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Dann gib ihm die Axt

Dann gib ihm die Axt

Titel: Dann gib ihm die Axt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Geld ausgezahlt wird, möchte ich, wie verabredet, die vollständige Liste der Zeugen haben.«
    Mysgart lächelte Esther Witson zu. »Ja, das war verabredet, Miß Witson. Sie haben Ihr Notizbuch da, nicht wahr?«
    Esther Witson zog es aus der Tasche. »Sie können sich die Namen abschreiben, oder —«
    »Es genügt, wenn Sie die betreffenden Blätter herausnehmen.«
    Esther Witson riß sie heraus und gab sie mir.
    »Sind das alle?« fragte ich.
    »Ja.«
    »Kommen wir zur Sache«, drängte Glimson. »Miß Witson hat ebenfalls einen Beitrag zu leisten und — «
    »Das können wir ja unter uns regeln«, unterbrach Mysgart hastig. »Miß Witsons Bank ist vier oder fünf Ecken weiter. Wenn wir uns beeilen, kommen wir da auch noch hinein. Miß Witson ist eine ausgezeichnete Kundin, und —«
    »Geben Sie mir eine Liste Ihrer Zeugen«, sagte Glimson zu Lidfield.
    Lidfield wand sich ein bißchen. »Ich habe mir einfach die Nummern der Wagen aufgeschrieben, die um mich herumstanden.«
    »Ich nehme doch an, Glimson, daß Sie feststellen ließen, welche Besitzer sich dahinter verbergen«, meinte ich mit meiner unschuldigsten Miene.
    Glimson seufzte. Er öffnete seine Aktentasche und reichte mir wortlos eine säuberlich getippte Liste.
    Der Kassierer sah mich fragend an.
    Ich nickte.
    Sie griffen sich das Geld und gingen mit langen Schritten zur Tür, um auch noch Esther Witsons Konto um einige Scheinchen zu erleichtern.

16

    Von der nächsten Telefonzelle aus rief ich im Büro an. Elsie Brand meldete sich.
    »Was macht das Barometer?« fragte ich.
    »Es steht auf Sturm.«
    »Ich muß mal eine Weile in Ruhe nachdenken. Wenn die Wetterlage so ungünstig ist, erledige ich das wohl lieber im Wagen.«
    »Das würde ich dir auch empfehlen«, meinte Elsie. »Frische Luft ist gesund. Die Frage, wo du gestern nacht gewesen bist, hat sich nämlich noch nicht erledigt.«
    »Vielen Dank für den Tip. Bleib ein anständiges Mädchen.«
    »Was bleibt mir anderes übrig«, -meinte sie und legte auf, bevor ich mich näher nach dem Sinn dieser Äußerung erkundigen konnte.
    Ich ging zum Parkplatz, setzte mich in die Firmenkutsche und nahm mir die Seiten des Notizbuchs vor, die ich von Esther Witson als Zugabe bekommen hatte.
    Der Name von Mrs. Crail stand nicht darauf. Der Name von Rufus Stanberry stand nicht darauf. Die ganze Seite fehlte.
    Ich sah mir Lidfields Liste an, auf der nur die Zulassungsnummern standen, und Glimsons Liste, die die Namen der Wagenbesitzer dazu lieferte.
    Da war die Zulassungsnummer von Bertha Cools Wagen, daneben ihr Name und ihre Adresse. Dann die Zulassungsnummer von Mrs. Crails Wagen, 1013 Scarabia Boulevard. Die Zulassungsnummer eines Cadillacs, der auf den Namen Rufus Stanberry, 3271 Fulrose Avenue, eingetragen war. Drei oder vier weitere Nummern, die mit denen auf Esther Witsons Liste übereinstimmten. Zwei Nummern, die Esther Witson nicht hatte. Dann: Miß Georgia Rushe, 207 West Orleans Avenue.
    Ich legte das Blatt zusammen, steckte es in meine Brieftasche und hängte mich zur Abwechslung wieder, mal ans Telefon. Ich wählte die Nummer der Jalousienfabrik Crail AG. »Könnte ich bitte Miß Georgia Rushe sprechen?«
    »Wie ist Ihr Name, bitte?«
    »Sagen Sie einfach, Donald möchte sie sprechen.«
    »Einen Moment, bitte.«
    Ich hörte ein Summen in der Leitung, Geisterstimmen in der Ferne, dann die sachliche Stimme der Telefonistin: »Sie ist heute früher nach Hause gegangen.«
    Ich sah auf die Uhr. Es war vier Uhr fünfunddreißig.
    »Vielen Dank«, sagte ich und legte auf.
    Ich versuchte, Georgia Rushe unter der Telefonnummer zu erreichen, die sie uns bei ihrem Besuch hinterlassen hatte. Es meldete sich niemand.
    Ich ging zurück zum Wagen, ließ den Motor an und dachte noch einmal über die Folge der Ereignisse nach.
    Dann fuhr ich zur Jalousienfabrik Crail AG.
    Es war ein dreistöckiges Gebäude am Rande eines Industriebezirks. Das Namensschild über dem Eingang war alt und verdreckt. Die Goldbuchstaben waren lange nicht erneuert worden.
    Ich stellte meinen Wagen dicht vor dem Eingang ab. Es war gerade Feierabend, und die Angestellten strömten heraus — ältere Arbeiter mit Thermosflaschen und Butterbrotdosen und hübsche, schlanke lebenslustige Mädchen, die vergnügt miteinander schwatzten.
    Die Eingangstür war von außen verschlossen. Ich wartete, bis eine Nachzüglerin, die sich beeilte, um ihre Kolleginnen noch einzuholen, die Tür von innen öffnete, und ging schnell hinein.
    »Zum Büro eine

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