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Dann muss es Liebe sein

Dann muss es Liebe sein

Titel: Dann muss es Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Woodman
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zu Clive, der im Sprechzimmer auf mich wartet.
    Es kommt nicht oft vor, dass ein Mann hier mit Pralinen hereinspaziert und sich dafür entschuldigt, dass er so ein Idiot war – und zwar wörtlich.
    »Schon in Ordnung, Clive«, sage ich, von seiner Großzügigkeit in Verlegenheit gebracht. Es ist eine sehr große Pralinenschachtel. »Wie geht es Edie?«
    »Sehr gut. Bald steht sie sicher wieder hinter dem Zapfhahn.« Clive schüttelt den Kopf. »Ich hätte auf Sie hören sollen.« Er stockt. »Ich weiß nicht, wem von uns beiden Petra mehr wehgetan hat – mir oder Edie. Sie hat mein Vertrauen enttäuscht und die Frau angegriffen, die seit zwanzig Jahren immer an meiner Seite ist und jeden meiner verrückten Pläne unterstützt hat, obwohl ich ihr nicht geben konnte, was sie sich am meisten wünschte.« Er sieht mich an. Seine Augen sind blutunterlaufen, seine Nase ist rot, und ich frage mich, ob er getrunken hat. »Ich konnte ihr kein Kind schenken.«
    Ich erinnere mich daran, dass er seinen letzten Hund oft »Sohn« genannt hat. War Robbie der Sohn, den Edie und er nicht haben konnten?
    »Mir tut es auch leid. Ich bedaure wirklich, dass ich Ihnen Petra vermittelt habe.«
    »Wir haben ihr eine Chance gegeben, Maz. Und das war auch richtig so. Ich habe sie nach Hause gebracht und neben Robbie begraben. Wissen Sie, ich habe sie gehasst für das, was sie Edie angetan hat, aber trotzdem liebte ich sie noch immer … Es ist schon eine verrückte Welt, was?«
    Da muss ich ihm zustimmen.
    »Als ich mit ihr ins Herrenhaus gefahren bin, hat mir der alte Fox-Gifford gesagt, was ich hören wollte, doch er hatte unrecht, und außerdem gefällt mir seine Art nicht.«
    »Mir auch nicht«, murmele ich leise vor mich hin.
    »Also, was ich mit diesem ganzen Gerede eigentlich sagen will, ist: Können wir zu Ihnen zurückkommen? Ins Otter House?«
    »Sie sind hier immer willkommen, Clive. Aber Sie haben kein Haustier.«
    »Noch nicht. Ich kann mir auf keinen Fall wieder einen Hund zulegen – dafür respektiere ich Edies Gefühle zu sehr. Aber vor allem kann ich nicht das Risiko eingehen, die Gäste zu verschrecken. Sie waren ziemlich entsetzt über das, was neulich passiert ist. Wie auch immer, ich habe Edie eine Katze versprochen, und Cheryl vom Copper Kettle hat gerade einen Wurf Kätzchen im passenden Alter.«
    Ich kenne Cheryl – sie und ihre Schwester züchten Perserkatzen. Letztes Jahr habe ich ihren preisgekrönten Zuchtkater versehentlich fast kahl geschoren, und ich brauche wohl nicht eigens zu erwähnen, dass sie seitdem mit ihren Katzen nicht mehr ins Otter House kommen.
    »Perserkatzen brauchen sehr viel Pflege«, betone ich.
    »Das kommt Edie entgegen. Sie wünscht sich ein Tier, um das sie viel Wirbel machen kann.«
    »Dann freue ich mich darauf, ihn oder sie kennenzulernen«, sage ich lächelnd. Als Clive die Kätzchen erwähnt hat, ist mir eingefallen, dass Sabas Welpen jederzeit kommen können, und wie es der Zufall will, schneit Aurora unangemeldet herein, als er gerade geht.
    »Saba ist in einer fürchterlichen Verfassung«, erklärt sie. »Sie hat ihr Frühstück nicht angerührt, also habe ich ihr Rührei und geräucherten Lachs gegeben, aber das will sie auch nicht.«
    »Sie liegt in den Wehen«, sage ich, nachdem ich sie kurz untersucht habe.
    »Ach, Gott sei Dank. Ich dachte schon, sie wäre krank.«
    »Morgen um diese Zeit müssten die Kleinen da sein.«
    »Kann ich sie nicht kurzfristig für einen Kaiserschnitt anmelden? Ich ertrage den Gedanken nicht, dass sie leiden soll.«
    »Es ist sowohl für sie als auch für ihre Welpen besser, wenn sie sie auf natürliche Weise zur Welt bringt.« Meiner Meinung nach ist kein Pudel, wie edel sein Stammbaum auch sein mag, zu vornehm für eine natürliche Geburt, doch dann schleicht sich ein leiser Zweifel in meine Gedanken. Wie werde ich wohl zu einer natürlichen Geburt stehen, wenn es bei mir so weit ist?
    Ich gebe Aurora ein paar Tipps, wie eine normale Geburt vor sich geht, und vergewissere mich, dass sie weiß, wie sie mich außerhalb der Sprechzeiten erreichen kann. Und genau das tut sie auch. Um Mitternacht klingelt sie und trommelt lautstark gegen die Tür.
    In Schlafanzug und Pantoffeln lasse ich sie herein. Sie ist derart panisch, dass sie meine Ermahnung, vorher anzurufen, völlig vergessen hat. Ich bringe sie und die unter großen Schmerzen leidende Saba ins Sprechzimmer.
    Es ist offensichtlich, dass einer der Welpen im Geburtskanal feststeckt, und mir

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