Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dann muss es Liebe sein

Dann muss es Liebe sein

Titel: Dann muss es Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Woodman
Vom Netzwerk:
Personalraum. Ich folge ihnen und bleibe an der Tür stehen, um zu beobachten, wie Drew sich dem Sofa nähert. Tripod und Ginge liegen schlafend darauf, jeder an einem Ende.
    »Werfen Sie sie einfach runter«, sagt Emma und sucht dabei nach drei sauberen Kaffeebechern, aber die Katzen kommen ihm zuvor. Als Drews Gestalt plötzlich vor ihnen aufragt, rasen sie in entgegengesetzte Richtungen davon. Ginge flitzt an meinen Beinen vorbei nach draußen, und Tripod saust hinters Sofa, um sich zu verstecken.
    »Ich glaube, ich habe bei Ihren Katzen keinen besonders guten ersten Eindruck hinterlassen«, meint er lächelnd.
    »Ach was, Ginge mag ohnehin niemanden außer Maz«, entgegnet Emma. »Wie trinken Sie Ihren Kaffee?«
    »Mit Milch und einem Stück Zucker, bitte«, antwortet Drew und lässt sich auf dem Sofa nieder. Er öffnet seine Tasche und zieht eine Plastikmappe heraus. »Ich habe die Referenzen mitgebracht, um die Sie gebeten hatten«, fährt er fort und gibt sie Emma im Austausch gegen einen Becher Kaffee und einen Donut.
    »Also, für mich ist das Entscheidende, dass Sie schnellstmöglich hier anfangen können«, beginnt Emma, nachdem wir uns ebenfalls hingesetzt haben. »Wie Sie sehen« – sie streichelt ihren Bauch –, »dauert es nicht mehr lange, bis ich meine Arbeitszeit reduzieren muss, und wir haben hier eindeutig zu viel Arbeit für einen einzigen Tierarzt.«
    »Ich habe nichts gegen viel Arbeit«, erklärt Drew, »solange mir noch ein bisschen Freizeit bleibt, um mir die Sehenswürdigkeiten anzuschauen und zu surfen.« Er beißt in seinen Donut. Die Marmelade blutet auf seine Krawatte. »Wie sind denn die Wellen hier?«
    Emma schaut mich an, und ich weiß genau, was sie denkt. Sollen wir es ihm sagen oder den Fleck ignorieren, um ihm die Peinlichkeit zu ersparen?
    »Ziemlich gut«, erwidert Emma, »nicht, dass ich mich mit Wellen besonders auskennen würde.«
    Ich stehe auf, nehme ein Papiertuch und gebe es Drew.
    »Ihre Krawatte«, sage ich.
    »Danke«, antwortet er und verzieht das Gesicht, als er die Marmelade wegwischt. »Mein Chef wird nicht begeistert sein. Ich habe sie mir von ihm ausgeliehen, zusammen mit dem Anzug.« Er blickt wieder auf. »So, wo waren wir? Ach ja, die Wellen …«
    »Ich fürchte, die Wellen in Talysands werden kaum dem entsprechen, was Sie gewohnt sind«, bemerke ich und denke an die alten Old-Spice-Werbespots im Fernsehen. »Und um diese Jahreszeit ist das Meer ziemlich kalt.« Ich sehe, wie Emma mir einen nicht ganz ernst gemeinten finsteren Blick zuwirft, als wollte sie sagen: Lass das, du schreckst ihn noch ab.
    »Hier im Otter House behandeln wir unsere Tierärzte – genau wie alle unsere Mitarbeiter – gerne menschlich«, sagt Emma. »Sie würden in vorab festgelegten Schichten arbeiten, sodass Sie immer lange im Voraus wissen, wann Sie frei haben.«
    »Ich gehe davon aus, dass Sie nichts dagegen haben, allein zu arbeiten«, mische ich mich ein. Manche Tierärzte sind dazu nicht bereit.
    »Es wird Ihnen immer eine Tierarzthelferin zur Verfügung stehen«, ergänzt Emma, »und natürlich können Sie Maz jederzeit anrufen, wenn Sie unsicher sind.«
    »Mit Routinebehandlungen und den üblichen Notfällen kenne ich mich aus«, versichert uns Drew. »Außerdem habe ich viel Erfahrung mit exotischen Tieren – Kaninchen, Vögeln und Reptilien.«
    »Wir haben nicht besonders viele Reptilien in Talyton St. George«, entgegnet Emma, »abgesehen von ein, zwei Schlangen unter unseren Kundinnen.«
    »Emma, so etwas kannst du doch nicht sagen«, tadle ich sie kichernd.
    »Natürlich kann ich das.« Sie grinst. »Drew ist einer von uns. So gut wie jedenfalls.« Sie wendet sich ihm wieder zu. Er sieht sie verwirrt an, und mir wird klar, dass er genauso unsicher ist wie wir. Er weiß ja auch nicht, woran er bei uns ist.
    »Wir haben hier ein tolles Team«, fährt sie fort. »Unsere Auszubildende lernt sehr schnell – ich bin mir sicher, dass sie bald eine vollwertige Arbeitskraft sein wird.«
    »Zumindest was die Mikrowelle angeht«, entgegnet Drew lächelnd. »Ich komme mit jedem aus – vor allem, wenn es in der Nähe einen Strand gibt.«
    Emma erinnert mich an ein Rennpferd mit Scheuklappen. Sie stürmt voran, ohne nach links oder rechts zu schauen, und bietet ihm die Stelle quasi schon an, ohne sich vorher mit mir abzusprechen.
    »Haben Sie eigene Schutzkleidung?«, fragt sie.
    »Leider nicht.« Drew blickt auf sein Handgelenk hinunter, wo die weißen Hemdärmel deutlich

Weitere Kostenlose Bücher