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Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Titel: Dante Valentine 01 - Teufelsbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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wirst du noch merken, wie nützlich ich bin.“
    „Luzifer hat behauptet, du hättest ein persönliches Interesse an dieser Sache.“ Ich balancierte die Pizzaschachtel auf der Handfläche. „Also?“
    Er schwieg. Seine Lider sanken noch etwas tiefer über seine glühenden, grünen Augen. Luzifers Augen waren heller, dachte ich und schauderte. Heller, aber auch furchterregender.
    „Du willst mir also gar nichts sagen. Du willst mich nur die ganze Zeit manipulieren, ohne mir das Geringste zu verraten.“
    Wieder bekam ich keine Antwort. Sein Gesicht hätte auch aus goldenem Stein gemeißelt und zu matter Perfektion poliert sein können. Es war, als säße die Statue eines Priesters auf meiner Couch.
    Das ist das letzte Mal, dass ich nett zu einem Dämon bin, dachte ich und sagte es dann auch: „Das ist das letzte Mal, dass ich nett zu einem Dämon bin.“ Ich drehte mich auf dem Absatz um und stolzierte mit der leeren Pizzaschachtel aus dem Zimmer. Scheißdämonen, versauen mir den Nachmittag, wenn ich es mir gerade mit Divination und Seifenopern gemütlich machen will; und jetzt muss ich einen Dämon schnappen, ein weiterer verdammter Dämon’ hockt auf meiner Couch, und Doreen …
    Ich faltete die Pizzaschachtel zusammen, stopfte sie in den Müllschlucker, schloss die Klappe und drückte auf den schwarzen Knopf. „Scheißdämonen“, murmelte ich. „Schubsen einen rum und erzählen einem nicht das Geringste. Nimm doch den Scheißjob und schieb ihn dir in deinen höllischen …“
    Dante. Als würde kühles Kristall sanft meine Wange berühren.
    Ich wirbelte herum.
    Alles drehte sich und flackerte wie eine Kerzenflamme. Ich sah auf meine Hand hinab, die auf dem Küchentresen ruhte, auf meine langen, blassen Finger und den roten Molekulartropfen-Nagellack, der in dem Vollspektrallicht auf meinen Nägeln glänzte. Normales Neonlicht können Nekromanten auf Dauer nicht vertragen.
    Ich hätte schwören können, dass ich Doreens Stimme gehört, ihre vertraute Berührung auf meiner Wange und ihre Fingerspitzen zu meinem Kinn hinabgleiten gespürt hatte.
    Mein Haus ist bis zum Abwinken gesichert; man brauchte schon das psychische Äquivalent einer thermonuklearen Explosion, um hier einzudringen.
    Ein Dämon könnte es schaffen, dachte ich. Ich blinzelte.
    Mein Schwert war im anderen Zimmer. Ich hatte mein Katana bei dem Dämon gelassen.
    Ich flitzte durch den Flur, und als ich um die Ecke zum Wohnzimmer bog, kam ich auf dem Parkett ins Rutschen. Mein Schwert lehnte nach wie vor an der Couch. Der Dämon saß ruhig da, die Hände mit den Handflächen nach oben auf den Knien, die Augen halb geschlossen. In einer seiner goldenen Hände hielt er ein Blatt Papier.
    Ich schnappte mir das Schwert, drehte mich auf den Ballen um und riss es aus der Scheide. Grüne Funken stoben – meine Ringe waren wieder aktiv und reagierten auf die geladene Luft. Ich ließ mich ins Unterbewusste hinabgleiten und scannte das Haus.
    Nichts. Gar nichts.
    Ich habe es gehört; ich weiß, dass ich Doreens Stimme gehört habe. Ich weiß es ganz genau.
    Ich atmete kurz und stoßweise aus. Ich hatte ihre Stimme gehört.
    Mein Schwert klang leise in die Stille hinein. Das Metall war geweiht und mit Runenzauber verstärkt, und ich hatte Monate damit zugebracht, es mit Psinergie aufzuladen, sodass es sowohl eine physische als auch eine psychische Waffe war, hatte es mit ins Bett und auch sonst überallhin mitgenommen, bis es zu einer Verlängerung meines Arms geworden war. Jetzt gab es Laut, eine klangvolle Mischung aus Blutdurst und Angst, die in Wellen gegen die Verteidigungslinien meines Hauses brandete und sie leicht erbeben ließ.
    Ein scharfer Schmerz schoss mir durch die linke Schulter. Ich starrte den Dämon an, der noch immer unbeweglich dasaß.
    „Bereitest du dich auf einen Kampf vor?“, fragte er.
    Ein einzelner Schweißtropfen lief mir das Rückgrat hinunter und in den Hosenbund. Ich versuchte, mit den Augen überall gleichzeitig zu sein.
    Ich habe es gehört. Ich weiß es hundertprozentig.
    Ich steckte das Katana in die Scheide, trat ein paar Schritte zurück, bis ich den Altar erreicht hatte, nahm meine Tasche und hängte sie mir um. Ich brauchte meine Messer, und dafür würde ich nach oben gehen müssen.
    „Ich gehe nach oben“, sagte ich. „Irgendjemand versucht, ein falsches Spiel mit mir zu spielen, und das gefallt mir ganz und gar nicht. Ich kann es nicht ab, wenn man mit mir spielt.“
    „Ich spiele nicht.“ Jetzt klang er

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