Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dann muss es Liebe sein

Dann muss es Liebe sein

Titel: Dann muss es Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Woodman
Vom Netzwerk:
Drew seufzt. »Wenn es auch nur das geringste Anzeichen dafür gibt, dass der Tumor gestreut hat, werde ich nicht operieren. Das habe ich mit Emma abgesprochen, und die hat es vorher mit Mrs Dyer abgesprochen.«
    »Und Sie fühlen sich dieser Operation auch wirklich gewachsen?«, versuche ich es ein letztes Mal und hoffe, dass er nein sagt, denn ich würde mich wohler fühlen, wenn ich Brutus selbst operieren würde; aber wie üblich hegt Drew nicht die geringsten Zweifel an seinen Fähigkeiten, und ich kann auch keinen überzeugenden Grund aus dem Hut zaubern, warum er nicht operieren sollte, also lasse ich ihn und Shannon arbeiten und fange mit der Sprechstunde an.
    Schon nach kürzester Zeit wünsche ich mir, Izzy wäre da.
    »Mit seinen Augen stimmt etwas nicht.« Es ist Mrs Cable mit Hustle, einem von Sabas Welpen. »Sie tränen die ganze Zeit, obwohl ich sie ständig mit kaltem Tee auswasche. Das hat mir der alte Fox-Gifford für meinen früheren Hund empfohlen.«
    »Läuft er gegen Sachen?«, frage ich, während ich versuche, den Welpen auf dem Untersuchungstisch festzuhalten, damit ich mir seine Augen ansehen kann.
    »Manchmal«, erwidert Mrs Cable. Sie ist Mitte vierzig und unterrichtet an der örtlichen Grundschule. »Ich hoffe, ich habe nicht das ganze Geld für einen halb blinden Welpen ausgegeben.«
    »Würden Sie ihn bitte für mich festhalten?«, unterbreche ich sie.
    Mrs Cable mag vielleicht eine Klasse voller Fünfjähriger im Griff haben, aber mit Welpen kann sie nicht umgehen. Hustle zappelt und windet sich in ihren Händen. Ich schalte das Licht aus und versuche mit der Pupillenleuchte auf sein Auge zu zielen, doch Hustle ist wendiger als ein Aal.
    »Halt doch still, Hustle. So ist’s brav«, sagt Mrs Cable immer wieder.
    Für einen kurzen Moment habe ich freie Sicht in eines seiner Nasenlöcher, aber es dauert noch mehrere Minuten, bis es mir gelingt, mit dem Lichtstrahl eines seiner Augen zu erwischen. Er kann ihn definitiv erkennen, denn er macht einen Satz nach vorn, beißt in die Lampe und jault auf, als seine Zähne auf das Metall treffen. Nach einem weiteren vergeblichen Versuch komme ich zu dem Schluss, dass ich ihn entweder stationär aufnehmen muss, um ihn zu sedieren, oder das Ganze hinausschiebe. Ich entscheide mich für die Verzögerungstaktik.
    »Ich glaube, es liegt an seinem Pony«, sage ich. »Das Fell hängt ihm in die Augen, deshalb tränen sie. Vielleicht sollten Sie ihn scheren lassen. Vorne am Empfang haben wir die Nummer eines Hundesalons.«
    »Wie viel wird das denn schon wieder kosten?«
    Ich erzähle ihr nicht, dass es noch sehr viel teurer wird, wenn der Trick nicht funktioniert und ich ihn hierbehalten muss, um nach anderen Ursachen zu suchen.
    Irgendwie überstehe ich auch den Rest des Vormittags, indem ich Frances hin und wieder losschicke, um Scheren und Zangen zu holen, die zum Reinigen nach hinten gebracht wurden, aber offensichtlich nicht den Weg zurück ins Sprechzimmer gefunden haben. Ich muss den Kühlschrank mit Kaninchenimpfstoff auffüllen und genehmige drei Anfragen für Standardmedikation, was sonst zu Izzys Aufgaben gehört, und am Ende der Sprechstunde bin ich über eine Stunde in Verzug.
    Als ich gerade aus dem Sprechzimmer an den Empfang komme, sagt Frances tröstend zu mir: »Das hat doch ganz gut geklappt, finden Sie nicht?« Mein Haar duftet nach Hibiscrub, das aus dem Spender gespritzt ist, als ich die verstopfte Düse gereinigt habe, und meine Hände stinken noch immer nach Frettchen, obwohl ich sie bereits zweimal desinfiziert habe. »Haben Sie schon etwas von Emma gehört?«, fragt sie.
    »Ich weiß nur, dass sie nach London gefahren ist, also nehme ich an, dass diese Phase des Behandlungszyklus erfolgreich verlaufen ist.« Ich beschließe, sie anzurufen, damit ich Frances von ihrer Ungewissheit erlösen und mit Emma kurz über Brutus reden kann. Ich gehe nach draußen in den Garten und setze mich an den Tisch im Innenhof, sodass Frances mich nicht belauschen kann. Ginge springt auf den Tisch, setzt sich direkt vor mich hin und blinzelt mit seinen alten grünen Augen vage in meine Richtung.
    »Hallo, Maz«, meldet sich Emma. »Wie ist Drew zurechtgekommen?«
    »Mit Brutus, meinst du? Warum hast du mich nicht gebeten, die Operation zu übernehmen? Mrs Dyer hätte sich bestimmt leichter damit einverstanden erklärt, wenn deine Partnerin operiert hätte und nicht der Vertretungsarzt.«
    »Warum nimmst du das so persönlich?«, erkundigt sich

Weitere Kostenlose Bücher