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Dann muss es Liebe sein

Dann muss es Liebe sein

Titel: Dann muss es Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Woodman
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Gesicht. »Ich bin runtergefallt, aber ich bin nicht tot.«
    »Oma sagt, man muss siebenmal runterfallen, ehe man ein richtiger Reiter ist«, sagt Lucie. »Ich bin schon neunmal runtergefallen, also bin ich eine sehr gute Reiterin. Das sagt Oma. Jetzt hau ihn auf den Hintern, Maz. Fester.«
    »Okay, das reicht, ihr kleinen Tyrannen«, schreitet Alex ein. Er springt von Libertys Rücken und bindet sie und das Pony vor dem Stall an, bevor er zu mir kommt und mir beim Absteigen hilft.
    »War es für dich auch so schön?«, flüstert er, während ich in seine Arme gleite. Ich stemme die Hände gegen seine Brust und versuche, ihn wegzuschieben, doch er lässt mich erst los, als unsere Reithelme aneinanderstoßen und er mir einen langen, sehnsüchtigen Kuss gegeben hat.
    »Die küssen sich doch nur, Sebby«, höre ich Lucies Stimme, »die machen keinen Sex.«
    »Kinder … Manchmal sind sie die reinste Plage«, schimpft Alex leise und lässt mich wieder los.
    Mein Magen verkrampft sich. Er hat ja keine Ahnung …
    Nachdem wir die Pferde abgezäumt und sie auf die Koppel gelassen haben, wo sie sich erst einmal ausgiebig wälzen können, gehen wir zusammen in die Scheune und Alex bereitet den Afternoon Tea zu: Gurkensandwiches, Kuchen mit Trockenobst, Wackelpudding und Eis. Nach dem Essen steckt Alex die Kinder in die Badewanne und macht sie bettfertig, aber genau wie beim letzten Mal kommen sie einfach nicht zur Ruhe, und ich frage mich, wie viele Wochenenden wir wohl noch auf diese Weise verbringen werden.
    Was das Ganze heute Abend umso frustrierender macht, ist die Tatsache, dass ich unbedingt unter vier Augen mit Alex reden muss. Das Letzte, was ich gebrauchen kann, ist, dass Lucie uns belauscht und anschließend die Neuigkeit in die Welt hinausposaunt. Das geht nur Alex und mich etwas an.
    »Ich verstehe das nicht«, sagt Alex erschöpft, als sie um neun Uhr noch immer auf den Beinen sind. »Ich wäre heilfroh, wenn ich um acht ins Bett dürfte.«
    Seb rennt mit freiem Oberkörper und Schlafanzughose herum, und Lucie sitzt in ihrem lilafarbenen Nachthemd rittlings auf der Armlehne des Sofas. Sie sieht jünger und verletzlicher aus als vorhin auf ihrem Pony. Sie lutscht am Daumen, reibt sich die Nase und hält sich einen schmuddeligen Deckenzipfel vors Gesicht.
    »Ich habe Du-urst«, jammert Seb.
    »Er will noch so einen Milkshake, den wir bei Mami nie bekommen«, erklärt Lucie in seinem Namen. »Den mit Erdbeergeschmack.«
    »Sie gibt sie ihnen nicht wegen des Zuckers darin«, erläutert Alex, an mich gewandt. »Davon können sie nicht schlafen.«
    Was mir ein sehr guter Grund dafür zu sein scheint, ihnen das Zeug nicht zu geben. Ich lehne mich in einem der Sessel zurück und höre zu, wie Alex mit seinen Kindern verhandelt. Ich wette, bei seinen Kunden ist er nicht so kompromissbereit, denke ich, als Lucie und Seb ein paar Minuten später mit je einem Becher Milkshake auf dem Sofa sitzen.
    »Gott sei Dank. Das wäre geschafft«, sagt Alex, nachdem ich mich durch sämtliche Fernsehkanäle gezappt und die Zuchthengst-Sonderausgabe von Horse & Hound von Anfang bis Ende durchgelesen habe. Ehrlich gesagt habe ich das Heft nur durchgeblättert und mir die Fotos der schimmernden Vollblüter, diese Bildnisse vollkommener Männlichkeit, angesehen und mich gefragt, wie um Himmels willen ich unseren eigenen Fortpflanzungsunfall zur Sprache bringen soll. Soll ich ihm die Neuigkeit schonend beibringen oder lieber gleich auf den Punkt kommen? Mit zitternden Händen klappe ich die Zeitschrift zu.
    »Sie sind endlich eingeschlafen«, fährt Alex fort.
    »Du bist zu nachgiebig mit ihnen«, entgegne ich und frage mich, ob das eine Reaktion darauf ist, wie seine eigenen Eltern ihn erzogen haben.
    »Ach ja, findest du, Supernanny?« Alex nimmt ein Kissen vom Sofa und klopft mir damit sanft auf den Kopf. Ich ziehe die Knie unters Kinn. Er lässt das Kissen fallen und beugt sich lachend über den Sessel. Sein Gesicht ist nun dicht vor meinem. Ich packe den Kragen seines Polo-Shirts, ziehe ihn näher heran und küsse ihn.
    »Wir müssen reden«, sage ich leise.
    »Aber nicht jetzt«, flüstert Alex mit rauer, verführerischer Stimme.
    »Alex …« Als ich beide Handflächen gegen seine Brust drücke, weicht er ein kleines Stück zurück.
    »Das klingt ernst.« Fragend zieht er die Augenbrauen hoch. »Ist es ernst?«
    Ich nicke. Alex sinkt auf die Knie und nimmt meine Hände.
    »Dann raus damit.«
    Ich schaue ihm ins Gesicht. Vor

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