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Dann muss es Liebe sein

Dann muss es Liebe sein

Titel: Dann muss es Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Woodman
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Schritt zurück. »So war das doch gar nicht gemeint.«
    »Schon gut.« Er hält die Hände hoch. »Das weiß ich ja. Ich habe überreagiert. Entgegen dem Rat meiner Kollegen hat Emma beschlossen, ab Montag wieder zur Arbeit zu kommen – aber ihr Tierärzte glaubt ja ohnehin immer, alles besser zu wissen als wir Humanmediziner. Bis später«, verabschiedet er sich und geht an mir vorbei aus der Praxis.
    Ich brauche nicht lange zu warten, bis Dr. Clark mich in ihr Behandlungszimmer ruft. Ich kannte sie vorher nicht, doch sie wirkt sympathisch. Sie ist schätzungsweise zehn Jahre älter als ich, groß, hat dunkle Haare und trägt einen schicken Hosenanzug und eine Kette aus dicken Perlen.
    »Hallo, ich bin Maz«, stelle ich mich vor, als ich mich hinsetze.
    »Und ich bin Marietta«, antwortet sie, während sie die Informationen auf ihrem Computerbildschirm überfliegt. »Sie sind die Tierärztin, Emmas Partnerin im Otter House. Unser Au-pair-Mädchen hat neulich unser Kaninchen zu Ihnen gebracht – Sie haben ihn kastriert.«
    Ich erinnere mich. Izzy hat das ziemlich eindrucksvolle Löwenkopfkaninchen als den »Rowdy-Rammler« bezeichnet.
    »Er benimmt sich jetzt viel besser als vorher«, fährt Marietta fort. »Bringt uns nicht mehr so in Verlegenheit, wenn nachmittags andere Kinder zu Besuch kommen. Wir brauchen ihnen nun nicht mehr zu erklären, warum er ständig versucht, die Katze zu bespringen.« Sie lächelt. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Eigentlich geht es mir gut.« Dann korrigiere ich mich: »Nein, eigentlich nicht – ich bin schwanger.«
    »Aha«, entgegnet sie unverbindlich. »Und freuen Sie sich darüber?«
    »Ich weiß nicht so recht … Sagen wir, ich gewöhne mich langsam an den Gedanken.«
    »Haben Sie einen Test gemacht?«
    »Ja. Wahrscheinlich hätte ich auch früher zu Ihnen kommen sollen – ich bin schon in der elften Woche.«
    »Sind Sie sicher, was den Zeitpunkt angeht?«
    »Absolut«, bestätige ich.
    »Dann untersuche ich Sie jetzt erst einmal und melde Sie dann gleich für Ihren ersten Ultraschall an, der ungefähr in der zwölften Woche durchgeführt wird.«
    Nachdem ich überall gepikt und abgetastet und eingehend zu praktisch jedem Aspekt meines Lebens befragt worden bin, danke ich Marietta und verlasse die Praxis. Es fühlt sich merkwürdig an, zur Abwechslung mal Patient zu sein.
    Ben sitzt noch immer draußen in seinem Auto. Ich winke ihm zu, aber er schaut nicht hoch.
    Ich gehe zu Fuß zurück ins Otter House, denn die Arztpraxis liegt gleich um die Ecke. Anschließend rufe ich Alex an. Ich rechne damit, eine Nachricht auf seiner Mailbox hinterlassen zu müssen, doch er geht gleich ran.
    »Hallo, Schatz«, begrüßt er mich, als hätte er auf meinen Anruf gewartet. »Ich denke schon den ganzen Morgen an dich. Wie ist es gelaufen?«
    »Alles gut bis jetzt. Ich habe nächste Woche einen Ultraschalltermin. Dienstag um elf Uhr.«
    »Dann komme ich mit«, erklärt er.
    »Das brauchst du nicht«, antworte ich spontan.
    »Ich will aber, Maz«, erwidert er. Seine Stimme klingt unbeschwert, allerdings höre ich einen warnenden Unterton heraus: keine Widerrede, Maz. Die Entscheidung steht fest. »Ich weiß, ich sollte eigentlich nicht fragen, aber oben im Herrenhaus ist bei den Bestellungen etwas durcheinandergeraten, und uns geht langsam der Hundeimpfstoff aus. Besteht eventuell die Möglichkeit …«
    »Klar, kein Problem«, sage ich lächelnd. »Bei uns ist gerade eine Lieferung angekommen, wir haben genug vorrätig.«
    »Dann komme ich nachher kurz vorbei«, sagt er. »Ich bin gerade auf dem Weg zu einem Pferd, dem ich die Drähte aus dem Kiefer entfernen muss, und später muss ich noch zu ein paar Kälbern mit Durchfall. Und es sieht nach Regen aus.«
    »Na, dann viel Spaß. Das ist übrigens der Grund, warum ich mich auf Kleintiere spezialisiert habe – ich kann jetzt drinnen bleiben und in aller Ruhe arbeiten, ohne durch Regen und Schlamm zu waten. Also bis nachher. Mach’s gut.«
    »Du auch. Und überanstreng dich nicht, versprochen?«
    »Das brauchst du mir nicht jedes Mal zu sagen, Alex«, entgegne ich, erfreut darüber, dass er den Arzttermin nicht vergessen hat und mich zum Ultraschall begleiten will. »Außerdem ist Drew wirklich hilfreich. Ich habe ihm heute die ganzen Operationen überlassen.« Mit den alltäglichen Fällen kommt er bestens zurecht, solange Izzy ihn hin und wieder daran erinnert, wer welcher Patient ist, und dafür sorgt, dass er mit seinen

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