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Dann gib ihm die Axt

Dann gib ihm die Axt

Titel: Dann gib ihm die Axt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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denn gegen Sie auf Lager?«
    »Einen Mord.«
    »Tatsächlich?«
    Sie lächelte. »Natürlich nicht. Es war alles frei erfunden. Ich ließ einfach ein paar Zeitungsausschnitte und belastende Briefe, die ich an mich selber geschrieben hatte, in einem Schreibtischfach liegen, wo sie Archie in die Hände fallen mußten. Er brachte das Zeug sofort seinem Onkel.«
    »Und was tat der liebe Onkel daraufhin?«
    »Er hat mich heute nachmittag besucht, Sie Schlaumeier.«
    »Woraufhin Sie ihn mit einem Hackebeilchen in der Hand begrüßten?«
    »Natürlich nicht. Ich habe ihm einen mit einem Schlafmittel versetzten Drink kredenzt, der ihn eineinviertel Stunde außer Gefecht setzen sollte.«
    »Jetzt versteh ich«, sagte ich. »Sie hatten sich zu einer bestimmten Zeit mit ihm verabredet. Als er kam, haben Sie beiläufig die Uhrzeit erwähnt. Nachdem Sie ihn ins Land der Träume geschickt hatten, wollten Sie seine Uhr wieder zurückstellen, damit er glauben sollte, daß er nur zehn oder fünfzehn Minuten lang bewußtlos gewesen war. Sie hätten ihm dann einreden können, daß er eine Herzattacke hatte.«
    »Genau.«
    »Und was haben Sie in diesen fünfundsiebzig Minuten gemacht?«
    »Eine Dreiviertelstunde lang habe ich mich als Einbrecher betätigt.«
    »Haben Sie Spuren hinterlassen?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Wie haben Sie denn das angestellt?«
    »Vor einem Monat habe ich mich im Fulrose-Appartementhaus eingemietet. Ich bin immer nur dann dort gewesen, wenn ich wußte, daß Stanberry nicht zu Hause war. Und ich bin nur gelegentlich über Nacht geblieben, damit man auch sah, daß das Bett benutzt war. Ich habe mich als Journalistin ausgegeben, die geschäftlich oft in San Franzisko zu tun hat. Das Appartement wollte ich dann mit der Begründung kündigen, ich sei jetzt so selten hier, daß ich mit einem Hotelzimmer billiger davonkäme.«
    »Und weiter?«
    »Ja, das war's eigentlich. Er schluckte brav seinen Schlummertrunk, taumelte mit letzter Kraft ins Badezimmer und fiel dort halb in die Badewanne. Er merkte es schon nicht mehr, wie ich ihm die Schlüssel aus der Tasche nahm. Wir wußten, daß er die Safekombination in seinem Notizbuch hatte. Nicht einmal seinem Gedächtnis traute Rufus Stanberry über den Weg. Die Sache war ein Kinderspiel. Ich sauste zu den Fulrose-Appartements, schloß Stanberrys Wohnung auf, stellte die Kombination des Safes ein und räumte alles nur irgendwie belastende Material aus. Wir haben Rufus Stanberry mit einem Schlag um sein einträgliches Geschäft gebracht.«
    »Und dann?«
    »Das wissen Sie doch. Als ich in meine Wohnung zurückkam, war er tot.«
    »Was haben Sie mit den Schlüsseln gemacht?«
    »Die habe ich ihm wieder in die Tasche gesteckt.«
    »Weiter.«
    »Dann habe ich Rimley angerufen. Er schickte mich zu Philip
    Cullingdon. Den sollte ich über eine gewisse Irma Begley ausfragen, die ihn mal wegen eines Autounfalls verklagt hatte.«
    »Haben Sie Rimley gefragt, weshalb er sich dafür interessierte?«
    »Ja.«
    »Und was hat er gesagt?«
    »Daß Irma Begley jetzt Mrs. Crail heißt.«
    »Von wem wissen Sie, wie hoch die Entschädigungssumme war und daß Mrs. Crail diesen Trick schon mehrmals mit Erfolg angewendet hat?«
    »Von Rimley.«
    »Das hat er Ihnen am Telefon erzählt?«
    »Ja.«
    »Na, dann weiter im Text.«
    »Er sagte, ich sollte die Informationen über Mrs. Crail einholen und dann möglichst unauffällig einen Zeugen angeln und mit ihm zusammen die Leiche in meiner Wohnung entdecken.«
    »Sehr ehrenvoll, daß Sie gerade auf mich verfallen sind.«
    »Sie machten einen so intelligenten Eindruck. Aber Sie waren zu intelligent. Sie haben mich durchschaut. Die Schlüsselgeschichte hat mich verraten.«
    »Weshalb dieses plötzliche Interesse an Mrs. Crail?«
    »Weil sie im Rendezvous mit ihm zusammengesessen hatte und mit ihm zusammen fortging. Und als Stanberry wegfuhr, folgte sie ihm.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Weil Rimley es mir gesagt hat.«
    »Und woher wußte er es?«
    »Keine Ahnung.«
    »Und Ihrer Meinung nach glaubte Rimley, Mrs. Crail könnte etwas mit dem Mord zu tun haben?«
    »Wahrscheinlich glaubte er, es könnte nur gut sein, möglichst viele Beweise... Ach, Donald, ich weiß nicht, was Rimley sich gedacht hat. Aus dem wird man nicht klug.«
    »Zurück zu dem Mord. Sie haben Stanberrys Drink frisiert. Woher hatten Sie das Betäubungsmittel?«
    »Von Rimley.«
    »Haben Sie schon öfter einem lieben Mitmenschen was in den Drink gekippt?«
    »Nein, noch

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