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Dann muss es Liebe sein

Dann muss es Liebe sein

Titel: Dann muss es Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Woodman
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darauf kommt Clive nach draußen und zieht ein Netz voller gelber Plastikenten mit einem Metallring auf dem Kopf hinter sich her.
    »Hast du nicht gesagt, es wären echte Enten?«, frage ich enttäuscht.
    »April, April!«, entgegnet Alex lachend. »Du hast doch nicht ernsthaft geglaubt, dass wir echte Enten schwimmen lassen? Tut mir leid, Maz, aber manchmal kann ich einfach nicht widerstehen, dich ein bisschen auf den Arm zu nehmen. Du glaubst einem auch wirklich alles« – er beugt sich zu mir herüber und küsst mich zärtlich auf die Wange –, »aber das meine ich durchaus positiv.«
    »Hey, Alex. Und da ist ja auch Maz.« Es ist Stewart. Lynsey folgt ihm mit dem Baby auf dem einen Arm und einem wild um sich tretenden Kleinkind auf dem anderen. »Wann machst du endlich eine ehrbare Frau aus ihr?« Seine Augen funkeln, als er mich ansieht. Er ist ein netter Kerl, doch bei seinem schütter werdenden Haar und dem Ansatz von Bierbauch kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen, was die Frauen an ihm finden. Heute trägt er eine seiner typischen Jacken mit »British Beef«-Aufdruck auf der Brust, Bermudashorts, schwarze Socken und Stahlkappenschuhe.
    »Stewart, du hast Frances noch keine Ente gekauft«, mischt sich Lynsey ein, ehe Alex antworten kann. Frances ist ihre Jüngste, sie wurde nach unserer Frances benannt, die sie gewissermaßen auf die Welt gebracht hat, als bei Lynsey letzten Sommer überraschend die Wehen einsetzten, während sie gerade im Otter House war. Sie setzt den kleinen Jungen ins Gras und lässt ihn da weiterschreien. »Der beruhigt sich schon wieder«, sagt sie. »Er bekommt ständig Wutanfälle, genau wie sein Vater.«
    »Das Baby braucht keine Ente«, antwortet Stewart. »Die Kleine würde es nicht mal mitkriegen.«
    »Geizkragen«, schimpft Lynsey und läuft unter ihrem ausgebeulten Hut rot an.
    »Ich kann mir das alles nicht leisten, Lyns. Gerade erst ist die Tierarztrechnung von letztem Monat gekommen.«
    »Eigentlich war es die von vorvorletztem Monat«, entgegnet Alex grinsend. »Aber kein Problem, ich weiß ja, wo du wohnst.«
    Ich sehe, wie Lynsey ihrem Mann finstere Blicke zuwirft, während Stewart erklärt, dass er nachher noch mit Alex über Fotos von irgendeinem Bettenrennen reden muss, an dem Alex und er zusammen mit Chris teilgenommen haben. Er möchte sie bei seiner Trauzeugenrede verwenden, aber er hat keine Ahnung, wo sie abgeblieben sind. Dann geht er mit Lynsey davon, und sie setzen ihren Streit über Enten und Geld ein Stück weiter entfernt fort.
    »Er liebt sie wirklich«, sagt Alex. »Lynsey wusste, worauf sie sich einlässt, und sie kann auch ziemlich biestig sein. Bei ihnen zu Hause fliegen oft genug die Fetzen. Einmal war ich bei ihnen auf dem Hof, da stand plötzlich eine Tasche mit Stewarts Sachen vor der Stalltür.«
    »Ich fände es schrecklich, wenn wir uns die ganze Zeit streiten würden.«
    »Ich glaube, sie genießen die Versöhnungen.« Alex schaut an mir vorbei zur Hintertür des Pubs. »Ah, da sind sie ja. Lucie! Seb! Hier sind wir!« Alex steckt sich eine Perlzwiebel in den Mund und winkt sie heran.
    Es ist nicht der Senf, der einen glühenden Schmerz durch meine Brust jagt, sondern der Anblick von Alex’ Eltern, die die Kinder begleiten.
    »Daddy!« Lucie reißt sich von Sophias Hand los und kommt in einem geblümten Sommerkleid, Strickjacke und Reitstiefeln auf uns zugerannt. »Kann ich eine Ente haben?«
    »Ich weiß nicht«, sagt Alex zögernd.
    Lucie rafft ihr Kleid hoch und legt den Kopf schräg. »Bitte, Daddy, ich brauche unbedingt eine Ente.«
    »Ich will auch eine Ente.« Seb ist auch angekommen und klettert auf Alex’ Schoß. Er trägt Jeans und ein »Bob der Baumeister«-Sweatshirt. Alex putzt ihm mit einer Papierserviette die Nase.
    »Grandpa kauft jedem von euch eine Ente«, mischt sich Sophia ein. Sie hat den Jackenkragen hochgeschlagen und den Hut tief in die Stirn gezogen, als sei es ihr peinlich, inmitten des gemeinen Volks von Talyton St. George gesehen zu werden. »Nicht wahr, Fox-Gifford?«, fügt sie streng hinzu und dreht sich zu ihrem Mann um.
    »Davon weiß ich nichts.« Er hängt sich den Spazierstock über den Arm und klopft auf die Taschen seines abgetragenen Blazers. »Ich habe kein Geld mitgebracht.«
    »Doch, hast du«, fällt ihm Lucie ins Wort. »Ich hab gesehen, wie du welches aus Omas Portemonnaie genommen hast.«
    »Du warst das also«, meint Sophia finster.
    »Schluss jetzt mit diesen verdammten Enten«,

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