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Dann muss es Liebe sein

Dann muss es Liebe sein

Titel: Dann muss es Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Woodman
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laufen kann.«
    »Wir werden ohnehin ein Kindermädchen einstellen, damit Maz weiterarbeiten kann«, kommt Alex mir zu Hilfe.
    Ein Kindermädchen? Was hatte ich denn erwartet? Dass Alex anbietet, Hausmann zu werden?
    »Wenn ich sage, mein ganzer Besitz geht an die Enkel, dann ist das da jedenfalls nicht gemeint.« Der alte Fox-Gifford sticht mit dem Finger in Richtung meines Bauchs. »Sebastian als der Erstgeborene wird die Praxis erben.«
    »Ist dir nie in den Sinn gekommen, dass er sie womöglich gar nicht haben will?«, kontert Alex. »Im Moment vergöttert er Bob und will unbedingt Bauunternehmer werden.«
    Der alte Fox-Gifford scheint Alex’ Sarkasmus nicht zu bemerken.
    »Wer ist Bob?«, erwidert er ungeduldig. »Ach was, auch egal. Das geht wieder vorbei. Er wurde zum Tierarzt geboren.«
    »Vater«, setzt Alex an, »nein, ich schäme mich, dich Vater zu nennen. Verstoß mich, enterbe mich, tu, was du willst. Das wird nichts ändern. Ich werde Maz unter keinen Umständen aufgeben, bloß weil du sie nicht leiden kannst. Deine Meinung interessiert mich nicht.« Er wendet sich Sophia zu. »Von dir hätte ich das nicht erwartet, Mutter.« Er hält meine Hand fest. »Komm mit, Maz.« Ich fand Alex während der gesamten Auseinandersetzung mit seinen Eltern sehr beherrscht, aber nun zittert seine Stimme. »Ich habe genug von diesem Unsinn. Wir gehen.«
    Erst jetzt wird mir bewusst, dass Lucie und Seb noch immer neben uns stehen, und an Lucies verstörter Miene, der einzelnen Träne, die auf ihrer Wange glitzert, und ihrer zitternden Oberlippe erkenne ich, dass sie jedes Wort verstanden hat.
    »Alex.« Ich tippe ihn an. »Die Kinder.«
    »O nein«, stöhnt er, geht hastig vor ihnen auf die Knie und nimmt ihre Hände. Wenigstens die von Seb. Lucie entzieht sie ihm sofort wieder. »Es tut mir leid …« Er dreht sich zu seinen Eltern um.
    »Seht ihr, was ihr angerichtet habt? Ich wollte es ihnen nachher sagen, in aller Ruhe, ohne eine Szene. Um Himmels willen, geht mir endlich aus den Augen. Beide.« Ich vermute, er wäre sehr viel weniger beherrscht, wenn die arme Lucie und Seb nicht in der Nähe wären. Ärgerlich schlurft der alte Fox-Gifford davon und redet murrend auf Sophia ein, die neben ihm hergeht.
    »Es tut mir so leid, Lucie«, sagt Alex. »Ihr solltet es nicht auf diese Weise erfahren. Hast du mein Portemonnaie noch?« Langsam gibt sie es ihm zurück. Er öffnet es und holt das Ultraschallbild des Babys heraus. Ich weiß nicht, ob das wirklich hilfreich ist, denn es sieht einem Baby noch nicht sehr ähnlich, doch Lucie und Seb mustern es mit großem Interesse.
    »Dann bekommt Maz also ein Baby«, schnieft Lucie. Faszination und Entsetzen spiegeln sich in ihren weit aufgerissenen Augen, als sie ihren Vater anstarrt. »Daddy, heißt das, ihr hattet …«
    »Ja, Lucie«, unterbricht Alex sie hastig. »Danke. Du und Seb bekommt im Herbst einen Halbbruder oder eine Halbschwester. Aber vielleicht sollten wir nachher weiter über das Baby reden und erst einmal ein paar Enten kaufen, was meint ihr?«
    Seb nickt altklug. Lucie runzelt die Stirn, doch als Alex ihr das Portemonnaie hinhält, schnappt sie es ihm aus der Hand und marschiert mit ihrem Bruder an der Hand in Richtung Flussufer davon.
    »Ich fasse es nicht, wie sich deine Eltern wieder aufgeführt haben«, sage ich wütend, als wir ihnen folgen. »Ich wette, sie haben nicht eine Sekunde an Lucie und Seb gedacht.«
    »Es war nicht gerade die schonendste Art, ihnen beizubringen, dass sie ein Halbgeschwisterchen bekommen«, stimmt Alex mir zu. »Ach, Maz, es tut mir leid, dass sie so verdammt unerträglich sind. Du hast nichts falsch gemacht, außer ihren Sohn sehr glücklich zu machen.«
    »Schon gut. Du kannst ja nichts dafür.« Es schmerzt mich zutiefst, dass mein Baby ohne Oma und Opa aufwachsen muss, weil es weder meine noch Alex’ Eltern kennenlernen wird, und ich fühle mich elend, da sich Alex meinetwegen mit seinen Eltern überworfen hat.
    »Am liebsten würde ich ihnen auch noch den Kontakt mit Lucie und Seb verbieten«, fährt Alex fort.
    »Das wäre aber den Kindern gegenüber nicht fair«, wende ich ein.
    »Ich weiß«, erwidert Alex. »Ich will sie nicht als Druckmittel gegen die jämmerlichen Erpressungsversuche meiner Eltern missbrauchen. Und es ist mir auch völlig egal, wenn sie mich beim Erbe übergehen. Schon allein wegen der Erbschaftssteuer.«
    »Aber was ist mit der Praxis? Hast du keine Angst, dass sie ihre Drohung wahr machen und sie

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