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Dann muss es Liebe sein

Dann muss es Liebe sein

Titel: Dann muss es Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Woodman
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macht tatsächlich blind.
    Abends sitzen Alex und ich zusammen auf dem Sofa in meiner Wohnung.
    »Du wirst immer grauer«, sage ich, als ich neue silberne Strähnen in seinem Haar entdecke.
    »Ist doch kein Wunder. Ich nenne das den Maz-Effekt.«
    »Dabei bin ich diejenige, die graue Haare kriegen müsste. Izzy hat den Termin für ihre Hochzeitsreise bestätigt. Sie bleibt einen ganzen Monat weg. Ich habe keine Ahnung, wie wir das schaffen sollen.« Ich streiche mit der Hand über mein Kinn und stoße auf einen dicken Pickel, noch so eine unwillkommene Nebenwirkung der Schwangerschaft.
    »Und was sagt Emma dazu?«
    »Nach allem, was sie mir heute an den Kopf geworfen hat, weiß ich nicht, ob ich es über mich bringe, mit ihr zu reden.« Ich stehe auf. »Ich mache mir eine heiße Zitrone. Möchtest du noch einen Tee?«
    »Gern.« Alex steht ebenfalls auf. »Ich übernehme das.«
    »Nein, das schaffe ich schon selbst.«
    Alex folgt mir ans Becken.
    »Tut mir leid«, seufze ich.
    »Was?«
    »Dass ich so biestig bin. Ich sollte nicht alles an dir auslassen.«
    »Zieh doch einfach bei mir ein«, schlägt Alex vor.
    »Was hast du gerade gesagt?« Ich drehe mich zu ihm um, ohne das Wasser abzudrehen. Der Wasserkocher läuft über. Alex greift an mir vorbei und dreht den Wasserhahn zu. Ich stelle den Kocher zurück und schalte ihn ein.
    »Zieh doch einfach bei mir ein«, wiederholt Alex, beide Hände an meine Taille gelegt.
    »Kannst du dir das Chaos vorstellen?«, frage ich scherzhaft. »Wir würden nichts mehr wiederfinden.«
    »Ich meine das ernst, Maz. Ich habe dich seit Tagen kaum gesehen.« Zärtlich vergräbt er die Nase in meiner Halsbeuge, und die Berührung verändert den Rhythmus meines Herzschlags. »Ich will nicht, dass du mit dem Baby hier wohnst und ich oben in der Scheune herumsitze.«
    »Ach, Alex, ich weiß nicht. Ich habe mich schon einmal Hals über Kopf in etwas hineingestürzt, und es hat nicht funktioniert.«
    Ich denke an Mike. Er war charismatisch und sexy, charmant und erfolgreich, und ich dachte, wir würden für immer zusammenbleiben. Ich arbeitete in seiner Londoner Praxis, zog bei ihm ein, und wir waren glücklich, bis er begann, für seine Exfrau mit dem Hund Gassi zu gehen – sie teilten sich das Sorgerecht, aber der Hund lebte bei ihr. Ich bewunderte ihn für seine Ehrlichkeit, doch es stellte sich heraus, dass er vergessen hatte zu erwähnen, dass seine Exfrau ihn auf diesen ausgedehnten Spaziergängen begleitete – lange Rede, kurzer Sinn, ihm wurde klar, dass er sie noch immer liebte.
    »Das hast du mir schon erzählt«, erwidert Alex ungeduldig. »Und du hast auch gesagt, dass ich ganz anders wäre als alle deine Exfreunde, also zählt diese Ausrede nicht.«
    »Ich weiß nicht …«
    Das Wasser beginnt zu brodeln, und aus dem Kocher entweicht ein Dampfstrahl, ehe er sich selbst ausschaltet. Meine Gefühle hingegen brodeln weiter. Ich weiß nicht, woher sie kommen. Ich weiß nicht, was mit mir geschieht.
    »Ich frage mich allmählich, ob du mich überhaupt noch liebst«, sagt Alex leise.
    »Daran liegt es nicht«, entgegne ich hastig.
    »Du könntest ein Auge auf mich haben und sicherstellen, dass ich mich nicht anderswo umschaue«, meint er, doch als bei der Vorstellung von ihm mit einer anderen Frau eine Ader an meiner Schläfe zu pochen beginnt, fügt er hastig hinzu: »Tut mir leid, das hätte ich nicht sagen sollen. Ich nehme es zurück.«
    Er hat recht. Über so etwas macht man keine Scherze.
    »Eine gemeinsame Wohnung ist sicher auch umweltfreundlicher als zwei getrennte. Kann ich dich eventuell bei deinem grünen Gewissen packen?«, fragt er.
    »Du kannst mich packen, wo immer du willst«, antworte ich leise, denn ich spüre schon seinen Körper an meinem.
    »Außerdem wäre es auch finanziell von Vorteil. Euer Vertreter könnte hier wohnen, und ihr müsstet nicht das Bed and Breakfest bei Stewart bezahlen.«
    »Was ist mit deinem Vater?«
    »Was soll mit ihm sein? Du würdest doch nicht mit ihm zusammenwohnen. Er spielt überhaupt keine Rolle.«
    »Das würde ich nicht sagen«, entgegne ich. Sophia und ich mögen zwar bis zu einem gewissen Grad unsere Differenzen beigelegt haben, ich kann mir allerdings nicht vorstellen, eine derartige Unterhaltung auch mit dem alten Fox-Gifford zu führen. Er hat unser Baby enterbt und mir klipp und klar zu verstehen gegeben, dass er mit mir nichts zu tun haben will.
    »Es ist mein Haus«, erklärt Alex.
    »Aber deine Eltern wohnen direkt

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