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Danse Macabre

Danse Macabre

Titel: Danse Macabre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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dennoch irgendwie miefig - wie eine tote Ratte in einem
Bernsteinklotz.
    hörlich die radioaktiven Abfälle ins Meer kippt. Er läßt sich
mit Freuden auf die Reise nach Maine ein, damit er einmal
eine Weile keine Rattenbisse mehr verarzten muß. Seine Frau
freut sich darauf, weil sie schwanger ist und es ihm möglichst
schonend beibringen möchte. So überzeugt Foxworth von
der Vorstellung des bevölkerungsmäßigen Nullwachstums zu
sein scheint, hat er offenbar sämtliche Maßnahmen zur
Schwangerschaftsverhütung seiner Frau überlassen, die von
Ms. Shire gespielt wird, der es gelingt, den ganzen Film hindurch außerordentlich müde auszusehen. Wir glauben ihr
ohne weiteres, daß sie jeden Morgen ihre Kekse kotzen
könnte.
    Aber als sie erst einmal in Maine sind, stellt das seltsame
Paar fest, daß hier noch ganz andere Vorkommnisse am Laufen sind. Die Indianer und die Papierfirma sind im offenen
Kampf, was das Thema Umweltverschmutzung anbelangt;
schon ziemlich am Anfang schlitzt ein Angestellter der Firma
den Boß der Indianer fast mit einer Steihl-Motorsäge auf.
Übel. Noch übler sind die Beweise für Umweltverschmutzung. Foxworth stellt fest, daß der alte Indianerboß (man
wagt nicht so recht, ihn Häuptling zu nennen) regelmäßig
seine Hände mit Zigarettenkippen verbrennt, weil sie gefühllos geworden sind - ein klassisches Anzeichen für Quecksilbervergiftung, sagt Foxworth ernst zu Shire. Eine Kaulquappe so groß wie ein Lachs springt ans Ufer des Sees, und
beim Angeln sieht Foxworth einen Lachs, der etwa die Größe
von Flipper hat.
    Zum Pech seiner schwangeren Frau fängt Foxworth einen
Fisch, und sie essen ihn. Sehr schlimm für das Baby, wie sich
herausstellt …, wenngleich die Frage, was genau Ms. Shire in
ein paar Monaten zur Welt bringen mag, unserer Phantasie
überlassen bleibt. Bis der Film schließlich fertig ist, scheint
diese Frage dann weniger als brennend zu sein.
    In einem Netz im See werden mutierte Babys gefunden schreckliche, runzlige Geschöpfe mit schwarzen Augen und
entstellten Körpern, die mit fast menschlichen Stimmen wimmern und plärren. Diese »Kinder« sind ein erschreckender
Effekt des Films.
    Mutter ist irgendwo dort draußen …, und sie erscheint
auch bald darauf selbst auf der Bildfläche, sie sieht teils wie
ein abgezogenes Schwein und teils wie ein von innen nach
außen gekrempelter Bär aus. Sie verfolgt Foxworth, Shire
und die bunt zusammengewürfelte Truppe, die bei ihnen ist.
Der Kopf eines Helikopterpiloten wird abgeknabbert (aber
es ist ein diskretes Knabbern; es ist ein PG-Film), und der
»böse alte Angestellte, der allen Lügen erzählt hat«, wird
ebenfalls gemampft. Einmal watet die Monstermutter durch
einen See, der wie ein ausTischhöhe aufgenommenes Kinderplanschbecken aussieht (was Erinnerungen an solche japanischenTriumphe derTricktechnik wie Ghidrah, the Three-Headed Monster [dt: Befehl aus dem Dunkel] und Godzilla vs. the
Smog-Monster [dt: Frankensteins Kampf gegen die Teufelsmonster} wachruft), und bricht in eine Blockhütte ein, in der
die geschrumpfte Gruppe der Überlebenden Zuflucht gesucht hat. Wenngleich er uns als Junge aus der Stadt präsentiert wird, gelingt es Foxworth, das Monster mit Pfeil und
Bogen wegzuschaffen. Und als Foxworth und Shire aus der
Wildnis wegfliegen, hebt ein anderes Monster seinen zottigen
Kopf und sieht ihrem abfliegenden Flugzeug nach.
    George Romeros Film Dawn of the Dead kam etwa zur
gleichen Zeit wie Prophecy in die Kinos (Juni/Juli 1979), und
ich fand es bemerkenswert (und amüsant), daß Romero
einen Horror-Film für zwei Millionen Dollar gedreht hatte,
der nach sechs Millionen Dollar aussah, und Frankenheimer
einen für zwölf Millionen, der nach zwei aussah.
    In Frankenheimers Film geht eine ganze Menge daneben.
Keine der indianischen Hauptrollen wird von echten India nern gespielt; der alte Indianerboß hat einTipi im nördlichen
Neu-England, wo die Indianerstämme Blockhütten bauten;
die Wissenschaft ist nicht vollkommen falsch, aber sie wird
auf eine opportunistische Weise eingesetzt, die eigentlich
nicht fair ist, wenn man dieTatsache bedenkt, daß die Macher
des Films behaupteten, sie hätten einen Film mit »sozialem
Gewissen« gedreht; die Personen sind Schablonen; die Spezialeffekte sind (mit Ausnahme der unheimlichen Babymutanten) schlecht.
    Dem allem stimme ich mit Freuden zu. Aber ich muß störrisch und hilflos wieder darauf zurückkommen, daß mir Prophecy gefallen hat, und allein darüber zu

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