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Danse Macabre

Danse Macabre

Titel: Danse Macabre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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überquellenden Film nach einem Drehbuch von Robert Bloch zu Axtschwingerehren), Dementia-13 (dt: Dementia-13) (Francis
Coppolas erster Spielfilm), Nightmare (dt: Der Satan mit den
langen Wimpern), ein von Hammer produzierter Film, Repulsion (dt: Ekel). Das sind nur ein paar Kinder von Hitchcocks
Film, der von Joseph Stefano für die Leinwand bearbeitet
wurde. Stefano machte danach die Fernsehserie Outer Limits, auf die wir noch zu sprechen kommen werden.
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    Es wäre lächerlich, zu behaupten, daß jeder moderne Horror,
gedruckt oder auf Zelluloid, auf diese drei Archetypen zurückgeführt werden kann. Es würde die Dinge erheblich erleichtern, aber es wäre eine falsche Erleichterung, selbst
wenn man die Tarotkarte des Gespensts noch hinzufügen
würde. Es bleibt nicht beim Ding, beim Vampir und beimWerwolf; es lauern auch noch andere Schrecken im Schatten.
Aber diese drei sind für einen großen Block moderner Horror-Literatur verantwortlich. Den verschwommenen Schemen des »Dings ohne Namen« sehen wir in Howard Hawks’ The Thing (dt: Das Ding aus einer anderen Welt) (wie sich herausstellt - enttäuschenderweise, wie ich immer fand -, handelt es sich dabei um den großen Jim Arness, der als Gemüse
aus dem Weltraum verkleidet wurde); derWerwolf erhebt seinen zottigen Kopf in Lady In a Cage gegen Olivia de Havilland und als Bette Davis in Whatever Happened to Baby Jane? (dt: Was geschah wirklich mit Baby Jane?) ; und wir sehen den
Schatten des Vampirs in so unterschiedlichen Filmen wie Them! (dt: Formicula) und George Romeros Night of the Living Dead und Dawn of he Dead ,.., wenngleich der symbolische Akt des Bluttrinkens in den beiden letztgenannten
durch den Akt des Kannibalismus selbst ersetzt wurde, wenn
die Toten das Fleisch ihrer lebenden Opfer mampfen.*
    Es ist auch unbestreitbar, daß die Filmemacher immer wieder zu diesen drei großen Monstern zurückkehren, und ich
glaube, das liegt teilweise daran, daß sie wirklich Archetypen
sind; und das will heißen:Ton, der in den Händen kluger Kinder mit Leichtigkeit geformt werden kann, und genau das
scheinen viele Filmemacher, die im Genre arbeiten, zu sein.
    Bevor wir diese drei Romane hinter uns lassen und damit
jede tief ergehende Analyse der übernatürlichen Literatur des
neunzehnten Jahrhunderts (und wenn Sie sich weitergehend
über das Thema informieren möchten, dann darf ich Ihnen
H. P. Lovecrafts langen Essay Supernatural Horror In Literature empfehlen. Es ist in einer billigen, aber ansehnlichen Taschenbuchausgabe von Dover erhältlich**), könnte es klug
sein, wieder an den Anfang zurückzukehren und ihnen noch
Anerkennung für den Wert zu zollen, den sie als Romane besitzen.
    Es hat seit jeher die Neigung vorgeherrscht, populäre Geschichten von gestern als gesellschaftliche Dokumente, moralische Traktate, Geschichtsunterricht oder als Vorläufer interessanterer literarischer Werke anzusehen, die ihnen folgten (so wie Polidoris The Vampyre vor Dracula kam oder
Lewis’ The Monk, das in gewisser Weise den Weg für Mary
Shelleys Frankenstein ebnete) - kurz gesagt, als alles, nur
nicht als eigenständige Romane, die ihre eigenen Geschichten erzählen.
    * Romeros Martin (dt: Martin) ist eine klassische und visuell feinfühlige Abhandlung des Vampir-Mythos und eines der ganz wenigen Beispiele dafür, wie der Mythos bewußt im Film untersucht wird, denn
Romero stellt den für den Mythos so lebenswichtigen romantischen
Vorstellungen (wie etwa in John Badhams Version von Dracula) einen
Kontrast entgegen, indem er die grimmige Realität des tatsächlichen
Trinkens von Blut zeigt, das aus der Ader des vom Vampir Auserwählten sprudelt.
** Dieser Essay erschien deutsch unter demTitel Die Literatur des Grauens, Linkenheim 1985.
(Anm.d.Übers.)
    Wenn Lehrer und Studenten sich der Untersuchung von
Romanen wie Frankenstein, Dr. Jekyll and Mr. Hyde und Dracula aufgrund ihres eigenen Wertes zuwenden - das heißt
als eigenständige, talentierte Werke voller Phantasie -, ist die
Diskussion häufig kurz. Lehrer sind eher geneigt, auf Unzulänglichkeiten herumzureiten, und Studenten verweilen lie ber bei so amüsanten Antiquitäten wie Dr. Sewards Phonographentagebuch, Quincey P. Morris’ schrecklich überzeichnetem Akzent oder dem Wust philosophischer Literatur, über
den das Monster so glücklich stolperte.
    Es stimmt, daß keiner dieser Romane an die größten Werke
seiner Zeit heranreicht, das will ich gar nicht bestreiten. Man
muß nur zwei Romane aus etwa der

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