Danse Macabre
notgelandeter Außerirdischer sein sollte; oder Allison Hayes als Flüchtling einer Basketballmannschaft in The Attack of the Fifty Foot Woman. (Hätte sie doch nur in Bert I. Gordons The Amazing Colossal
Man [dt: Der Koloß} wandern können … Denken Sie an die
Kinder, die die beiden hätten machen können!) Dann ist da
der wunderbare Augenblick in dem Film Ruby aus dem Jahr
1978, einem Routinestreifen über ein Autokino, in dem es
spukt, als eine der Personen einen Knopf an einem Cola-Automaten drückt und einen Becher Blut bekommt. Sie müssen
wissen, im Inneren der Maschine wurden alle Leitungen an
eine noch warme menschliche Leiche angeschlossen.
In The Children of Cain, einem Western und Horror-Film
(der fast, aber nicht ganz, das Niveau von Billy the Kid Meets
Dracula erreicht), zieht John Carradine mit Fässern voll Salzwasser anstatt Trinkwasser nach Westen, die er an den Seiten
seines Conestoga-Wagens festgeschnallt hat, um seine Sammlung abgeschnittener Köpfe besser aufbewahren zu können
(wahrscheinlich nur deshalb, weil ein Cola-Automat in jener
Zeit ein Anachronismus gewesen wäre). In einem dieser
Filme der Art »Verlorener Kontinent« - in diesem spielte
Cesar Romero mit - waren alle Dinosaurier Zeichentrickfiguren. Und auch Irwin Allens The Swarm (dt: Der tödliche
Schwarm) sollte ich nicht vergessen, mit seinen unglaublichen Kasch-Arbeiten und dem Stab vertrauter Gesichter.
Das ist ein Film, der sogar Prophecy noch in den Schatten
stellt; er hat zwölf Millionen Dollar gekostet und sieht nach
einem Zweihunderttausend-Dollar-Streifen aus.
2
Aus Castle of Frankenstein:
The Blob
Dieser SF-Horror kommt als flache Imitation von »Rebel
Without A Cause« und »The Creeping Unknown« daher.
Zähflüssiger Schrecken aus dem All verschlingt Menschen,
bis er in lächerlichem Finale vernichtet wird.
Diese uncharakteristisch gereizte Besprechung eines Films,
der einem Schauspieler die erste Rolle bot, der sich damals
noch »Steven McQueen« nannte, mißachtet einige feine
Sachverhalte: Das Titellied zum Beispiel, von einer Gruppe
gespielt, die verdächtig nach den Chords klingt, die Teile aus
»Sh-Boom« spielen, läuft zu einem fröhlichen kleinen Zeichentrickfilm expandierender Blobs. Das Stück, falls es Sie
interessiert, wurde von einem Burschen namens Burt Bacharach geschrieben. Das echte Blob, das im Inneren eines hohlen Meteors auf der Erde landet, sieht anfangs wie geschmolzenes Blaubeereis und später wie ein gigantischerWackelpudding aus. Trotz seines kaum vielversprechenden Anfangs hat
der Film seine echten Augenblicke von Unbehagen und Horror. Das Blob hüllt den Arm eines Farmers ein, der unvorsichtig genug war, es zu berühren, dann nimmt es eine häßliche
rote Farbe an, während der Farmer anfängt zu schreien. Später, nachdem McQueen und seine Freundin den Farmer entdeckt und zum dortigen Arzt gebracht haben, verschlingt das
Blob in dem schattigen Sprechzimmer zuerst die Schwester
und dann den Arzt selbst. Michael J. Rodi, der mir die genaue Szene in einem Brief mitteilte, nachdem er die Ausgabe
dieses Buches gelesen hatte (was bedeutet, liebe Freunde,
daß ich es beim ersten Mal falsch geschildert habe), fügt
hinzu, daß »McQueen und seine Freundin (…) gerade noch
rechtzeitig zurückkehren, um zu sehen, wie der Doktor sich
an seiner Jalousie festklammert, bevor er verschlungen
wird«.
Zudem ist die Besprechung in C of F ungewöhnlicherweise
falsch, was das Ende des Films anbelangt: Das Blob erwies
sich als unsterblich. Es wurde eingefroren und zum Südpol
geflogen, wo es auf die Fortsetzung warten mußte: Beware
the Blob (auch als Son of the Blob in den Verleih gekommen).
Die schönste Szene für uns, die wir uns als Kenner schlechter
Spezialeffekte betrachten, ist die, als das Blob ein ganzes
Lokal auf einmal verschlingt. Wir sehen, wie das Blob langsam über eine Farbfotografie des Inneren des Lokals quillt.
Bewundernswert. Muß Bert I. Gordon neidisch gemacht
haben.
Über Invasion of the Saucer-Men, einen American- International-Film von 1957, schrieb C of F mit seinem üblichen savoir faire:
Lächerlicher SF-Schnellschuß auf unterstem Teenager-Niveau. Die Invasoren aus dem Weltraum sind niedliche
kleine Untertassenpiloten, die den Opfern Alkohol in die
Venen spritzen. Das Ende ist recht komisch (hick!).
Invasion of the Saucer-Men entstammt AIPs Blech-Zeitalter
(man kann es wirklich nicht als AIPs goldenes Zeitalter bezeichnen, das kam später, mit der Reihe von Filmen,
Weitere Kostenlose Bücher