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Danse Macabre

Danse Macabre

Titel: Danse Macabre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Skelett! Unglaublich! The Unholy Three, dasselbe! Chaney beherrschte mein Leben. Ich war schon lange vor meinem achten Geburtstag ein begeisterter Film-Fan. Nachdem ich
ßlackstone in Waukegan, meiner Heimatstadt in Illinois, auf
der Bühne gesehen hatte, als ich neun war, wurde ich zum berufsmäßigen Zauberer. Als ich zwölf war, kam MR . ELECTRICO und sein reisender elektrischer Stuhl zusammen mit Dill Brothers Sideshows and Carnival. Das war sein >wirklicher<
Name. Ich lernte ihn kennen. Wir saßen am Seeufer und unterhielten uns über Philosophien …, er über seine kleinen,
ich über meine grandios übergroßen von Zukunft und Magie.
Wir schrieben uns einige Briefe. Er lebte in Cairo, Illinois,
und war, sagte er, ein des Amtes enthobener presbyterianischer Pfarrer. Ich wünschte, ich könnte mich an seinen Taufnamen erinnern. Aber seine Briefe gingen im Lauf der Jahre
verloren, doch die kleinen Zaubertricks, die er mir beibrachte, kann ich immer noch. Wie dem auch sei, Zauberei
und Zauberer und Chaney und Bibliotheken waren mein
Leben. Für mich sind Bibliotheken die wahren Geburtsstätten des Universums. Ich war in der Bibliothek meiner Heimatstadt mehr zu Hause als in meinem Elternhaus. Ich liebte
sie besonders abends, wenn ich mit meinen fetten Pantherfüßen durch die Reihen ging. Das alles floß in Something Wik ked This Way Comes ein, das seinen Anfang in einer Kurzgeschichte mit dem Titel >The Black Ferris< [dt: >Das schwarze
Riesenrad<] hatte, die im Mai 1948 in Weird Tales erschien und
einfach wuchs wie einTopsy …«
    Bradbury hat während seiner ganzen Laufbahn Fantasy
veröffentlicht, und auch wenn Something Wicked This Way
Comes vom Christian Science Monitor als »alptraumhafte Allegorie« bezeichnet wurde, schreibt Bradbury eigentlich nur
in seiner Science Fiction Allegorien. In seiner Fantasy beschäftigt er sich mit Thema, Charakter, Symbol … und dem
phantastischen Schub, den der Verfasser von Fantasy erfährt,
wenn er den Fuß aufs Gaspedal setzt, sich am Lenkrad festhält und seine alte Kiste direkt in die schwarze Nacht des Unwirklichen fährt.
    Bradbury selbst schildert es folgendermaßen: »[>Black Ferris<] wurde 1958 ein Drehbuch, nachdem ich Gene Kellys Invitation to Dance gesehen hatte und so sehr für ihn und mit
ihm arbeiten wollte, daß ich nach Hause lief, ein Expos6 für Dark Carnival (wie ich es damals noch nannte) schrieb und es
zu seinem Haus brachte. Kelly flippte aus, sagte, er wollte
selbst Regie führen, ging nach Europa, um Geld aufzutreiben, bekam keines, kam entmutigt zurück, gab mir meinen
Drehbuchentwurf wieder, etwa achtzig Seiten, und wünschte
mir viel Glück. Ich sagte mir, zum Teufel, und schrieb Something Wicked mit Unterbrechungen im Verlauf von zwei Jahren fertig. Dabei sagte ich alles und jedes, was ich jemals über
mein jüngeres Selbst und darüber hatte sagen wollen, was ich
von diesem schrecklichen Ding hielt: dem Leben, und diesem
anderen Schrecken: demTod; und der Heiterkeit von beiden.
    Mehr als das jedoch beging ich eine Tat der Liebe, ohne es
selbst zu wissen. Ich schrieb einen Lobgesang auf meinen
Vater. Das wurde mir erst eines Nachts 1965 klar, ein paar
Jahre, nachdem der Roman veröffentlicht worden war. Ich
konnte nicht schlafen, stand auf und ging in meine Bibliothek, nahm den Roman, las bestimmte Teile daraus nochmals
und brach in Tränen aus. Mein Vater war für alle Zeiten als
>der Vater im Buch< in dem Roman verewigt! Ich wünschte
mir, er hätte es noch selbst lesen und stolz auf seineTapferkeit
bezüglich seines liebenden Sohnes sein können.
    Während ich dies schreibe, bin ich wieder gerührt und erinnere mich, mit welchem Ausbruch von Freude und Schmerz
ich feststellte, daß mein Dad für immer dort war, jedenfalls
für mich für immer, auf dem Papier, im Druck, herrlich anzuschauen.
    Ich weiß nicht, was ich sonst noch sagen soll. Mir hat jede
einzelne Minute des Schreibens daran Spaß gemacht. Zwischen der ersten und der zweiten Fassung habe ich sechs Monate freigenommen. Ich lauge mich nicht aus. Ich lasse einfach mein Unterbewußtsein zu Wort kommen, wenn es etwas
zu sagen hat.
    Von allen meinen Büchern ist mir dieses das liebste. Ich
werde es immer lieben, und die Figuren darin, Dad und Mr.
Electrico, undWill und Jim, die beiden äußerst müden und in
Versuchung geführten Hälften von mir selbst, bis ans Ende
meinerTage.«
    Was uns bei Something Wicked This Way Comes vielleicht
als erstes auffällt, ist die Tatsache, daß

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