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Dann muss es Liebe sein

Dann muss es Liebe sein

Titel: Dann muss es Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Woodman
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Ihre Bedenken, Izzy, allerdings fürchte ich, wir haben keine andere Wahl. Wir brauchen hier jemanden, der Sie ersetzen kann, wenn Sie in Urlaub fahren. Haben Sie und Chris nicht schon die Hochzeitsreise gebucht?«
    Bei dem Wort »Hochzeitsreise« hellt sich Izzys Miene auf.
    »Ich sollte es eigentlich gar nicht wissen, aber Chris ist hoffnungslos, wenn es darum geht, etwas geheim zu halten. Ich habe neulich im Computer eine E-Mail mit der Buchungsbestätigung gefunden.«
    »Sie brauchen es mir nicht zu erzählen …«
    »Aber ich muss es jemandem erzählen, sonst platze ich. Erst dachte ich, wir fliegen nach Perth in Schottland, doch dann hat sich herausgestellt, dass Perth in Australien gemeint war.«
    »Wow, das ist ja fantastisch.«
    »Wir machen zwei Wochen Strandurlaub, und danach fahren wir zwei Wochen zu einem von Chris’ Cousins auf dessen Farm im Outback. Chris will sich ein paar seiner Böcke anschauen.«
    »Schafe?« Ich spüre, wie sich meine Stirn runzelt. »Was wird das? Flitterwochen oder ein Arbeitsurlaub?«
    Izzy sieht ein wenig gekränkt aus.
    »Das wird bestimmt unglaublich romantisch, Sie werden schwimmen, am Strand liegen und faulenzen, Wanderungen durch den Busch unternehmen – nur Sie und Chris.« Den Zusatz »Und seine Cousins und drei Millionen Schafe« verkneife ich mir.
    »Ich kann es kaum erwarten«, erklärt Izzy seufzend, »und Sie haben recht, was Shannon angeht, Maz. Ich sollte vielleicht etwas nachsichtiger mit ihr sein, auch wenn ich nicht nachvollziehen kann, warum jemand unbedingt herumlaufen muss, als wäre er gerade gegen eine Wand gerannt.«
    »Das ist doch nur Tarnung«, sage ich zu Shannons Verteidigung. »Unter dem ganzen Schwarz ist sie ein völlig normales unsicheres und schüchternes Mädchen.« Ich klammere mich an diese Illusion und erwähne nichts davon, dass ich Shannon dabei erwischt habe, wie sie oben im Herrenhaus auf dem Tisch tanzte.
    »Und ich bin die Königin von Saba«, entgegnet Izzy. »Einverstanden, Maz, ich gebe ihr noch eine Chance.«
    Trotzdem nehme ich mir vor, Shannon etwas mehr unter meine Fittiche zu nehmen, und nachdem Emma ihre Nachmittagssprechstunde beendet hat, hilft Shannon mir, die stationären Patienten für ihre Entlassung vorzubereiten.
    »Petra darf als Erste nach Hause«, bestimme ich, doch als Shannon sich etwas hilflos umschaut – ob nach einer Leine oder göttlicher Inspiration, weiß ich nicht –, fällt mir gerade noch rechtzeitig ein, dass Petra ein MVG -Hund ist, und ich hole sie selbst aus dem Zwinger.
    Shannon nimmt Petras Schmerztabletten mit ins Sprechzimmer, wo uns Clive, Petras Besitzer, bereits erwartet. Er begrüßt die Hündin, aber sie wirkt nicht sonderlich erfreut, ihn zu sehen. Er verwuschelt ihr Fell, als sie sich auf seine riesigen Schuhe legt – das muss mindestens Größe achtundvierzig sein. Sie hält ihre Leine im Maul und wendet den Blick nicht von Shannon ab, die auf dem Hocker in der Ecke neben dem Bildschirm sitzt, um nicht zu stören.
    »Lange nicht gesehen, Maz.« Clive spricht mit einem leichten Ostlondoner Akzent. Er ist etwa Mitte fünfzig, die straffe Kopfhaut glänzt auf seinem kahlen Schädel, und der bierfarbene Pullover spannt über seinem runden Bauch.
    »Ich komme nicht oft hier raus«, antworte ich und versuche mich daran zu erinnern, wann ich zum letzten Mal einen Abend im Talymill Inn verbracht habe, das Clive zusammen mit seiner Frau betreibt. »Ist das nicht traurig?«, füge ich grinsend hinzu, woraufhin Shannon die Augen verdreht.
    Ich erkläre Clive kurz, was er tun muss, damit Petra sich vollständig von ihrer Operation erholen kann, dann entlasse ich sie nach Hause und bitte Shannon, den beiden die Tür zu öffnen. Als Shannon sich der Tür nähert, bewegt sich Petra langsam auf sie zu, ehe sie, ohne auch nur ein warnendes Knurren von sich zu geben, unvermittelt einen Satz macht und ihre Kiefer um Shannons Handgelenk schließt. Überrascht schreit Shannon auf.
    »Petra, aus!«, ruft Clive in scharfem Ton, woraufhin Petra Shannon loslässt und mit gesträubtem Nackenfell zurückweicht.
    »Shannon, ist alles in Ordnung mit dir?«, frage ich, schockiert über Petras Verhalten. Halb hatte ich ja mit einem Knurren oder Schnappen gerechnet, aber doch nicht damit, dass sie auf sie losgeht. »Lass mich deinen Arm sehen. Hat sie dich verletzt?«
    Shannon blickt auf ihr Handgelenk hinunter, wo sich auf der Haut die schwachen Abdrücke von Petras Eckzähnen abzeichnen.
    »Alles in Ordnung«,

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