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Dann muss es Liebe sein

Dann muss es Liebe sein

Titel: Dann muss es Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Woodman
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Operationsnotizen auf dem neuesten Stand bleibt, denn manchmal ist er ein bisschen schludrig. »Hoffentlich ist es nichts Ernstes bei den Kälbern«, füge ich hinzu, doch die Verbindung ist abgebrochen. Als ich noch einmal seine Nummer wähle, geht die Mailbox ran.
    Im Laufe dieser Woche melde ich mich noch ein paar Mal bei Emma – telefonisch oder per SMS . Keine von uns erwähnt die Beerdigung. Ich schlage einen gemeinsamen Mädelsabend vor – nicht im Talymill Inn, weil ich Clive lieber nicht begegnen möchte –, aber sie lehnt ab. Einerseits sagt sie, sie sei noch nicht bereit, wieder auszugehen und Spaß zu haben. Andererseits gibt sie mir jedoch zu verstehen, dass wir sie behandeln sollen, als sei nichts geschehen, wenn sie wieder zur Arbeit kommt, und genau das tun wir. An ihrem ersten Morgen setze ich Kaffee auf und hole Donuts.
    »Schön, dass du wieder da bist.« Ich nehme sie in den Arm und drücke sie, als sie zur Tür hereinkommt, und mir fällt auf, dass sie abgenommen hat. Außerdem hat sie eine neue Frisur, einen kürzeren Bob mit asymmetrischem Pony.
    »Das finde ich auch. Ich musste endlich wieder raus. Ben ist mir wirklich eine große Hilfe, aber manchmal wünschte ich, er würde mir ein bisschen Luft zum Atmen lassen.« Ich öffne den Mund, um etwas zu sagen, doch sie bringt mich mit einem Blick zum Schweigen. »Frag mich nicht, wie es mir geht. Ich habe die Nase voll von Leuten, die sich bei mir erkundigen, wie ich das alles verkrafte.«
    »Ich wollte gerade sagen, dass mir deine neue Frisur gefällt«, schwindle ich. Sie steht ihr gut, Emma wirkt dadurch jünger und weniger – das Wort drängt sich ungefragt in meinen Kopf – muttihaft. »Was hältst du von einer kleinen Kaffeepause?« Das ist natürlich ein Witz.
    »Wir haben doch noch gar nicht angefangen.« Emma lächelt, und ich denke: So ist es besser. Das passt eher zu der Emma, die ich kenne und liebe. Ich erzähle ihr nichts von dem Baby, weil ich die Stimmung nicht verderben will, und Frances ruft mich ohnehin nach vorn an den Empfang, ehe wir die Tür des Personalraums erreichen.
    »Maz«, sagt sie, »haben Sie kurz Zeit?«
    »Natürlich.« Ich berühre Emma kurz an der Schulter. »Das holen wir später nach.«
    »Ich war mir nicht sicher, ob ich Sie ansprechen oder gleich zu Drew gehen sollte.« Frances reicht mir einen Behandlungsbogen. »Ich wollte gerade die Mikrochip-Daten fertigstellen, um sie wegzuschicken, als mir aufgefallen ist, dass er Eleanor Tarbarrels neugeborene Kätzchen gegen Staupe geimpft hat.«
    »Gegen Staupe? Wie sollen wir ihr das denn erklären?«
    »Wir?«, entgegnet Frances. »Ich finde, das sollten Sie übernehmen. Es ist besser, wenn einer der Partner mit Eleanor redet, und ich denke nicht, dass Emma das an ihrem ersten Tag in der Praxis tun sollte.«
    »Danke, Frances. Ich kümmere mich darum.« Beim Klang eines Räusperns hinter mir drehe ich mich um. Es ist Emma.
    »Worum kümmerst du dich?«, fragt sie.
    »Ach, nichts«, antworte ich und trete einen Schritt zur Seite, damit sie mich nicht im Profil sieht.
    »Ich hoffe, du lässt mich nicht absichtlich außen vor. Ich will wieder arbeiten – je mehr, desto besser.«
    »Drew hat allen Ernstes Eleanor Tarbarrels Kätzchen eine Welpenimpfung gespritzt«, erkläre ich. »Manchmal ist er wirklich eine Katastrophe.«
    »Sie hat aber noch nicht angerufen, um sich darüber zu beschweren, dass sie jetzt bellen, oder?« Ich hätte gedacht, dass Emma ausrastet, doch sie nimmt den Vorfall auf die leichte Schulter. Es scheint, als sei sie mit dem festen Vorsatz zurückgekommen, sich nicht die gute Laune verderben zu lassen. »Keine Sorge, Maz. Ich kenne Eleanor gut – sie war eine Freundin meiner Mutter.«
    »Aber ich mache mir Sorgen, Em«, erwidere ich störrisch. »Manchmal ist Drew furchtbar unkonzentriert.«
    »Ach, komm schon, Maz, er macht ab und zu einen Fehler. Wer tut das nicht? Es ist doch nichts passiert. Ich rufe Eleanor an und bitte sie, einen neuen Termin zu vereinbaren. Und zum Ausgleich für die Unannehmlichkeiten erlasse ich ihr das Honorar.«
    Ich höre zu, während Emma mit Eleanor telefoniert. Es ärgert mich ein bisschen, dass sie mir einfach so das Heft aus der Hand nimmt, obwohl ich sehr gut zurechtgekommen bin, als sie nicht da war. Außerdem höre ich pikiert, dass Eleanor Tarbarrel bereitwillig einen weiteren Termin bei Drew ausmacht und sogar noch ein paar Tage länger wartet, bis er Zeit für sie hat. Offenbar sind die Frauen von

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