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Dann muss es Liebe sein

Dann muss es Liebe sein

Titel: Dann muss es Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Woodman
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und wünsche ihr eine gute Nacht.
    »Und morgen rufe ich Sie an«, verspreche ich.
    Ich fahre unter einem klaren Sternenhimmel nach Talyton zurück. Genau der richtige Abend für ein romantisches Rendezvous. Beim Gedanken an Alex schlägt mein Herz schneller. Es mag abgedroschen klingen, aber wenn wir nicht zusammen sind, erscheint mir jede Stunde wie ein ganzer Tag, und ich wünschte, wir könnten mehr Zeit miteinander verbringen. Er steht bereits vor der Tür und erwartet mich mit einer Tüte von Mr Rock’s, Talytons einzigem Imbiss.
    »Hallo, Maz. Ich dachte schon, ich wäre zu spät dran. Ich habe nach meinem letzten Hausbesuch noch schnell bei Delphi vorbeigeschaut – das Ergebnis der Autopsie ihres Pferds ist endlich gekommen.« Ich spüre seinen Blick auf meinem Gesicht und fürchte, er könne meine Gedanken lesen. »Ich wollte es ihr persönlich sagen. Das ist besser als am Telefon, findest du nicht?«, fährt er fort. »Schonender.«
    Sie bezahlt dich nicht für eine schonende Behandlung, sondern dafür, dass du dich um ihre Tiere kümmerst, denke ich, auch wenn das lächerlich ist, ich würde nämlich für meine Kunden genau dasselbe tun.
    »Du bist doch nicht etwa eifersüchtig auf Delphi?«, fragt Alex unvermittelt.
    »Ich? Nein …« Meine kieksende Stimme verrät mich.
    »Mir kannst du nichts vormachen, Maz.«
    »Na ja, vielleicht ein bisschen«, gestehe ich verlegen.
    »Wann habe ich dir je einen Grund dazu gegeben?«, setzt er an.
    »Du kannst nichts dafür«, unterbreche ich ihn. »Es liegt an mir und an meinem Misstrauen und an etwas, was deine Mutter auf der Party gesagt hat … darüber, dass sie hofft, du und Delphi …«
    »Da kann sie lange hoffen.« Alex lacht. »Ich könnte mich nie in Delphi verlieben – sie ist einfach nicht mein Typ. Ich fühle mich geschmeichelt, dass du mich für einen so guten Fang hältst«, spricht er weiter, »aber ich kann dir versichern, dass ich viel zu kaputt bin, um irgendwas mit einer anderen Frau anzufangen. Ich kriege maximal noch ein Lächeln zustande.«
    »Schon gut«, sage ich, und es ist mir peinlich, dass ich mir meine Paranoia und Unsicherheit habe anmerken lassen.
    »Habe ich dir je Anlass gegeben, mir nicht zu vertrauen?«
    Ich schüttele den Kopf, und er nimmt mich in die Arme.
    »Ich gehöre nur dir, Schatz. Und heute kann ich die ganze Nacht bei dir bleiben – wenn du mich noch willst.«
    »Natürlich will ich dich«, antworte ich leise, und meine Haut wird ganz heiß, als er seine kalte, raue Hand in meine Jeans schiebt und meinen Hintern streichelt.
    »Ich weiß schon alles über deinen Tag«, meint er nach einem langen, ausgiebigen Kuss.
    »Sogar, dass morgen Emmas Schwangerschaftsvertretung zum Vorstellungsgespräch kommt?«
    »Nein, das nicht, aber ich habe gehört, dass eure Auszubildende umgekippt ist und einer eurer Kunden die Seiten gewechselt hat.«
    »Woher weißt du das denn?« Widerstrebend löse ich mich von ihm und schließe die Tür auf.
    »Frances hat mir den neuesten Klatsch erzählt, als ich wegen Petras Unterlagen angerufen habe. Keine Angst, für mich ist das kein Grund zur Schadenfreude.« Alex’ Lächeln entlarvt den letzten Satz als Lüge. »Doch es kommt nicht alle Tage vor, dass ein Kunde vom Otter House ins Talyton Manor wechselt.« Alex zieht die Stiefel aus und lässt sie am Empfang stehen, ehe er mir durch den Flur und die Treppe hinauf zur Wohnung folgt.
    »Clive hat also keine Zeit verloren.« Ich zögere auf der obersten Stufe, Alex steht ein paar Stufen unter mir. Seine gewachste Jacke riecht nach Schaf, und seine Jeans ist mit Schlamm bedeckt.
    »Er ist auf direktem Weg zu uns gefahren. Mein Vater hatte Sprechstunde.«
    »Aber es war doch alles in Ordnung, oder? Ich meine, mit der Operation?«
    Ich habe plötzlich Visionen von einer gerissenen Ligatur und der verblutenden Petra. Es läuft mir eiskalt den Rücken runter.
    »Ja. Clive wollte nur sicher sein, dass sie keine Beschwerden hat.«
    »Ich habe ihr ein Schmerzmittel gegeben«, sage ich hastig. Wie kann jemand, der mich kennt, nur annehmen, ich würde ein Tier unnötig leiden lassen?
    »Clive wollte, dass sie noch einmal gründlich untersucht wird – er dachte, die Narkose hätte vielleicht ihr Gehirn geschädigt.«
    »Und was hat dein Vater dazu gesagt?«
    »Hm« – Alex reibt sich den Nacken –, »du weißt ja, Takt ist nicht gerade seine Stärke.«
    »Schon gut, ich habe verstanden.« Ein fader metallischer Geschmack erfüllt meinen Mund. Manchmal

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