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Dann muss es Liebe sein

Dann muss es Liebe sein

Titel: Dann muss es Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Woodman
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und denke an die arme Izzy. Wenn er tatsächlich kneifen will, wäre es noch immer besser gewesen, sie vor dem Altar stehen zu lassen, statt sie nach der Hochzeit zu verlassen.
    »Nein.« Alex grinst. »Er hat Angst vor der Trauzeugenrede. Allerdings hätte ich auch Angst, wenn Stewart mein Trauzeuge wäre.« Er schaut mir tief in die Augen, und ich höre, wie bei der Vorstellung der Puls in meinen Ohren dröhnt. Doch dann kommt mir das Bild von Alex’ und Astras Hochzeit in Erinnerung, und bittere Enttäuschung durchzuckt mich. Ich frage mich, was Stewart wohl damals in seiner Trauzeugenrede über Alex gesagt hat.
    »Lächeln!«, brüllt die Fotografin. »So ist’s besser. Na los, Chris. Das sollte der schönste Tag deines Lebens sein.«
    Izzys drei kleine Blumenmädchen und ihre Trauzeugin, die sie seit ihrer gemeinsamen Schulzeit kennt, tragen salbeigrüne Kleider und Rosen im Haar. Sie kämpfen mit zwei Collies, die an ihren Leinen zerren, um zu Izzy zu gelangen. Einer davon ist Freddie, dem wir im vergangenen Jahr das Leben gerettet haben, nachdem seine Besitzer ihn einfach bei uns abgegeben hatten. Der andere Collie ist Chris’ Schäferhund. Auch die beiden sind feierlich herausgeputzt: Sie tragen Westen in der gleichen Farbe wie die Kleider der Brautjungfern, und ihre Leinen sind mit rosafarbenen Schleifen geschmückt.
    Ich verstecke mich hinter Emma, während die Fotografin ihre Bilder schießt.
    »Okay, das war’s«, bellt sie. »Fertig.«
    Die Menge zerstreut sich, aber Alex und ich sind noch nicht weit gekommen, als Fifi Green uns abfängt.
    »Hallo, Maz. Ich dachte schon, Sie würden mir aus dem Weg gehen.« Sie trägt ein eng anliegendes Etuikleid mit roten und türkisfarbenen Blumen, die keiner Blüte ähneln, die ich je in meinem Leben gesehen habe, und einen großen roten Hut, der mit dem gleichen Stoff umwickelt ist, aus dem auch ihr Kleid besteht. »Sie haben mich angeschwindelt …«
    »Ach wirklich?« Ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern.
    »Silvester. Sie hatten gar kein Taxi bestellt. Sie sind über Nacht geblieben.« Fifi lächelt. Sie mustert mich von Kopf bis Fuß, und ihr Blick bleibt an meinem Bauch hängen. »Ich habe bei einem Empfang des Stadtrats ein wenig mit dem lieben alten Fox-Gifford geplaudert. Sehr aufschlussreich. Oh, und dieser Vortrag beim Frauenverein. Wir müssen unbedingt einen Termin vereinbaren.«
    »O ja, tut mir leid.« Ich spüre, wie meine Wangen heiß werden. »Ich hatte nur so viel um die Ohren …«
    »Ich trage Sie für den September ein.«
    »Einverstanden«, gebe ich mich geschlagen. Eingezwängt zwischen Fifis bedrohlichem Kleid und dem Fluss bleibt mir keine andere Wahl.
    »Im September kommt das Baby«, mischt sich Alex ein. »Maz übernimmt vorerst keine weiteren Verpflichtungen.«
    So leicht lässt sich Fifi nicht abwimmeln.
    »Und was ist mit Ihnen, Alex? Ich wette, Sie hätten uns auch ein paar herrliche Geschichten zu erzählen. Wir könnten es ›Bekenntnisse eines Hoftierarztes‹ nennen.«
    »Mein Vater mag solche Veranstaltungen lieber als ich«, setzt Alex an.
    »Das mag sein, aber seine Geschichten haben wir alle schon gehört«, entgegnet Fifi. »Dann trage ich also Sie statt Maz für September ein.« Und schon rauscht sie davon, um ihr nächstes nichts ahnendes Opfer beim Kragen zu packen.
    »Ich kann durchaus für mich selbst sprechen«, sage ich verärgert.
    »Ja, aber du hättest wieder nachgegeben und zugesagt.« Er bietet mir seinen Arm. »Du kannst einfach nicht nein sagen.«
    Ich ergreife seinen Arm, und wir gehen durch die Schankstube in einen Nebenraum, wo Edie und ihre Angestellten letzte Hand an ein Büfett legen. Es sind auch schon ein paar Gäste da, unter anderem Ben und Emma, die schweigend in der Ecke neben der Hochzeitstorte stehen.
    Ich bin froh, dass sie gekommen sind. Ich hatte schon befürchtet, Emma würde Izzys großen Tag versäumen.
    Als Emma uns bemerkt, winkt sie uns zu sich herüber.
    »Hallo«, sagt sie.
    Ben küsst mich flüchtig auf die Wange.
    »Wie geht es dir, Maz?«, fragt er. »Und dem Baby?« Er schüttelt Alex die Hand. »Alles in Ordnung, hoffe ich.«
    »Was für ein schönes Kleid, Em.« Ich habe es noch nie an ihr gesehen. Es ist cremefarben mit einem schwarzen Muster, eng anliegendem Oberteil und einem leicht ausgestellten Rock.
    »Ach, das habe ich aus London mitgebracht. Es ist ganz nett.« Emma streicht eine Falte glatt. Ihr Mund lächelt, aber ihre Augen nicht. Sie gibt sich

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