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Danse Macabre

Danse Macabre

Titel: Danse Macabre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Schwarzen Witwe symbolisiert, die ebenfalls in Scotts Kellerwelt haust. Als Scott das einzige in sei
* Dieses und die nachfolgenden Zitate wurden der deutschen Neuausgabe Die seltsame Geschichte des Mr. C, München 1983, entnommen.
(Anm.d. Übers.)
    nem Leben entdeckt, das nicht geschrumpft ist, seine Fähigkeit zu denken und zu planen, entdeckt er auch eine Quelle
der Energie, die unveränderlich ist, einerlei, in welchem
-kosmos er sich befindet. Es folgt sein Entkommen aus dem
Keller, das Matheson so seltsam und furchteinflößend schildert wie jede fremde Welt…, und seine letzte herzzerreißende Entdeckung: »Für die Natur jedoch gab es keine
Null.« Es gibt einen Ort, wo der Makrokosmos und der Mikrokosmos sich schließlich treffen.
    Man kann The Shrinking Man schlicht und einfach als gute
Abenteuergeschichte lesen - es ist ganz sicher eine der wenigen handverlesenen, die ich Leuten geschenkt und sie um das
Erlebnis des erstmaligen Lesens beneidet habe (andere
wären Robert Blochs The Scarf, Tolkiens The Hobbit [dt: Der
kleine Hobbit] und Berton Rouche’s Feral). Aber in Mathesons Roman ist mehr enthalten als nur ein Erlebnis, eine Art
surrealistisches Abenteuerprogramm für kleine Menschen.
Auf einer nachdenklicheren Ebene ist es ein Kurzroman, der
sich in nachdenklich stimmender Weise mit Konzepten der
Macht beschäftigt - verlorener und gewonnener Macht.
    Ich möchte mich kurz von Mathesons Buch zurückziehen aber ich werde zurückkommen, wie Douglas MacArthur und folgende verwegene Aussage machen: Die gesamte Fantasy handelt letztlich vom Konzept der Macht; große Fantasy
handelt für gewöhnlich von Menschen, die sie mit großen Kosten erlangen oder auf tragische Weise verlieren; mittelmäßige Fantasy handelt von Leuten, die sie niemals verlieren,
sondern nur ausüben. Mittelmäßige Fantasy spricht für gewöhnlich Menschen an, die in ihrem eigenen Leben einen
eindeutigen Mangel an Macht verspüren und einen kräftigen
Schuß davon bekommen, wenn sie Geschichten von muskelbepackten Barbaren lesen, deren erlesene Kunstfertigkeit
beim Schwertschwingen nur noch von ihrer erlesenen Kunstfertigkeit beim Ficken übertroffen wird; in diesen Geschichten können wir durchaus den einen Meter neunzig großen
Helden finden, der sich mit dem Schwert in einer Hand die
Alabasterstufen einer Tempelruine emporkämpft, während
er eine spärlich bekleidete Schöne im freien Arm hält.
    Diese Art von Literatur, die von ihren Fans gemeinhin
»Schwert und Magie« genannt wird, ist nicht die unterste
Stufe der Fantasy, aber sie hat dennoch etwas ungeheim Vulgäres an sich; meistens geht es um die »harten Jungs«, die in
Tierfelle gekleidet sind, alles mit der Einstufung »R« versehen (und wahrscheinlich mit einem Umschlagbild von Jeff
Jones). »Schwert und Magie«-Romane und -Geschichten
sind Geschichten von Macht für die Machtlosen. Der Mann,
der Angst hat, von den jungen Punks an der Bushaltestelle
verprügelt zu werden, kann nach Hause gehen und sich
abends vorstellen, wie er ein Schwert schwingt, wie sein
Bauch auf wundersame Weise verschwunden ist und wie seine
schlaffen Muskeln in die eisernen Pakete verwandelt wurden,
welche die Pulps der letzten fünfzig Jahre besungen und beschrieben haben.
    Der einzige Autor, der mit solchen Geschichten wirklich
durchkam, war Robert E. Howard, ein eigentümliches
Genie, das im ländlichen Texas lebte und starb (Howard beging Selbstmord, als seine Mutter unheilbar krank im Koma
lag, da er sich ein Leben ohne sie offenbar nicht vorstellen
konnte). Howard überwand die Grenzen seines unreifen Materials durch die Wucht und die Wut seines Schreibstils und
durch seine Phantasie, die mächtiger war als die wildesten
Machtphantasien seines Helden Conan. In seinen besten Werken ist Howards Schreiben so geladen, daß es beinahe Funken zu sprühen scheint. Geschichten wie »The People of the
Black Circle« (dt: »Der schwarze Kreis«) glühen mit dem
grellen Elmsfeuer seiner fiebrigen Intensität. In seinen besten Arbeiten war Howard derThomasWolfe der Fantasy, und
die meisten seiner Conan-Geschichten scheinen beinahe
über sich selbst zu purzeln, so groß ist ihr Bedürfnis, hinaus
zu gelangen. Doch seine anderen Werke waren entweder
wenig bemerkenswert oder bodenlos …, das Wort wird die
Legionen seiner Fans erzürnen und verletzen, aber mir fällt
kein anderes passendes ein. Robert Bloch, einer von
Howards Zeitgenossen, deutete in seinem ersten Brief an Weird Tales an, daß nicht

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