert und mir deutlich zu verstehen gegeben, ich möge nicht ein zweites Mal diese gastliche Stätte betreten.«
    »Der Kerl hat Nerven.«
    »Ich kann's ihm nicht mal verdenken. Unter seinen Gästen sind verheiratete Frauen, die Bekanntschaften machen wollen, und Geschäftsleute, die nach ihrem Arbeitsessen Lust auf einen gefahrlosen Seitensprung haben. Ein Privatdetektiv in ihrer Mitte wirkt ebenso wie ein Pockenfall auf einem Luxuskreuzer.«
    »Woher wußte er, daß du Privatdetektiv bist?«
    »Ja, das frage ich mich auch. Er wußte es jedenfalls. Er kannte meinen Namen, wußte genau über mich und übrigens auch über dich Bescheid.«
    »Wußte er, an welchem Fall du arbeitest?« fragte Bertha.
    »Wahrscheinlich konnte er es sich nach dem fingierten Anruf für Mrs. Crail zusammenreimen. Es ist doch komisch, daß Mrs. Crail und Stanberry verschwanden, während er mich in seinem Büro mit seinem besten Whisky erquickte. Ziemlich unerwartet komplimentierte er mich dann wieder hinaus. Vielleicht hatte er ein Zeichen bekommen, daß Mrs. Crail abgerauscht war. Daß du draußen auf der Lauer lagst, konnte eigentlich niemand ahnen, und —«
    Das Telefon schrillte.
    Bertha Cool griff nach dem Hörer. Ich hörte Elsie Brands Stimme, dann ein Klicken und eine andere weibliche Stimme. Bertha Cool überschlug sich fast vor Freundlichkeit. »Ja, Miß Rushe«, sagte sie. »Wir machen Fortschritte. Mrs. Crail war heute nachmittag mit Mr. Stanberry im Rimley Rendezvous.«
    Eine Weile war Stille, dann sagte Bertha: »Sie können gern mit Donald sprechen. Er ist hier.«
    Sie reichte mir den Hörer herüber. »Sie will einen Bericht.«
    Ich nahm den Hörer. »Haben Sie Mrs. Cools Mitteilung noch irgend etwas hinzuzufügen, Mr. Lam?«
    »Ich glaube schon«, sagte ich.
    »Und zwar?«
    »Sie sagen, die jetzige Mrs. Crail hieß früher Irma Begley und ist durch eine Karambolage mit Ellery Crail bekannt geworden?«
    »Ja.«
    »Und sie wurde dabei verletzt?«
    »Ja. Eine Wirbelsäulengeschichte.«
    »Glauben Sie, daß das echt ist?«
    »Die Röntgenuntersuchungen haben es bestätigt.«
    »Dann kann ich Ihnen sagen, daß sie diese Verletzung wahrscheinlich schon ein Jahr früher erlitten hat, bei einem anderen Autounfall. Wäre Ihnen damit geholfen, wenn wir das beweisen könnten?«
    »Das wäre ja einfach großartig«, rief sie.
    »Freuen Sie sich bitte noch nicht zu früh. Und versuchen Sie nicht, auf eigne Faust Ermittlungen anzustellen. Überlassen Sie das uns.«
    »Sind sie sicher?«
    »Nein, natürlich nicht. Wir haben bisher nur einen Hinweis.«
    »Wie lange werden Sie brauchen, um Einzelheiten festzustellen?«
    »Das kommt darauf an, wann es mir gelingt, einen gewissen Philip E. Cullingdon aufzutreiben, der damals in den Unfall verwickelt war. Ich muß wissen, was er dazu zu sagen hat.«
    »Wie lange kann das dauern?«
    »Das weiß ich nicht. Ich fange jedenfalls gleich an.«
    Sie sagte: »Ich warte also auf Ihren Bescheid, Mr. Lam. Meine Telefonnummer haben Sie. Wenn Sie etwas wissen, rufen Sie mich bitte

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