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… dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition)

… dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition)

Titel: … dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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spazieren fahren?“
    „Klar“, antwortete sie, ehe ihr klar wurde, dass eine Spazierfahrt nicht nur bedeutete, dass sie den Schmetterling vertreiben musste, sondern auch, dass sie ihren Stuhl verlassen musste. Mist. „Na ja, also …“
    „Komm schon.“ Quinn reichte ihr die Hand, woraufhin der Schmetterling seine Flügel ausbreitete und davonflatterte.
    Lori seufzte. Jetzt hatte das Herumsitzen seinen Sinn verloren. Sie stand auf und ließ sich von Quinn zu seinem Auto ziehen. Als sie Minuten später auf dem Beifahrersitz saß und der Fahrtwind, der durchs offene Fenster hereinwehte, mit ihren Locken spielte, fühlte sie sich etwas wacher.
    „Es ist ein schöner Tag“, begann Quinn zaghaft.
    Lori sah sich um. Ja, der Tag war wirklich schön. „Stimmt“, erwiderte sie. „Das hier ist nett. Danke.“
    Sie atmete tief ein und aus, und ihr war, als würde sich eine Tür tief in ihr öffnen, die lange verschlossen gewesen war. Beim zweiten Atemzug hatte sie das Gefühl, dass all die alte, abgestandene Luft, die sich in ihr angesammelt hatte, durchs Fenster verschwand.
    Und da wurde ihr klar, dass sie getrauert hatte. Endlich. Um ihren Vater und auch um Joe. Vielleicht sogar um die Frau, die sie sich als Mutter gewünscht hätte.
    Als sie Quinn ansah, bemerkte sie das Lächeln auf seinen Lippen. Er nahm ihre Hand. „Wohin fahren wir?“, fragte sie und lächelte zurück.
    „Zu meinem Grundstück. Ich dachte, vielleicht willst du den Sonnenschein mal aus einer anderen Richtung abbekommen.“
    Sie hob eine Braue. „Kriege ich denn trotzdem ein Mittagessen?“
    „Ja, Mittagessen gibt es auch. Meine Pflichten sind mir durchausbewusst.“
    „Gut.“
    Er ließ seinen Daumen über die zarte Haut an ihrem Handgelenk gleiten, was Lori daran erinnerte, wie er zum allerersten Mal ihre Hand gehalten hatte. Es kam ihr vor, als wäre das eine halbe Ewigkeit her. Jetzt war der Sommer fast vorüber. Quinn würde nach Aspen zurückkehren. Und Lori … Na ja, eigentlich hatte sie keine Ahnung, was sie tun sollte.
    Quinn lenkte den Wagen durch seine Auffahrt, die mittlerweile einem Tunnel aus Laub glich, und parkte neben der alten Hütte.
    „Willst du die eigentlich abreißen?“, fragte Lori.
    „Auf keinen Fall! Ich liebe die alte Hütte!“
    „Bist du dir sicher, dass sie zu deinem Haus passt?“
    Achselzuckend stieg er aus, um ihr die Tür aufzuhalten. „Es ist mein Haus“, erwiderte er, während er ihr die Hand reichte. „Wenn ich sage, dass es passt, dann passt es auch.“
    „Da hast du wohl recht.“
    Zur Hütte gingen sie jedoch nicht. Stattdessen zog Quinn Lori zu den weißen Linien des Fundaments. Sie dachte, dass er sie noch einmal herumführen wollte, aber sie passierten die Zementwände, bis sie dort angekommen waren, wo sich eines Tages die Rückseite des Hauses befinden würde.
    Als sie aufblickte, breitete sich vor ihr die Aussicht aus, die sie bisher nur auf Quinns Computer zu sehen bekommen hatte. In natura war es noch atemberaubender, als Lori angenommen hatte. In der Ferne zog ein Adler seine Kreise über dem Tal.
    „Das ist einfach unglaublich.“
    Quinn reagierte, indem er ihr eine Locke hinters Ohr schob. Er ließ Lori kurz den Ausblick genießen, bevor er sie weiterzog, zwei Steinstufen hinab. Bei der ersten half er Lori noch, indem er sie hinabhob, doch die zweite sprang sie selbst hinunter. Leben pulsierte durch ihre Muskeln. Es fühlte sich gut an, sich zu bewegen.
    „Vorsicht“, warnte Quinn sie und wies auf den Abgrund, dersich ungesichert vor ihnen auftat. Dahinter war nichts mehr außer blauem Himmel und einem dichten Blätterdach in der Tiefe zu erkennen. Quinn trat nach rechts, wo es eine weitere Stufe hinabging. Darunter hatte er eine Picknickdecke auf dem Felsboden ausgebreitet.
    Ein Picknick. Mitten in der Wildnis. Lori sah sich um. „Gibt’s hier oben keine Bären?“
    Quinn hielt mitten in der Bewegung inne und drehte sich langsam zu ihr um. „Was hat es eigentlich mit dir und den Bären auf sich?“
    „Sie sind gefährliche Bestien“, erklärte Lori entschieden.
    „Auch nicht gefährlicher als Berglöwen und Elche in der Brunftzeit. Und ich schwöre, dass ich bisher keinen einzigen Bären auf meinem Grundstück gesehen habe. Also, ist das eine Phobie oder so?“
    „Nein! Das sind tödliche Tiere!“
    Er seufzte. „Jetzt spuck es doch einfach aus.“
    „Okay, gut.“ Genervt blies sie sich eine Locke aus der Stirn. „Als ich klein war, sind mein Dad und ich im

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