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Dann gib ihm die Axt

Dann gib ihm die Axt

Titel: Dann gib ihm die Axt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Kreuzung gewesen sein. Deshalb hätte sie ihm eigentlich die Vorfahrt lassen müssen.«
    »Ich muß zugeben«, sagte Mysgart, »daß einiges an diesem Fall mir auch recht undurchsichtig vorkommt.«
    »Hm. Glimson hat offenbar schärfere Augen.«
    Mysgart seufzte. »Ich hoffte, daß wir einen Weg finden könnten, diese mißliche Angelegenheit ohne viel Aufhebens aus der Welt zu schaffen.«
    »Wieviel will Glimson haben?«
    »Ich ahne es nicht.«
    Ich rauchte und schwieg.
    »Wenn Sie zu einer Beteiligung bereit sind«, setzte Mysgart wieder an, »würde auch meine Klientin einen Beitrag leisten. Mit vereinten Kräften würden wir es dann schon schaffen, die Kuh vom Eis zu bekommen.«
    »Warum schleichen Sie eigentlich immer wie die Katze um den heißen Brei herum?« fragte ich.
    Mysgart kitzelte sich mit seinem roten Schnurrbart die Nase. »Die Lage hat einige unangenehme Aspekte«, sagte er.
    »Also gut, dann mache ich den Anfang. Wir bieten Ihnen fünfhundert Dollar.«
    Er sah mich vorwurfsvoll an. »Fünfhundert Dollar? Soll das ein Witz sein — oder eine Beleidigung?«
    »Das können Sie auffassen, wie Sie wollen. Wenn Ihnen die Summe nicht paßt, ziehe ich mein Angebot zurück.«
    »Nun mal langsam, Mr. Lam. Wir sind ja schließlich Geschäftsleute, die sich nicht so schnell verrückt machen lassen —.«
    »Das denken Sie ...«
    Mysgart sprang auf und stopfte die Papiere wieder in die Aktentasche. »Immer ruhig Blut«, sagte er. »Immer mit der Ruhe, Mr. Lam. Wir sind Geschäftsleute. Wir werden sehen, was sich tun läßt. Glimson und sein Klient warten drüben am Fahrstuhl. Ich werde mit ihnen reden.«
    Er ging zur Tür.
    »Warum hast du ihm nicht fünfzehnhundert Mäuse geboten?« fragte Bertha. »Da hätte er angebissen.«
    »Abwarten«, tröstete ich.
    »Ich kapiere überhaupt nichts mehr«, beklagte sich Bertha. »Diese
    Anwälte fallen mir auf die Nerven. Wie dieser Kerl mich ausgequetscht hat! Da weiß man j a nicht mehr, was oben und unten ist. «
    Ich grinste.
    »Du hast gut grinsen«,.sagte Bertha erbost. »Ich möchte dich mal im Zeugenstand sehen.«
    Das Telefon schrillte.
    Bertha meldete sich. Ihre Stimme triefte vor Liebenswürdigkeit. »Ach, Miß Rushe, Sie sind’s. Nein, natürlich haben wir Sie nicht vergessen. Einen Augenblick bitte. Ich gebe Ihnen Donald. Er ist irgendwo im Büro. Es kann einen Augenblick dauern, ehe ich ihn erwischt habe. Bitte bleiben Sie am Apparat.«
    Bertha deckte die Hand über die Muschel. »Es ist Georgia Rushe. Die hatte ich total vergessen. Was wollte sie eigentlich von uns? Ach ja, richtig — diese Ermittlung wegen Mr. Crail. Das ist dein Baby, Kleiner. Du hast Talent zum Märchenonkel. Gut, daß ich gesagt habe, ich müßte dich erst suchen. Laß dir was einfallen. Ich sage ihr, du diktierst gerade«.
    »Na, dann gib mal her«, meinte ich ergeben.
    »Du wirst sie schon einwickeln.« In den Apparat flötete sie: »Er diktiert gerade, Miss Rushe. Aber er kommt schon. Da ist er... Was? Was sagen Sie?«
    Sie runzelte die Stirn. Dann verlangte sie: »Sagen Sie das nochmal. Langsam bitte.«
    Bertha horchte etwa eine halbe Minute. Dann meinte sie: »Und das ist Ihr Ernst? Ja, wenn Sie meinen... Aber Kindchen, Sie weinen ja! Augenblick, ich gebe Ihnen Donald.«
    Sie gab mir den Hörer und zischte: »Die Person ist übergeschnappt.«
    »Hier spricht Lam, Miß Rushe.«
    Georgia sprach so gehetzt, daß man sie kaum verstehen konnte. Es war ein fast hysterischer Redestrom, der sich über mich ergoß.
    »Blasen Sie die Aktion ab, Mr. Lam! Stoppen Sie alles! Ich bedaure, daß ich je damit angefangen habe. Ich wußte ja nicht, wozu es führen würde. Nie hätte ich mich sonst darauf eingelassen. Die zweihundert Dollar behalten Sie bitte als Unkostenbeitrag. Vergessen Sie die ganze Sache. Aber schweigen Sie um Gottes willen darüber, daß ich Ihnen einen Auftrag gegeben habe. Und bitte, bitte, blasen Sie die Aktion ab. Stoppen Sie alles. Legen Sie den Fall zu den Akten.«
    »Darf ich fragen, was Sie zu dieser Entscheidung bewogen hat, Miß Rushe?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Ich kann Ihnen überhaupt nichts sagen. Ich habe keine Zeit, mit Ihnen darüber zu reden. Und ich will es auch gar nicht. Lassen Sie alles laufen, wie es läuft. Bitte.«
    »Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie persönlich hier vorbeikommen und diese Anweisungen bestätigen könnten.«
    »Sie brauchen keine Bestätigung. Es geht alles in Ordnung. Bitte tun Sie, was ich Ihnen sage. Sie werden doch wohl

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