… dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition)
weg da. Und ich glaube … Ich glaube, ich muss zur Polizei.“
Jetzt war die Panik wieder da. Er legte ihr einen Arm um die Schulter und zog sie zu seinem Auto. „Geht es dir gut?“
Kopfschüttelnd ließ sie sich auf den Beifahrersitz fallen. Quinn war sich ziemlich sicher, dass das auf ihren Wangen nicht nur Regen war.
Er schlug die Tür zu und lief zur Fahrerseite. Kaum saß er, da griff er nach Loris Hand. „Was ist passiert?“
„Joe … Er war es, der meinen Vater angegriffen hat.“
Sofort zog er sein Handy aus der Hosentasche. „Ist er hier?“
„Ja, er zeltet vorne am Fluss. Er hat es gestanden, alles. Er und mein Dad hatten Streit, und dann … Ich bin einfach weggerannt, ich hab es nicht mehr ausgehalten, mir das anzuhören.“
„Verdammt, hier draußen gibt’s kein Netz“, fluchte Quinn. „Los, wir fahren zu Ben. Er wird sich um alles kümmern.“ Als er den Zündschlüssel herumdrehte, schrie Lori leise auf. Quinn folgte ihrem Blick bis zu einer verschwommenen Gestalt, die in der Ferne im strömenden Regen stand.
„Ist das Joe?“, fragte er. Nur für den Fall, dass gleich etwas Schreckliches passieren würde, legte er den ersten Gang ein und positionierte seinen Fuß über dem Gaspedal. Doch die Gestalt stand einfach nur da und beobachtete sie. Dann hob sie eine Hand und winkte wie zum Abschied. Danach drehte sie sich um und verschwand den Pfad entlang zwischen den Bäumen.
„Lori?“, flüsterte Quinn.
Sie nickte. „Fahr los. Auf dem Highway müssten wir wieder Empfang haben.“
Ihr ausdrucksloser Tonfall gefiel ihm ganz und gar nicht. Er nahm noch einmal ihre kalte Hand und drückte sie fest.
„Er hat es getan“, flüsterte sie. Regen tropfte ihr von der Nasenspitze. „Er hat meinen Vater umgebracht. Er meinte, dass es keine Absicht war.“
Quinn zuckte schockiert zusammen. Aber Lori zuliebe versuchte er, ganz ruhig zu reden. „Bestimmt nicht.“
Trotz der eingeschalteten Sitzheizung zitterte sie am ganzen Leib. „Aber er war … Er war sein bester Freund!“
Danach sagte Lori sehr lange Zeit gar nichts mehr. Schweigend drückte sie sich in den Beifahrersitz, während Quinn soschnell, wie es bei dem starken Regen möglich war, in Richtung Zivilisation fuhr. Sie waren schon fast am Highway angekommen, als der erste Balken auf seinem Handydisplay erschien. Lori sah nicht mal auf, als er Ben anrief und erklärte, was gerade passiert war.
Zehn Minuten später erschien Ben, gefolgt von der gesamten Polizeikraft von Tumble Creek. Die Pick-ups rasten an Quinns parkendem Wagen vorbei in Richtung Fluss. Quinn wartete schweigend und hielt dabei Loris Hand ganz fest in seiner. Mittlerweile hatte sie aufgehört zu zittern. Der Regen ging in feinen Sprühnebel über. Dann hörte er ganz auf.
Sie warteten.
Als Ben schließlich neben ihrem Wagen anhielt, war die Sonne hinter den Wolken hervorgekommen und spiegelte sich auf den nassen Oberflächen wider.
Quinn stieg aus und öffnete Lori die Tür.
Mit steifen Bewegungen stieg sie aus.
„Habt ihr Joe festgenommen?“, fragte er. Warum warf Ben ihm diesen komischen warnenden Blick zu? Vorsichtshalber legte er Lori den Arm um die Schultern.
„Er war nicht bei seinem Zelt“, sagte Ben. „Und ihr habt ihn zuletzt auf dem Pfad gesehen?“
Lori nickte.
„Einer meiner Männer hat Spuren am Rand des Pfades gefunden, ganz oben auf der Klippe. Der Weg ist durch den Regen ziemlich rutschig geworden.“
Kopfschüttelnd fragte Lori: „Was willst du damit sagen?“
„Im Schlamm sind Fußabdrücke, und weiter unten sieht man Rutschspuren, die direkt ins Wasser führen. Joes Sachen liegen noch bei seinem Zelt.“
„Bestimmt ist er weggelaufen“, beharrte Lori.
Ben nickte, warf Quinn aber wieder diesen besonderen Blick zu.
Jetzt begriff Quinn. „Komm, Lori, ich fahre dich nach Hause. Dann kannst du dir trockene Sachen anziehen. Und Ben berichtetuns nachher, was sie gefunden haben.“
„Aber ich will bleiben“, protestierte sie.
„Du bist völlig durchnässt und durchgefroren. Wenn du möchtest, können wir zurückkommen, wenn du dich umgezogen hast.“
„Nein.“
Was sollte er dazu noch sagen? Er war es leid, wortlos mit Ben zu kommunizieren. Deswegen überredete er Lori, sich wenigstens ins Auto zu setzen. Dann kehrte er zu seinem Freund zurück.
„Also, was willst du mir sagen?“
Ben warf einen Blick in Loris Richtung. „Kein Mensch legt so ein Geständnis ab und geht dann einfach seiner Wege.“
„Du hast
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