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Dann muss es Liebe sein

Dann muss es Liebe sein

Titel: Dann muss es Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Woodman
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und das Baby einen so drastischen Schritt zu wagen. »Mach, was immer du willst. Es ist mir egal.«
    »Das wird deine Mutter umbringen«, erklärt der alte Fox-Gifford, aber Alex scheint zu durchschauen, dass er lediglich aus Eigennutz die emotionalen Daumenschrauben anzieht.
    »Wahrscheinlich bringt es zuerst dich um«, erwidert er kühl, doch ich sehe, dass die Adern an seinem Hals pochen.
    Der alte Fox-Gifford sagt nichts mehr. Ich habe ihn noch nie sprachlos erlebt, und sein Gesicht zuckt so stark, dass ich mich langsam frage, ob er einen Herzinfarkt bekommt.
    »Es ist deine Entscheidung, Vater. Entweder du entschuldigst dich auf der Stelle bei mir und Maz, oder« – er zieht sein Handy aus der Tasche – »ich rufe Stewart an und bringe die Sache ins Rollen.«
    Widerspruchslos hebt der alte Fox-Gifford eine Hand. Er zittert.
    »Schon gut, Alexander«, seufzt er. »Du hast gewonnen.«
    »Hier geht es nicht ums Gewinnen.«
    »Ich weiß … Ich entschuldige mich bei dir …« Er dreht sich kurz in meine Richtung, ohne mir dabei in die Augen zu sehen. »Und Maz.«
    Als Entschuldigung war das ziemlich mau, denke ich, aber Alex genügt es offenbar.
    »Danke, Vater. Ich hoffe, du wirst von jetzt an meiner Freundin gegenüber ein Mindestmaß an Höflichkeit an den Tag legen.« Alex nimmt meine Hand und lächelt mich an, dass mein Innerstes dahinschmilzt. Dann fragt er, fast so, als sei gar nichts vorgefallen: »Wo warst du überhaupt?«
    Noch immer kleinlaut räuspert sich der alte Fox-Gifford. »Bei Stewart, er hatte eine festliegende Kuh – wir haben sie nicht mehr hochbekommen.«
    »Mist«, schimpft Alex, und die Anspannung verfliegt allmählich im strahlenden Sonnenschein. Unter heiserem Krächzen kehren die Krähen in die Bäume zurück. Der alte Fox-Gifford pfeift nach den Hunden und schlurft davon. Sein Rücken ist krummer denn je. Alex legt einen Arm um meine Schultern, und ich schaue zu ihm hoch. Seine Miene ist sanft und zärtlich, ganz anders als vorhin bei seinem Vater.
    »Danke, Alex«, sage ich leise. »Das hättest du nicht für mich zu tun brauchen.« Meine Augen werden feucht, als er antwortet: »Ich würde alles für dich tun, Maz.« Dann dreht er mich zärtlich zu sich herum und drückt mich so fest an sich, dass ich den gleichmäßigen Rhythmus seines Herzschlags spüren kann. »Das weißt du doch.«
    Nun weiß ich es, denke ich, und antworte mit einem Kuss. Noch nie hat jemand so etwas Ritterliches für mich getan.
    »Und was machen wir jetzt mit deinem Auto?«, fragt Alex. Ich weiß, dass ich problemlos einen anderen, passenderen Wagen kaufen könnte, aber das ist nicht der Punkt. Ich mag mein Auto. Wir haben eine Menge zusammen erlebt, gute und auch schlechte Zeiten, und ich will es nicht einfach aufgeben.
    »Ich könnte es reparieren lassen, damit du es verkaufen kannst.«
    »Alex …«
    »Schon gut, wir behalten es – ich finde schon einen Platz dafür in einem der Schuppen. Da steht es wenigstens geschützt. Aber du brauchst definitiv ein neues.«
    »Ich will aber kein spritfressendes Riesenmonster.«
    »Ich habe dir schon einmal gesagt, ich bestehe darauf, dass du und das Baby …«
    »In einem Panzer durch die Gegend fahrt«, beende ich den Satz für ihn.
    »Endlich hast du’s verstanden.« Alex grinst, doch gleich darauf wird er wieder ernst.
    »Ich will, dass es repariert wird«, sage ich.
    »Schon gut, ich bringe es in die Werkstatt.« Alex seufzt. »Ich hätte letzte Nacht den Notdienst übernehmen sollen.«
    »Du kannst ihn unmöglich jede Nacht übernehmen.« Unwillkürlich läuft mir ein ängstlicher Schauer über den Rücken. »Das würde dich umbringen.«
    »Hey, keine Panik«, meint er.
    Aber die Angst ist stärker als ich. Ich kann dieses Baby nicht allein großziehen. Ich brauche Alex’ Unterstützung. Er ist ein großartiger Vater. Er wird meine Schwächen als Mutter ausgleichen. Er wird dieses Baby lieben, wenn ich es nicht kann. Er wird wissen, was zu tun ist, wenn ich es nicht weiß.
    »Ich gehe nirgendwohin, Schatz«, versichert Alex mir liebevoll. »Was auch immer passiert, ich bin für dich und Böhnchen da.« Er schiebt eine Hand unter meine Bluse und streichelt meinen Bauch. »Nichts und niemand wird mich davon abhalten.«

20
    Just Married
    Es ist ein perfekter englischer Sommertag, den man einfach nur genießen sollte, aber ich frage mich die ganze Zeit, wie Drew und Shannon mit der Samstagmorgensprechstunde zurechtkommen und ob ich der Katze, die ich wegen

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