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Danse Macabre

Danse Macabre

Titel: Danse Macabre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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einmal Conan so umwerfend war.
Blochs Vorschlag war, man sollte Conan in die Finsternis verbannen, wo er sein Schwert dazu benützen konnte, PapierPuppen auszuschneiden. Unnötig zu sagen, daß dieser Vorschlag von den marschierenden Heerscharen der Conan-Fans
nicht mit Begeisterung aufgenommen wurde, sie hätten den
armen Bob Bloch wahrscheinlich auf der Stelle gelyncht, hätten sie ihn damals in Milwaukee erwischt.
    Sogar noch unter den »Schwert und Magie«-Geschichten
sind die Superhelden, welche die Comics der beiden verbliebenen Giganten der Branche bevölkern - wenngleich »Giganten« fast ein zu starkes Wort ist; laut einer Umfrage, die
1978 in einer Ausgabe von Warrens Magazin Creepy veröffentlicht wurde, schwindet die Comicleserschaft stets und unumkehrbar. Diese Figuren (die von den Fließbandkünstlern,
welche sie zeichnen, traditionell »Helden in langer Unterwäsche« genannt werden) sind unverwundbar. Aus ihren magischen Körpern fließt niemals Blut; sie sind irgendwie imstande, so farbenprächtige Bösewichter wie Lex Luthor und
den Sandmann der Gerechtigkeit zu übergeben, ohne jemals
einmal ihre Masken abnehmen und vor einem Gericht gegen
sie aussagen zu müssen; sie sind manchmal unten, aber nie mals geschlagen.*
    Am anderen Ende des Spektrums haben wir Figuren der
Fantasy, die entweder ohnmächtig sind und Macht in sich
selbst entdecken (wie Thomas Covenant in Stephen Donald
    * Einer der Gründe für den Erfolg, den Marvels Spider Man hatte, als er
Anfang der sechziger Jahre in die Szene hineinplatzte, mag seine Verwundbarkeit gewesen sein; er war und ist eine liebsame Abwechslung
von den Comic-Stereotypen. Seine Verwundbarkeit als Peter Parker
hat etwas Einnehmendes an sich, und seine zeitweise Ungeschicklichkeit als Spider Man ebenso. Nachdem er am Anfang von der radioaktiven Spinne gebissen wurde, verspürte Peter keinen heiligen Wunsch,
das Verbrechen zu bekämpfen; statt dessen versuchte er sich im Showgeschäft. Es dauert jedoch nicht lange, bis er eine Wahrheit herausfand, die für ihn bitter und für den Leser belustigend ist: Einerlei, wie
toll man in der Sullivan Show ausgesehen hat, die Marine Midland
Bank löst deshalb noch lange keinen Scheck ein, der auf »The Amazing
Spider Man« ausgeschrieben ist. Diese Einschübe von mit Wehmut
durchsetztem Realismus kann man zu Stan Lee zurückverfolgen, dem
Schöpfer von Spider Man, der auch der Mann ist, dem wir es zu verdanken haben, daß die Comics nicht dasselbe Schicksal erlitten wie die
Pulps und die Groschenromane der sechziger und siebziger Jahre.
    sons bemerkenswerter Trilogie Thomas Covenant der Zweifler oder wie Frodo sie in Tolkiens epischer Geschichte von
den Ringen entdeckt), oder Figuren, die Macht verlieren und s ie dann wiederfinden, wie Scott Carey in The Shrinking
Man.
    Horror-Literatur ist, wie wir zuvor schon gesagt haben, ein
kleines Gebiet im weiteren Feld der Fantasy, und was ist Fantasy schon anderes als Geschichten von Magie? Und was sind
Geschichten von Magie schon anderes als Geschichten von
Macht? Ein Wort definiert das andere beinahe. Macht ist
Magie; Macht ist Potenz. Das Gegenteil von Potenz ist Impotenz, und Impotenz ist der Verlust von Magie. In den Geschichten des »Schwert und Magie«-Genres gibt es keine Impotenz, und auch in denen von Batman und Superman und
Captain Marvel nicht, die wir als Kinder gelesen und dann hoffentlich - aufgegeben haben, als wir uns anspruchsvollerer Literatur und besseren Einblicken in das zuwandten, was
die Erfahrung des Lebens wirklich ist. Das große Thema der
Fantasy ist nicht, wie man die Magie hält und schwingt (wäre
das so, so wäre Sauron und nicht Fredo der Held vonTolkiens
Trilogie); es ist - finde ich jedenfalls -, wie man die Magie findet und entdeckt, wie sie funktioniert.
    Und um wieder auf Mathesons Buch zurückzukommen,
das Schrumpfen selbst ist ein seltsam beengendes Konzept,
nicht? Es fällt einem sofort tonnenweise Symbolik ein, die
sich meistens um Potenz und Impotenz dreht …, sexuell und
anders. In Mathesons Buch ist das Schrumpfen von zentraler
Bedeutung, denn Scott Carey fängt an, Größe als Macht zu
betrachten, Größe als Potenz …, Größe als Magie. Als er zu
schrumpfen anfängt, verliert er alle drei -jedenfalls glaubt er
das, bis sich seine Ansichten ändern. Seine Reaktion auf den
Verlust von Macht, Potenz und Magie ist verständlicherweise
eine blinde, tobende Wut:
    »Was bilden die sich eigentlich ein?« fuhr er auf. »Daß ich
weiter mit

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