… dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition)
die Ersatzteilnummern und -marken aufzuschreiben.
„Quinn, ich muss ein paar Teile bestellen. Mit ein bisschen Glück werden sie in ein paar Tagen geliefert. Ich komme wieder hier rauf, wenn ich alles habe, was ich brauche.“
Erst mal reagierte er nur mit einem „Super“, dann schob er hastig noch ein „Danke“ hinterher. Die Lichtung war noch immer in strahlenden Sonnenschein getaucht, doch Quinn saßmittlerweile in tiefem Schatten.
Lori schüttelte den Kopf. Keiner ihrer anderen Kunden hätte jemals einfach „Super“ gesagt, ohne sich nach den Kosten zu erkundigen. Andererseits arbeitete sie aber auch so gut wie nie auf der Aspen-Seite des Passes.
Sie gestattete sich einen letzten Blick auf Quinn, der sich gerade nachdenklich mit dem Daumen über die Unterlippe strich. Dann machte sie sich auf den Heimweg.
Quinn Jennings schreckte aus seinen Gedanken über Winkel und Sonnenlicht und Schatten und Baumaterialien auf und sah sich verwirrt um. Sein Blick fiel auf das Handy, das ganz am Rand des Zeichentischs lag. Nein, kein Anruf. Er sah sich noch einmal um und versuchte herauszufinden, was sich verändert hatte. Dann fiel ihm auf, was ihn so abgelenkt hatte: die Stille.
Der Bagger stand verlassen und noch immer reglos da. Lori Love war hier gewesen. Sie war auf die Maschine geklettert und hatte einen Riesenradau veranstaltet. Irgendwann musste sie gegangen sein. Quinn war sich ziemlich sicher, dass er nicht einmal Auf Wiedersehen gesagt hatte. Schuldbewusst verzog er das Gesicht und versuchte, sich genauer zu erinnern. Ach ja, sie hatte etwas von Ersatzteilen gesagt und dass sie in ein paar Tagen wiederkommen würde. Gut, dann konnte er ihr dann einen Kaffee anbieten und sich auch ansonsten zivilisiert benehmen.
In diesem Augenblick brach das Licht der untergehenden Sonne durch die Kieferkronen und das Espenlaub und warf scheckige, flirrende Schatten auf den großen Felsen im östlichen Winkel der Lichtung. Genau darauf, auf dieses Licht, diese Schatten, hatte Quinn gewartet.
Er verscheuchte die Gedanken an seine Besucherin und fing an, wie besessen draufloszumalen. Plötzlich wusste er ganz genau, wie der Eingangsbereich seines Hauses aussehen sollte. Es mochte ein hoher Preis sein, die Welt um sich herum zu vergessen– aber nur so konnte er die Bilder in seinem Kopf klar genug sehen, um sie exakt auf Papier übertragen zu können. Und wenn er sich stark genug konzentrierte, musste er nicht über den Rest seines Lebens nachdenken. Beziehungsweise über den chronischen Mangel an einem Leben jenseits der Arbeit.
2. KAPITEL
Der Mann– sie kannte seinen Namen nicht und wollte es auch gar nicht– zerrte ihr die Hose bis zu den Knien hinab. Dann drückte er sie mit dem Gesicht nach unten auf den Tisch.
„Ich will kein Wort von dir hören.“
Sie nickte und biss sich vor Vorfreude auf die Lippe. Als sich seine schwieligen, unvertrauten Hände um ihre Hüften legten, zuckte sie zusammen und keuchte auf. Eine fast unerträgliche Spannung baute sich in ihr auf, wie eine Schlange im Käfig auf der Suche nach einem Schlupfloch.
Der Mann hielt sie mit einer Hand fest, mit der anderen schob er seinen Schaft zwischen ihre Beine. Er verschwendete keine Sekunde mit Zärtlichkeiten oder Vorsicht, sondern stieß hart und tief zu. Es spielte keine Rolle, so feucht, wie sie war.
Marguerite schrie auf.
L ori legte das Buch weg und sah sich schuldbewusst um. Joe war zu einer Unfallstelle gerufen worden und noch nicht zurück. Trotzdem hatte Lori ein schlechtes Gewissen, denn sie saß hier in Love’s Garage, umgeben von den Werkzeugen ihres Vaters, und war erregt von ihrer schlüpfrigen Lektüre. Es war zwar Samstag, aber was sie hier machte, konnte man nicht mal im Entferntesten als professionelles Verhalten bezeichnen. Sie hätte wenigstens ins Haus gehen können. Vielleicht sogar ins Schlafzimmer. Doch ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass sie noch drei Stunden durchhalten musste. Andererseits war sie hier der Chef und …
Das Telefon klingelte. Lori nahm ab und warf mit der anderen Hand den Kurzgeschichtenband auf den Arbeitstisch. „Hallo?“
„Lori, hier ist Ben.“
„Hey, Ben!“ Bestimmt rief er an, um ihr zu sagen, dass er sichgeirrt hatte. Genau, so musste es sein.
„Ich wollte nur mal nachfragen, ob alles okay ist bei dir. War ein ziemlicher Schock gestern, hm?“
„Klar, alles bestens.“ Nur ein bisschen Anspannung, Nervosität und Ruhelosigkeit.
„Gut. Ich warte immer noch auf die
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